Hallo Lockenlicht,
mein Leih-Opa hat Hüftdysplasie und Arthrose und ich hatte mal viel gegoogelt und eine kleine Zusammenfassung für Max' Besitzer zusammen gestellt. Ich setze sie mal hier rein, vielleicht hilft dir das etwas. Es sind hier aber auch zumindest angehende Tiermediziner im Forum, die können vielleicht auch noch was sagen:
Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftdysplasie
Sind alle abhängig vom Schweregrad und Schmerzempfinden des Hundes. Durch den Schongang wird auch Arthrose begünstig, so dass bei älteren Hunden oft beides zusammen kommt.
Vorbeugend
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- Kein Übergewicht
- Schwimmen
- Häufig kürzere Spaziergänge
- Statt Ballspiele mit ruckartigem Stehenbleiben lieber Suchspiele
- Kontrolliertes Laufen am Rad (Trab ist besser als Bei-Fuß-Gehen!)
- Schwimmen
- Häufig kürzere Spaziergänge
- Wärmebehandlung (bei Arthrose)
- Ernährungszusätze (können den Ablauf verlangsamen, z.B. Grünlippenmuschelkonzentrat, aber bei letzterem konnten Statistiken die Wirksamkeit bislang nicht eindeutig nachweisen)
Medikamente
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Eher im Akut-Stadium zur Schmerzlinderung. Auf Dauer haben sie häufig Nebenwirkungen und belasten Leber + Niere.
Goldimplantate
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Eine seit 1994 aus USA eingeführte Therapie mit sehr guten Erfolgen, besonders bei HD, d.h.: Völlige Beschwerdefreiheit. An bestimmten Akupunkturpunkten werden Goldkügelchen implantiert.
Pro
- Kurzer Eingriff – Hund bekommt eine Kurznarkose oder Schlafspritze, kann sich am selben Abend wieder normal bewegen.
- Das in chronisch kranken Gelenken gestörte Säure-Base-Verhältnis scheint durch die Goldpartikel wieder normalisiert zu werden, was Fortschritt von Arthrose mindestens verlangsamt.
- Einsetzbar auch bei alten Hunden
- Führt teilweise zur völligen Beschwerdefreiheit
- Es gibt eine kontorllierte Doppelblind-Studie von Jaeger et al., die signifikante Unterschiede zwischen der Kontroll- und der Plazebo-Gruppe ermittelt hat.
Contra
- Mit der Zeit können sich die Goldkügelchen verschieben und dann wird ein erneuter Eingriff fällig (wird auf einer anderen Internetseite bestritten).
- Invasiver Eingriff (Mini-Narkose ist notwendig)
- Ursachen werden nicht behoben
- Man muss aufpassen, dass Hund sich nicht überanstrengt, weil er keine Schmerzen mehr empfindet. Gefahr des Muskelkaters besteht, wenn der Hund plötzlich wieder die Muskeln bewegt, die er jahrelang geschont hat. 1-2 Wochen lang daher nur an kurzer Leine im Schritt gehen lassen.
- Muss von einem TA gemacht werden, der sich mit Akupunktur auskennt (Adressen über Landesveterinärämter verfügbar)
- Dauert manchmal ein paar Monate (bis zu 2), bis Hund beschwerdefrei ist
- Wissenschaftlich noch nicht anerkannt von etlichen Schulmedizinern, es scheint nur eine kontrollierte Doppelblindstudie zur Wirksamkeit der Goldimplantate zu geben, die ganz gut klingt aber auch zeigt, dass es hier einen hohen Placebo-Effekt gibt.
Kosten
Je nachdem, wieviele Gelenke betroffen werden, habe ich unterschiedliche Preise gefunden:
6 Gelenke: 750 Euro
1.400 – 1.600 Euro mit Voruntersuchung und Röntgen und Goldimplantat habe ich an anderer Stelle gelesen.
Denervation
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Durchtrennung der schmerzleitenden Nervenphasern
Pro
- Führt teilweise zur völligen Beschwerdefreiheit (in einer Studie mit allerdings aus statistischer Sicht wenigen Patienten waren bei der Kontrolluntersuchung nach 3 Jahren 69,2% der Hunde ohne Lahmheit, 26,9% wiesen eine geringe Lahmheit auf, 96% aller Hunde wiesen aber einen besseren Zustand als vor dem Eingriff auf. (Quelle: [www.kleintierklinik-ettlingen.de])
Contra
- Invasiver Eingriff (Kurzzeit-Narkose notwendig)
- 7 Tage Leinenzwang nach dem Eingriff
- Bis der Hund wieder voll belastbar nach dem Eingriff war, dauerte es im Schnitt in der oben genannten Studie 26,5 Tage.
- In der oben genannten Studie befanden sich nur 8 Hunde, die 8 Jahre und älter waren, so dass man aus statistischer Sicht nicht viel zu den Ergebnissen sagen kann. Ein Besitzer davon war mit dem Ergebnis unzufrieden, weil es keine Besserung aus seiner Sicht brachte.
Manchmal wachsen die Nerven wieder zusammen und dann muss der Eingriff erneut durchgeführt werden. - Nicht allgemein unter allen Tierärzten anerkannt (wie dies auch in der Humanmedizin bei Akupunktur und alternativen Heilmitteln der Fall ist)
Kosten
Ca. 1.000 Euro (Vermutlich ohne Röntgen- und Voruntersuchung), an anderer Stelle wird geschrieben über 400-600 Euro
Medikamente
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Heilen lässt sich Arthrose nicht, aber die Schmerzen lassen sich lindern.
Rimaldyn
Ein häufig gegebenes Medikament, kortisonfreies Mittel bei Hunden ist Rimaldyn. Wirkstoff ist dem Aspirin ähnlich (auch das wird von manchen Tierärzten nach Absprache empfohlen), die Nebenwirkungen ähnlich: Kann die Magenschleimhäute angreifen. Soll sehr gut helfen und wird oft besser vertragen als andere Anti-Rheuma-Mittel.
Homöopathische Mittel
Alterantiv auf homöopathischer Ebene: Traumeel, Teufelskralle – Wirksamkeit kann nicht nachgewiesen werden.
Carthophren Vet
Wird vom TA gespritzt, in der Regel als Kur, wo bei der Hund wöchentlich eine Spritze (ca. 10 Euro) bekommt.
Hyaluronsäure
Wird ebenfalls gespritzt. Das ist eine Substanz, die von Natur aus im Körper vorkommt, und die die Gleitfähigkeit und Gelenkflüssigkeit verbessert, dadurch kommt es zu weniger Reibung und weniger Entzündung. Soll sehr gut vertragen werden. Wird auch als Kur angewendet und oft mit Kortison und Carthophren gegeben.
Viele Grüße
Anila