Gibts BSE beim Hund ? :: Gesundheit & Hund

Gibts BSE beim Hund ?

von Rolf & Barney(YCH) am 29. November 2000 12:23

Hi Leute,

angesichts der momentanen Aufgeregtheit würde mich interessieren, ob es eigentlich einen dokumentierten Fall von BSE beim Hund gibt ?

Gibts Websites zu dem Thema ?

Ciao

Rolf & Barney

von Rainer(YCH) am 29. November 2000 13:15

: Hi Rolf,

Hallo

Die Frage trifft genau den Kern:

GUT DOKUMENTIERTE Fälle?

Es gibt spongiforme Encephalopathien beim Hund und bei der Katze (also auch bei Fleischfressern)

Es gibt aktuelle Meldungen über einen Verdachtsfall (Retriever) aus Schweden oder Norwegen.
Es gibt Gerüchte über Fälle bei zahlreichen Jagdhunden in England.

Was weiss man sicher?

Sicher ist, das die menschliche Variante (CJD) durch Verzehr von infiziertem Gewebe wiederum auf Menschen (bei Kannibalismus, bzw dem Verzehr von Verstorbenen "KURU"winking smiley
übertragbar ist. Das weiss man seit ziemlich genau 100 Jahren!

Sicher ist, dass die Scrapie vom Schaf durch Verfüttern von zu Tiermehl verarbeiteten kranken Schafen an Rinder auf diese übertragbar
ist. Weiss man seit einigen Jahren.

Ziemlich eindeutig und eigentlich unzweifelhaft ist, das es eine "neue Form" der CJD
beim Menschen gibt, die sich von der "natürlich??" vorkommenden Form unterscheidet bei der offenbar ein Zusammenhang mit der BSE besteht.

Nerze, Mäuse u.v.a können infiziert werden.

Ich halte es daher für durchaus möglich, dass der Hund infiziert werden kann.
Der ganz sicher und richtig sauber dokumentierte Fall fehlt aber z. Zt.?? noch

In der augenblicklichen Aufregung wird aber vermutlich jede Amsel im Wald, die etwas komisch fliegt, als Verdachtsfall gehandelt.

Ich habe allerdings die Angst, das der scheinbar so einfache Weg, alles über die Nahrung zu unterbinden (kein Tiermehl oder Rindfleisch+Schaffleisch verfüttern) zu kurz greift.

Die Scrapie (Traberkrankheit) beim Schaf gibt es schon sehr lange. Länger, als die Verfütterung von Tiermehl. Es ist also zumindest nicht ganz hirnverbrannt, anzunehmen, dass es auch einen anderen Weg der Ansteckung geben muss, als über das Futter.

Im Moment ist die Diskussion zu hitzig und es steht zu viel Mist in den Medien, dass man eine wirklich seriöse Abschätzung des Risikos vornehmen könnte.

Die Konsequenzen für die Ernährung von Hunden und Katzen - nimmt man einmal den schlimmsten Fall an, wären ja in der Tat extrem weitreichend.

ICH GLAUBE ABER DASS UNS DIESE DISKUSSION EINE GANZE WEILE BESCHÄFTIGEN WIRD.

... und hoffe das es viele Vernünftige gibt, die weder zur Massenpanik noch zur Verharmlosung .....

mit freundlichen Grüssen, Rainer

von Kathi & 3 Akita(YCH) am 29. November 2000 13:22

Hallo Rainer,

: Es gibt aktuelle Meldungen über einen Verdachtsfall (Retriever) aus Schweden oder Norwegen.

Und das wo doch in Schweden Kadavermehl verboten ist!?
Naja gu, nicht alle schwedischen Hundebesitzer füttern schwed. Hundefutter :-)

: Es gibt Gerüchte über Fälle bei zahlreichen Jagdhunden in England.

Hmm, Jagdhunde ... Wildkontakt ...
Ansteckung über Wild (beim Anschneiden oder Ausweiden)?

: Sicher ist, das die menschliche Variante (CJD) durch Verzehr von infiziertem Gewebe wiederum auf Menschen (bei Kannibalismus, bzw dem Verzehr von Verstorbenen "KURU"winking smiley
: übertragbar ist. Das weiss man seit ziemlich genau 100 Jahren!

Und diese Krankheit ist sicher NICHT durch Kadavermehl übertragen worden.

: In der augenblicklichen Aufregung wird aber vermutlich jede Amsel im Wald, die etwas komisch fliegt, als Verdachtsfall gehandelt.

Sehe ich auch so.

