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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Kastration bei Hündin
20. November 2000 17:19

: Hallo Jacquline,
:
: eine Kastration vor der 1. Läufigkeit hat keine neg. psychischen wie physischen Auswirkungen. Amerikanische Untersuchungen belegen dies eindeutig. Dennoch empfehlen auch Tierärzte (meist ältere) die 1.
: Läufigkeit abzuwarten- ja teilweise sogar das eine Hündin mindestens einmal geworfen haben müßte. Eine Kastration vor der 1. Läufigkeit
: ist medizinisch sinnvoll der sich die Gebärmutter zu diesem Zeitpunkt noch nicht geöffnet hat. Ich bin selber Besitzer einer kastrierten Hündin (vor der 1. Läufigkeit) ohne irgendwelche negativen Begleiterscheinungen.
: Allerdings ist Kastration ein Thema das sehr emotional betrachtet
: wird (s. Diskussionen in verschiedenen Foren). Die Entscheidung muß
: letztendlich jeder Hundebesitzer selbst treffen da die verschiedenen Ratschläge (auch Tierärzte) nur bedingt in der Entscheidungsfindung helfen.
: verschiedene (auch von Tierärzten) Ratschläge



Hallo Robert

vielen Dank für deine Antwort. Gerade heute hat mir die Besizterin eines Tiershops wieder sehr eindringlich von einer so frühen Kastration abgeraten. (Hund bleibe immer welpenhaft, Fell unschön, Hormone seien wichtig für Entwicklung der Knochen, etc.) Mein Tierartzt sagt das selbe wie die erwähnte Studie (Davon gibts auch Studien in der Schweiz, laut TA).
Diese Diskussion um Kastration vor 1. Läufigkeit ist wirklich so, wie du es schilderst. Es ist nicht einfach einen Entscheid zu fällen.
Wie alt war deine Hündin als sie kastriert wurde?

Vielen Dank und Gruss Jacqueline

21. November 2000 08:30

Hallo Jacquline,
meine Hündin war 6,5 Monate alt u hat trotz Kastration ein schönes Fell. Das ein Hund dann welpenhaft bleibt halte ich allerdings für eine sehr vermenschlichte emotionale Sichtweise die mit Sicherheit so nicht richtig ist.
Gruß Robert


21. November 2000 23:17

Hallo Jaqueline,

letztendlich ist es Deine Entscheidung und ich will Dir da nicht reinreden. Wenn Ärzte jedoch behaupten, es gäbe keine Veränderung, ist das rein biologisch sehr leicht zu wiederlegen.
Ich kenne auch eine Hündin, die mit 8 Monaten kastriert wurde und bei der das Längenwachstum nicht abgeschlossen wurde und die in ihrem Wesen immer ein Kind geblieben ist. Das ging soweit, daß sie bei Hundebegegnungen heftige Probleme bekam. Ich selber habe keine solche Hündin, da ich persönlich eine Unfruchtbarmachung nur im Krankheitsfalle vornehmen lassen würde.
Wenn Du die Entwicklung bis hin zum erwachsenen Säugetier mal am Beispiel des Menschen beobachtest, dürfte es Dir noch sehr gut in Erinnerung sein, was sich bei Dir rein psychisch unter Einfluß von weiblichen Geschlechtshormonen so alles verändert hat. Stell Dir nun vor, Du wärst körperlich und geistig auf der Stelle eines vorpubertierenden Kindes stehengeblieben und Dein "Wesen" hätte sich nur durch Lernen aufgrund von Erfahrungen gebildet (und das würde es im Falle einer Kastration vor der Geschlechtsreife).
Körperlich muß es auch Veränderungen geben, wenn man sich die Aufgaben bestimmter Hormone näher betrachtet. Bei einer Hündin werden in den Eierstöcken u.a. die Östrogene gebildet, die den größten Beitrag zur physischen und psychischen Entwicklung einer Hündin leisten (ab der Pubertät). Sie haben einen großen Anteil am Knochenaufbau, Knochenstärkung, an der Kollagenbildung (zur Erhaltung der Hautelastizität), sie stärken das Herz und stabilisieren laut Wissenschaft das seelische Gleichgewicht. In der Pubertät lösen die Östrogene zum Beispiel die Verkalkung der Wachstumszonen der Röhrenknochen aus, was ja in der Entwicklung eines Hundes sehr wichtig ist. Die Sexualhormone haben nebenbei auch Einfluß auf den Stoffwechsel anderer Organe. Ein Mangel an Östrogenen fördert beim Menschen den Knochenabbau.
Ich denke es ist ein relativ unerforschtes Gebiet in der Veterinärmedizin. Amerika ist ja das Kastrierland schlechthin und in Sachen Frühkastration haben Tierärzte herausgefunden, daß Nebenwirkungen einer Kastration vor der ersten Hitze Inkontinenz, Haarverlust und das Unvermögen zu wachsen sein können. Soviel dazu.
Hat Dir schon jemand seine These "es hat keine Nachteile vor der Geschlechtsreife zu kastrieren" begründet? Würde mich wirklich sehr interessieren.

