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Kastration ja oder nein?

geschrieben von Sandra(YCH) 
Kastration ja oder nein?
02. Januar 2001 12:21

Hallo zusammen,
unsere Labi-Mix-Hündin Uma ist jtzt das erste Mal läufig und wir haben uns nach fast drei Wochen Stress mit anderen Hundebesitzern und vollgebluteter Wohnung (Höschen anziehen kann man vergessen, der Hund setzt alles daran, sie wieder loszuwerden) dazu entschlossen, Uma kastrieren zu lassen. Jetzt meine Frage: Wodurch genau unterscheidet sich eine Kastration von einer Sterilisation und welche der beiden Varianten würdet Ihr wählen? Ich denke, dass das eine wohl eine Art "Total-Ausräumung" ist inkl. Gebärmutter und das andere "nur" ein Durchtrennen der Eileiter??? Ich habe von anderen Hundehaltern gehört, dass die Total-OP besser sei, weil dadurch auch gleich die Gefahr von Gebärmutter- bzw. Gesäugekrebs herabgesetzt wird und auch Scheinschwangerschaften kein Thema mehr seien. Was meint Ihr dazu? Würde so eine Total-OP nicht auch eine gewaltige hormonelle Unstellung bedeuten? Ich hab' einfach Angst, dass Uma sich vom Wesen her verändern würde - sie ist jetzt suuuuperlieb und absolut sozialverträglich mit Mensch und Tier.
Vielen Dank für Eure Tipps!!!
Gruss
Sandra


02. Januar 2001 12:49


Jetzt meine Frage: Wodurch genau unterscheidet sich eine Kastration von einer Sterilisation und welche der beiden Varianten würdet Ihr wählen?

Hallo Sndra,

Wenn es dir darum geht, den Stress mit anderen Hunden und das hygienische Problem in der Wohnungzu vermeiden, kommt nur eine Kastration (d.h. Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken und oft auch der Milchleiste) in Frage.
Bei einer Sterilistation, bei der nur die Eileiter durchtrennt werden, wird die Hündin nach wie vor läufig (d.h. sie blutet, signalisiert Paarungsbereitschaft und ihr Duft lockt nach wie vor Rüden an), allerdings kann sie nicht mehr trächtig werden. Eine Scheinschwangerschaft ist weiterhin möglich.
Eine Sterilisation würde dir also keine Vorteile bringen und wird meines Wissens auch praktisch nie gemacht.

Ich denke, dass das eine wohl eine Art "Total-Ausräumung" ist inkl. Gebärmutter und das andere "nur" ein Durchtrennen der Eileiter??? Ich habe von anderen Hundehaltern gehört, dass die Total-OP besser sei, weil dadurch auch gleich die Gefahr von Gebärmutter- bzw. Gesäugekrebs herabgesetzt wird und auch Scheinschwangerschaften kein Thema mehr seien. Was meint Ihr dazu?


Wo keine Gebärmutter mehr ist, kann auch kein Gebärmutterkrebs entstehen. Das Risiko des Gesäugekrebses verringert sich nach h.M. nur, wenn vor der ersten Läufigkeit kastriert wurde.

Gib mal "Kastration bei Hündinnen" unter "Suchen" ein. Zu diesem Thema wurde hier schon viel gepostet.

Wie bei jeder OP hast du natürlich auch bei der Kastration mit Risiken und Nebenwirkungen zu rechnen. Bei großrassigen Hündinnen kann es z.B. zu einer Harninkontinenz durch Hormonmangel kommen - muß aber nicht!
Wesensveränderungen können vorkommen, müssen aber nicht unbedingt negativ sein. Manche Besitzer berichten, daß ihre Hündin nach der Kastration ausgeglicherner wurde.

Laß dich von einem guten Tierarzt beraten!

Gruß Sabine S.




02. Januar 2001 13:08

Hallo,

einen sehr ausführlichen und interessanten Artikel zum Thema Kastration (bei Hündinnen und Rüden) habe ich heute früh im "Deutschen Hundemagazin" gelesen. Ausgabe 01-2001. Kann ich nur empfehlen. Bei der schonenderen Operation per Endoskop (nur drei kleine Schnitte) werden übrigens nur die Eierstöcke entfernt. Es kann also weiterhin zu Gebärmutterentzündungen kommen. In dem genannten Artikel wird neben Auswirkungen auf die Gesundheit auch ausführlich auf eventuell mögliche Verhaltensänderungen eingegangen. Einige kastrierte Hündinnen, die ich kenne, benehmen sich sehr, sehr rüdenhaft (inklusive einer Lab-Hündin). Aber lies dir den Artikel durch und denke darüber nach, was für euch das Beste ist.

