Liebe Claudia,
normaler Weise klinke ich mich ungern in solche Diskussionen ein, denn die Meinungen sind häufig sehr unterschiedlich und mir haben sie damals Nichts geholfen -ganz im Gegenteil; denn ich war damals total verunsichert und bin von Arzt zu Arzt gelaufen-. Trotzdem habe ich etwas tiefer eine Meldung bzgl. Borreliose geschrieben und möchte dir, da du dich sehr verzweifelt anhörst- antworten.
Wir, Gudrun & Thomas, haben einen Bernersennenrüden -Nico-, der heute 2,5 Jahre (42 kg) ist und der im zarten Alter von 4 Monaten angefangen hat, das linke Vorderbein auszudrehen und zunehmend gehumpelt hat. Unser TA hat ihn in regelmäßigen Abständen geröngt und konnte auf den Bilder Wachstumsstörungen feststellen. Es handelte sich dabei um einen Längenunterschied zwischen Elle und Speiche. Der TA hat uns damals geraten, etwas abzuwarten, da die Wachstumsfugen noch geöffnet waren und es eine realistische Chance gab, dass sich der Längenunterschied noch verwächst. Wir haben Nico daraufhin geschont (keine Sprünge auf die Vorderpfoten, Treppen waren eh tabu, wenig toben -geht bei einem Berner ganz gut-, ..) Im Alter von ca. 7 Monaten war noch keine wesentliche Besserung eingetreten, so dass unser Tierarzt sich zu einer "Arthroskopie" entschlossen hat. Während der OP hat er bereits gesehen, das das Gelenk durch den permanenten Druck Schaden genommen hatte (isolierter processus c...) und er hat auf die "Arthroskopie" verzichtet und das deformierte Knöchelchen im Gelenk entfernt. Es handelt sich bei diesem ganzen "Prozess" um eine Form der ED.
Heute -gut zwei Jahre- später ist Nico beschwerdefrei (außer Borreliose). Wir haben ihn letzte Woche röntgen lassen und der Befund des Gelenkes war mehr als erfreulich (minimale Arthrose)!!
Wir haben nach der OP sehr langsam angefangen Muskeln bei Nico aufzubauen (leichtes Joggen) und den Heilungsprozess mit Krankengymnastik und "Canosan" -Muschelextrakt (bekommt er heute noch) unterstützt. Die Nachsorge nach der OP hat gut ein halbes Jahr gedauert.
Zum Thema Züchter und Ernährung = angeblich hat KEINER aus den Würfen je ED gehabt. Wir haben unser Nico jedoch weder gemestet, noch übermäßig belastet, geschweige denn mit eiweißreichem Futter voll gestoppft. Das soll nicht bedeutet, dass nicht auch eine Überfütterung ein Grund sein kann, es soll vielmehr bedeuten, dass auch Hunde ED bekommen (oder haben), die "richtig" gefüttert worden sind. Mache dir bitte hier keine Vorwürfe und zermatere dir nicht den Kopf.
So, was sollen wir nun raten? Wir können dir nichts raten, jedoch unsere Erfahrung (siehe oben) schildern. Wir haben etwas abgewartet, da der Tierarzt die Hoffnung hatte, dass sich das ganze verwächst. Ich habe schon von Fällen gehört, wo das tatsächlich passiert ist. Nach einer "angemessenen" Zeit haben wir uns dann für die OP entschlossen und es nicht bereut -im Gegenteil-. Unser TA hat chirogische Erfahrung und nimmt solche OPs "regelmäßig" vor. Das ist unserer Meinung nach sehr wichtig, denn so ein Tierarzt hat die nötige Erfahrung. Wir sehen heute bei unserem TA regelmäßig Tiere mit ED, HD, OCD,.... die von ihm operiert und / oder betreut werden. Was er sich nicht zutraut, verweist er an spezialisierte Kollegen. Es handelt sich bei unserem TA jedoch auch um eine Tierklinik.
Wenn du so einen Tierarzt hast oder meinst zu haben, lass es ihn beurteilen und fange nicht schon mit 4 Monaten mit allen andereren möglichen Therapien an. Gib deinem Hund und dem Skelett eine Chance sich richtig zu bilden. Eine OP zum geeigneten Zeitpunkt (muss kompetenter Arzt entscheiden)kann ein beschwerdefreies Leben ermöglichen.
Wenn du noch Fragen hast, antworten wir gerne. Wenn du uns direkt kontaktieren möchtest, findest du oben unsere private E-Mail Adresse.
Alles Gute -du wirst dich für das Richtige entscheiden-
Gudrun&Thomas
mit Nico
dem langsam langweilig wird :-)))