Viele Grüße

Susi

23. November 2000 19:42


Hallo Susi,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Zu deiner letzten Frage kann ich nur sagen, dass es Aussagen von Hundehaltern gibt, welche vor der 1. Läufigkeit ihre Hündin kastrieren liessen und keine negativen Auswirkungen an ihren Hunden bemerkten. (Siehe dazu auch Antwort von Robert). Mein Tierartzt berichtete mir von Studien, die dies bestätigen. Er sagt das es keinen Einfluss auf Psyche und Physe habe, gibt mir aber natürlich keine 100 % Garantie dafür. Wenn die Geschlechtshormone wirklich einen so grossen Einfluss haben, wieso diese Aussagen? Etwas kann ich in deiner Ausführung nicht nachvollziehen: Ein Kind, welches durch Krankheit oder Unfall die Geschlechtsorgane verliert bleibt doch geistig wohl kaum auf Vorpupertätsebene und entwickelt sich auch körperlich weiter. Es sind ja auch wissenschaftliche Studien über Kastration vor der 1. Läufigkeit vorhanden, welche diese Aspekte (Entwicklung, etc.) sicher mit einbezogen haben müssen, sonst wären sie ja total unseriös.
Der Vorteil des geringeren Brustdrüsen-Krebsrisikos wird bei diesen Studien hervorgehoben. Auch ist die Operation an und für sich einfacher, da die Gebärmutter noch nicht "aufgeschwollen" ist. Somit die Gefahr einer Verletzung der Blase/Harnröhre geringer. Gerade dies könnte ja zu Inkontinenz führen
Da es so wiedersprüchliche Aussagen gibt, ist es wirklich schwierig den richtigen Entscheid zu finden. Die Tierärzte sind sich ja auch nicht einig.

Aber vielen Dank für deine Aussagen

Viele Grüsse Jacqueline




24. November 2000 22:01

Hallo Jaqueline,

:Zu deiner letzten Frage kann ich nur sagen, dass es Aussagen von Hundehaltern gibt, welche vor der 1. Läufigkeit ihre Hündin kastrieren liessen und keine negativen Auswirkungen an ihren Hunden bemerkten.

Mit dem bemerken ist das ja auch so eine subjektive Sache und es gibt auch Menschen, die nicht einmal bemerken, daß sie gar keine Hündin gekauft haben sondern einen Rüden...;o)

:Mein Tierartzt berichtete mir von Studien, die dies bestätigen. Er sagt das es keinen Einfluss auf Psyche und Physe habe, gibt mir aber natürlich keine 100 % Garantie dafür.

Frag ihn dochmal wo man diese Studien einsehen kann. Wie schon geschrieben, hat man in Amiland herausgefunden, daß eine Frühkastration das Risiko an Brustkrebs zu erkranken deutlich mindern kann, es werden aber auch die Nebenwirkungen beschrieben. Es mögen auch viele der Meinung sein, daß beschriebene Nebenwirkungen unwichtig wären, was ich für nicht richtig halte.

:Etwas kann ich in deiner Ausführung nicht nachvollziehen: Ein Kind, welches durch Krankheit oder Unfall die Geschlechtsorgane verliert bleibt doch geistig wohl kaum auf Vorpupertätsebene und entwickelt sich auch körperlich weiter.

...dank Zufuhr von künstlichen Hormonen. Ohne die wäre u.a. eine Ausbildung der geschlechtsspezifischen Merkmale nicht möglich.

: Es sind ja auch wissenschaftliche Studien über Kastration vor der 1. Läufigkeit vorhanden, welche diese Aspekte (Entwicklung, etc.) sicher mit einbezogen haben müssen, sonst wären sie ja total unseriös.

Haben sie ja auch mit schon beschriebenen Ergebnissen.

: Da es so wiedersprüchliche Aussagen gibt, ist es wirklich schwierig den richtigen Entscheid zu finden. Die Tierärzte sind sich ja auch nicht einig.

Ich finde das Risiko trotz einer Frühkastration an Brustkrebs zu erkranken immer noch zu hoch. Laut Statistik erkrankt eine von hundert frühkastrierten Hündinnen trotzdem. Naja. Versuche Dich wissenschaftlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und denke daran, daß viele Tierärzte schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind. Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, daß Ihr die richtige Entscheidung treffen werdet.

Viele Grüße

Susi

P.S.: Meine Ausführungen über die Aufgaben bestimmter Hormone habe ich mir nicht bloß ausgedacht, sondern mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt.

27. November 2000 10:50

Liebe Susi,
vielen Dank für deinen fachlichen Hinweis zu dem was manche Hundeführer bemerken. Werde umgehend meinen Hund untersuchen ob ich vielleicht nicht doch einen Rüden habe.

Gruß Robert