Liebe Grüße - Jana, Liza (unkastrierte Lab-Dame) & Plastic (kastriert)

03. Januar 2001 11:01

Hallo Sandra,
ich habe meine WS-Hündin nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen, allerdings gab es für mich keine große Entscheidung, da sie eine vereiterte Gebärmutter hatte. Abgesehen davon, dass sie inkontinent ist, was allerdings durch verschiedene Mittel ganz gut unter Kontrolle zu halten ist, kann ich nicht sagen, dass sie sich vom Wesen verändert hat. Sie war immer schon verspielt und sozialverträglich und ist das mit ihren inzwischen vier Jahren immer noch. Möglicherweise ist sie durch die frühe Kastration und den Hormonverlust nie ganz erwachsen geworden.
Wenn es Dir vorwiegend um Deine Wohnung geht, musst Du Dir denke ich klar machen, dass Du Dir evtl. ein neues aber ähnliches Problem mit einer möglichen Inkontinenz einhandeln kannst. Ansonsten kann ich aufgrund eigener Erfahrungen nichts negatives an einer Kastration finden.
Gruß,
Kat & Siouxsie

03. Januar 2001 11:14

Hallo Sandra,

wir haben unsere DSH-Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen (ging nicht anders, wir habe noch einen Rüden, der zu dieser Zeit noch nicht kastriert war).

Ich würde eine Kastration (Total-OP) vorziehen (warum, hast du mit Sicherheit schon in den anderen Mails gelesen).
Zum Thema "Gesäugekrebs" kann ich dir nur sagen, dass das Risiko für deine Hündin steigt, je später sie kastriert wird (so hat es mir unsere TAin erklärt). Du kannst also noch immer das Risiko geringer halten, als wenn du sie nicht kastrieren lässt.

Unsere Hündin ist fast zwei Jahre alt; bis jetzt hat sie noch keinen Urin verloren. Das würde ich aber immer in Kauf nehmen (okay, wir haben Boden zum Wischen).
Sie hat sich nach der Kastration auch nicht verändert; ihr Wesen ist gleich geblieben.

Ich würde auf jeden Fall wieder so handeln.

Viele Grüße
Nikola

05. Januar 2001 10:42

: Hallo zusammen,
: unsere Labi-Mix-Hündin Uma ist jtzt das erste Mal läufig und wir haben uns nach fast drei Wochen Stress mit anderen Hundebesitzern und vollgebluteter Wohnung (Höschen anziehen kann man vergessen, der Hund setzt alles daran, sie wieder loszuwerden) dazu entschlossen, Uma kastrieren zu lassen. Jetzt meine Frage: Wodurch genau unterscheidet sich eine Kastration von einer Sterilisation und welche der beiden Varianten würdet Ihr wählen? Ich denke, dass das eine wohl eine Art "Total-Ausräumung" ist inkl. Gebärmutter und das andere "nur" ein Durchtrennen der Eileiter??? Ich habe von anderen Hundehaltern gehört, dass die Total-OP besser sei, weil dadurch auch gleich die Gefahr von Gebärmutter- bzw. Gesäugekrebs herabgesetzt wird und auch Scheinschwangerschaften kein Thema mehr seien. Was meint Ihr dazu? Würde so eine Total-OP nicht auch eine gewaltige hormonelle Unstellung bedeuten? Ich hab' einfach Angst, dass Uma sich vom Wesen her verändern würde - sie ist jetzt suuuuperlieb und absolut sozialverträglich mit Mensch und Tier.
: Vielen Dank für Eure Tipps!!!
: Gruss
: Sandra
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Hallo Sandra,
habe meine Hovihündin mit 2 Jahren kastrieren lassen, da ein Rüde dazukam. Es war eine Totaloperation, also eine Kastration. Ich habe es bis heute nicht bereut, das Wesen ist unverändert, sie hat auch kein Inkontinenz, das einzige ist, sie ist total verfressen und hat immer Hunger. Es ist sehr schwer und sie klaut wo sie was klauen kann. Das Fell ist superlang und dicht geworden, sie ist jetzt 9 Jahre und fit wie in jungen Jahren, trotz ihrer mittleren HD. Allerdings sollte ein Hund, egal ob Rüde oder Hündin, ausgewachsen sein, bevor man diesen Eingriff machen läßt. Viel Glück

Gruß Cora