Osteosarkom - Lungenmetastasen :: Gesundheit & Hund

Osteosarkom - Lungenmetastasen

von Annette(YCH) am 28. November 2000 16:44

Hallo Martina

Jannis bekam das Mittel Doxorubicin (habe ich selbst in der Apotheke besorgt) intravenös als Tropf mit Kochsalzlösung verabreicht, in Intervallen von ca. 6 Wochen. Soweit ich mich erinnere, war als hauptsächliche Nebenwirkung angegeben, daß es das Herz angreifen kann, deshalb wurde er zur Überwachung bei jeder Infusion an den Herzmonitor angeschlossen. Es gab aber, obwohl bei ihm im Vorfeld bereits eine leichte Herzinsuffizienz festgestellt wurde, nie irgendwelche Komplikationen. Außerdem sollte man die Nierenwerte im Auge behalten, bei Jannis wurde ca. 2 Wochen nach jeder zweiten Infusion ein großes Blutbild gemacht, war immer alles in bester Ordnung, der TA war jedesmal aufs Neue überrascht wie gut die Werte waren.
Was die Ausscheidungen angeht, hört es sich viel dramatischer an als es ist. In Bezug auf den Urin habe ich eigentlich gar nichts gemacht (kann ja schlecht mit einem Löschpapier hinterherrennen), die Häufchen habe ich ganz normal aufgesammelt und im Müll entsorgt, wie ich es sowieso immer mache. Und der Speichel - na ja, es ist ja nicht so daß Du den Hund nicht mehr anfassen darfst aus Angst ein bißchen Spucke auf die Hand zu bekommen. Ich bin eigentlich ganz normal mit ihm umgegangen, habe mit ihm gespielt und geschmust wie immer - eher noch mehr als sonst. Außerdem habe ich noch drei andere Hunde im Haushalt, die natürlich auch engen Kontakt zu ihm hatten, z.b. aus der gleichen Schüssel gefressen, mit dem gleichen Ball gespielt etc. Da hat mit Sicherheit mal ein bißchen Speichel den Besitzer gewechselt, aber wir erfreuen uns noch alle bester Gesundheit.
Natürlich ist jede Chemo ein Gift, schließlich soll es ja die Tumorzellen abtöten, aber Hunde können offenbar eine ganze Menge mehr wegstecken als wir Menschen. Ich hatte mit meinem Tierarzt vereinbart, daß die Therapie sofort abgebrochen wird, wenn sich Nebenwirkungen in welcher Form auch immer zeigen sollten, aber das war nicht notwendig, die einzige spürbare Nebenwirkung war das Loch in meinem Portemonnaie:-)

Wenn Du noch Fragen hast dann her damit und schreib mal wie Ihr Euch entschieden habt

Liebe Grüße

Annette

von Ilonka(YCH) am 28. November 2000 20:34

: Hallo Ilonka,
:
: weißt Du zufällig noch, welches Medikament für die Chemotherapie ver-
: wendet wurde? Also die, die beim Osteosarkom in Frage kommen (Cisplatin
: oder Carboplatin) sind wirklich hochgiftig. Da darfst Du als Besitzer
: (und natürlich auch mein Arko) nicht mit den Ausscheidungen des Hundes
: (Urin, Kot, Speichel) in Berührung kommen. Das ist Giftmüll!! Außerdem
: sind diese beiden Mittel nieren- und knochenmarksschädigend. Es gibt
: auch noch andere Chemotherapeutika, die nicht ganz so schlimm sind, die
: sind aber beim Osteosarkom nicht Mittel der Wahl, d.h. das kann man dann
: gleich bleiben lassen. Wie ist denn Euere Chemotherapie abgelaufen?
: Waren das auch mehrere Sitzungen in bestimmten Abständen? War das eine
: Spritze oder Tropf? War Deinem Hund übel, hat er erbrochen? Habt ihr
: das Blutbild kontrolliert?
: Rein statistisch verlängert sich Anka's Überlebenszeit durch eine
: Chemo um 3 Monate. Und wenn ich mir denke, daß sie durch die Chemo zu-
: erst 3 beschissene und dann noch 3 schöne Monate hat, dann finde ich
: sollte ich ihr die 3 beschissenen ersparen...
: Das sind alles so Dinge, die mir durch den Kopf gehen, und ich versuche
: herauszufinden, was meinem Hund gegenüber fair ist. Natürlich, wenn er
: durch eine Chemo fast keine Nebenwirkungen (außer Haarausfall) zu be-
: fürchen hätte, würden wir auch nach diesem Strohhalm greifen!
: Vielen Dank schon mal für Deine Antwort!!!
: Martina mit Anka und Arko
:

Guten Abend Martina,

das Mittel für die Chemo hieß Cleorobe. Es waren Kapseln, die sie 2 x am Tag nehmen mußte. Auf Nebenwirkungen wurde ich auch hingewiesen, und wenn es ihr schlecht gegangen wäre, hätte ich auch sofort abgebrochen, aber es ging ihr gut, kein Erbrechen, ganz normaler Stuhlgang. Blutbild wurde mir nicht angeboten und bei der Aufregung habe ich auch nicht daran gedacht. Aber vielleicht ist mein Mittel ja nicht so aggressiv, ich weiß es nicht. 4 Wochen hat die Verabreichung gedauert und ich habe den Tag herbeigesehnt, wo ich es ihr nicht mehr geben mußte.
Hunde haben noch den Vorteil, daß sie sich psychisch nicht fertig machen, wie Menschen, d. h. sie leben ganz normal weiter mit ihren Menschen, die sie lieben. Ich kann Dir auch nachempfinden, was Du jetzt fühlst und ich wünsche Dir, daß Du die richtige Entscheidung triffst.
Alles Gute
Ilonka und Blanka

von Martina(YCH) am 29. November 2000 16:16

Hallo Annette,

ihr habt mir wirklich Mut gemacht. Morgen habe ich einen Termin bei
Prof. Hirschberger in der Uni München. Er soll Profi auf diesem Gebiet
sein und wir Anka erst mal untersuchen, ob sie eine Chemo überhaupt
packen kann.

Danke vielmals.
Ich lasse Euch wissen, was dabei rauskommt.

Viele liebe Grüße
Martina

von Martina(YCH) am 29. November 2000 16:21

Hallo Ilonka,

danke für die Infos. Ich hab nun den Mut gefaßt in dieser Sache
was zu unternehmen. Morgen haben wir einen Termin bei Prof. Hirsch-
berger in der Uni München. Er soll auf diesem Gebiet ein Profi sein.
Er wird Anka erst mal untersuchen, ob eine Chemotherapie bei ihr über-
haupt möglich wäre.

Dann sehen wir weiter. Ich lasse Euch wissen, wie es weitergeht.

Viele liebe Grüße
Martina mit Anka und Arko

von Hundefreund(YCH) am 30. November 2000 15:19

Hallo Martina,

ich kenne den Prof. Hirschbereger. Wir hatten mit ihm auch zu tun gehabt.

Sehr kompetent und hilfreich.

Bei uns stand auch eine Chemo zur Diskussion, war aber nicht notwendig.

Der Man ist echt eine Kapazität auf diesem Gebiet.

Alles gute der Hundefreund !

von Martina(YCH) am 15. Dezember 2000 08:20

Hallo Annette,

es hat nun ein bißchen gedauert, aber wir mußten warten, bis Anka's
OP-Wunde total abgeheilt ist und die Blutwerte wieder normal sind.
Das ist nun der Fall. Anka wurde gestern geröntgt (noch sind keine
Metastasen da, JUBEL!), Herzultraschall gemacht (ab und zu Extra-
systolen, aber nichts Dramatisches) und bekam gleich ihre erste Chemo.
Gestern bekam sie Carboplatin in einer 70 %-Dosis, um evtl. Neben-
wirkungen leichter in den Griff zu kriegen. Bei ihrer Therapie ist
eine Kombination von Carboplatin und Doxorubicin vorgesehen. Ich hoffe
nun, daß alles gut geht.
Ohne Euren Zuspruch hätte ich mich das wohl nicht getraut.
DANKE !!!
Viele liebe Grüße und ein frohes Weihnachtsfest
Martina mit Anka und Arko

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