: Ich habe allerdings die Angst, das der scheinbar so einfache Weg, alles über die Nahrung zu unterbinden (kein Tiermehl oder Rindfleisch+Schaffleisch verfüttern) zu kurz greift.

Wenn es das denn wirklich ist!

: Die Scrapie (Traberkrankheit) beim Schaf gibt es schon sehr lange. Länger, als die Verfütterung von Tiermehl. Es ist also zumindest nicht ganz hirnverbrannt, anzunehmen, dass es auch einen anderen Weg der Ansteckung geben muss, als über das Futter.

Eben. Die Schafe müssen es ja auch irgendwann irgendwo herbekommen haben.

: ... und hoffe das es viele Vernünftige gibt, die weder zur Massenpanik noch zur Verharmlosung .....

Was ist Vernünftig????

Gruß
Kathi

von Rainer(YCH) am 29. November 2000 14:21

Hallo Kathi,

: : Es gibt Gerüchte über Fälle bei zahlreichen Jagdhunden in England.
:
: Hmm, Jagdhunde ... Wildkontakt ...
: Ansteckung über Wild (beim Anschneiden oder Ausweiden)?
Nee, über das Fertigfutter aus original britischem Tiermehl, was sie nach der Jagd bekommen haben... aber wie gesagt: Gerüchte!

:
: : Sicher ist, das die menschliche Variante (CJD) durch Verzehr von infiziertem Gewebe wiederum auf Menschen (bei Kannibalismus, bzw dem Verzehr von Verstorbenen "KURU"winking smiley
: : übertragbar ist. Das weiss man seit ziemlich genau 100 Jahren!
:
: Und diese Krankheit ist sicher NICHT durch Kadavermehl übertragen worden.
Nein nicht durch Kadavermehl, aber durch Verzehr von infizierten Gehirnen:
Es handelte sich um einen Stamm von (vor einhundert Jahren noch auf der Entwicklungsstufe "Steinzeit" befindlichen) Einwohnern einer kleinen Inselgruppe in Papua Neuguinea. Die glaubten (in religiösem Sinne) das durch den Verzehr von Gehirnen der verstorbenen deren Weisheit und Erfahrung auf den überginge, der das Gehirn verspeist. Unglücklicherweise haben sie sich mit diesem Brauchtum fast ausgerottet. Die Krankheit hatte den Namen "KURU" ist aber mit CJD eigentl. identisch.
Das heisst aber andersherum: Der Mensch kann sich definitiv auf dem Nahrungsweg anstecken.

: Was ist Vernünftig????

Ja wenn ich wüsste, was vernünftig ist, wäre ich es wohl!

Zumindest hat sich in den letzten Tagen nichts am Risiko geändert. Wir sind uns nur des Riskos bewusst geworden. Je mehr BSE-Tests und je flächendeckender diese durchgeführt werden, desto mehr Fälle werden ans Licht kommen. Und nur wenn jedes Rind (und Schaf -- davon redet im Moment komischerweise niemand) getestet wird, gibt es eine Chance diese Seuche auszurotten. Viel besser wäre die Situation, wenn es einen Test am lebenden Tier gäbe, dann könnte man die Bestände regelmässig überwachen.
Mit vernünftig meine ich, dass es keinen Grund gibt nun alle Futtervorräte zu verbrennen nachdem man jahrelang dies oder das gefüttert hat und den Hund von heut auf morgen auf Tomaten mit Mozzarella umzustellen - aber auch nicht so zu tun als wäre gar nichts. Es ist wie zur Spitzenzeit der "Kampfhund"-Hysterie im Sommer, als man mit den Hunden auf der Strasse fast angespuckt wurde. Die allgemeine Aufregung verhindert den Überblick.


viele Grüsse, Rainer

von Pat(YCH) am 29. November 2000 14:25



:
: Die Scrapie (Traberkrankheit) beim Schaf gibt es schon sehr lange. Länger, als die Verfütterung von Tiermehl. Es ist also zumindest nicht ganz hirnverbrannt, anzunehmen, dass es auch einen anderen Weg der Ansteckung geben muss, als über das Futter.

hei
genau dieser aspekt beschäftigt mich auch.dann nämlich ist mit einem
tiermehlverbot als einzig uns präsentierte verbreitungform eben nicht alles im lot.ich wünsche mir nicht,mich in absehbarer zeit neben bse und cj auch noch mit cse auseinandersetzen zu müssen

gruss pat

von Rainer(YCH) am 29. November 2000 14:30

musst Du aber wohl.

Das läuft aber unter FSE (feline...) so mit. Bisher
Rainer

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