Hallo Susanne,
ich stimme Dir da vollkommen zu. Je älter sie werden, desto mehr weicht man von seinen Prinzipien ab - die bei einem jungen Hund noch wichtig sind, da er sonst kaum noch kontrollierbar oder erträglich ist. Aber im Alter? Möchte ich auch nur noch, dass es meinen Tieren gut geht, dass sie in jeder Sekunde, trotz Altersbeschwerden, die sich nicht ganz vermeiden lassen, Lebensqualität haben. Der Hund möchte plötzlich am Tisch was zu Essen? Hätte ich früher mit Mißachtung gestraft. Mit grauer Schnauze aber lasse ich mich sofort erweichen. Madame möchte heute das eine Futter nicht? Dann hätte ich früher gesagt "Pech". Bei der Oma suche ich so lange nach etwas, das ihren Geschmack trifft, bis wir beide glücklich sind. Es ist doofes Wetter und sie mag nur kurz pinkeln? Dann soll sie auch nicht mehr müssen. Ich weiß, dass sie sich eigentlich bewegen müßte (Muskeln sind kaum noch vorhanden), aber ich mag sie auch nicht zwingen. Sie möchte Einzelhund sein? Soll sie. Zweiter Hund ist nicht mehr solange sie da ist und auch die Katze, die neu bei uns ist, halten wir von ihr fern, weil sie die nicht mag. Wir versuchen wirklich der Süßen denn Himmel zu Füßen zu legen (schöne Wortbastelei, aber gefiel mir grade...).
Salz in Maßen ist okay, solange sie genu zu saufen hat. Futter mit Sahne oder Leberwurst "anfetten" auch. Mein 18-jähriger Hund fraß nur noch, wenn er "angefixt" wurde mit einem Klecks Sprühsahne auf dem Futter. Der Zucker darin war mir egal, Hauptsache Tom frass.
Ob es mit den Geschmacksnerven zu tun hat, weiß ich nicht. Ich denke eher, der Appetit nimmt generell ab und sie werden auch etwas tüddelig im Kopf, so dass da Verknüpfungen, die früher noch da waren, nicht mehr zu funktionieren scheinen. EINE klappt aber meist bis zuletzt: Wie wickel ich Frauchen um den Finger - häufig veräppelt Lene mich regelrecht. Sie weiß, dass wenn sie tut, als habe sie gar keinen Appetit, ich mit was Tollem um die Ecke komme. Sie konditioniert mich immer noch sehr erfolgreich - aber ich freue mich so sehr darüber!
Dann Euch und Eurer alten Lady (oder ist es ein Herr?) auch alles Gute und noch eine lange Zeit,
Sabine