Hallo Kat,
die Inkontinenz hat meistens eine hormonelle Ursache (Östrogenmangel).
Seltener - wenn die Gebärmutter mit entfernt wurde - kann es auch an Verwachsungen des Stumpfes der Gebärmutter mit der Harnblase liegen. Das ist dann ganz schwer zu behandeln.
Eigentlich sind also normalerweise östrogene die logische Behandlung. Und wirken ja auch. Aber der Hund ist ganz besonderes empfindlich gegen östrogene, die schwerste, ja tödliche Knochenmarksschäden auslösen können.
Daher werden auch solche Adrenalinabkömmlinge wie caniephrin eingesetzt.
Die menschliche östrogenpräparate gelten eigentlich als ungeeignet. Die Schädigung des Knochenmarkes ist dabei unter anderem von der Zeitdauer abhängig, die die Östrogene im Blut bleiben (Halbwertszeit). Mit Diethylstilbestrol kann man den Hund leicht ins jenseits befördern, auch Östradiol (wie Progynova) muss extrem vorsichtig verwendet werden (nie die Dragees!!!) Incurin ist Östriol, das nur recht kurz im Blut bleibt. Es soll hinsichtlich der Knochenmarksschäden sicher sein. Es gibt das Präparat aber noch nicht lange.
Meine eigene Labbi-Hündin ist vermutlich ein leichterer Fall. Ich komme mit einer Östradiol- Salbe (Linoladiol-Emulsion) prima zurecht. Die muss man allerdings direkt auf - ja eher ein wenig in - die Scheide geben. Das mag vielen ausgesprochen eklig sein. Ich behandle einmal täglich eine "kleinfingerspitze salbe", für höchstens drei bis vier Tage und habe dann monatelang Ruhe. Nach drei Tagen schwillt die Scheide ganz leicht an (wie beim Beginn der Läufigkeit...und Rüden finden das allerdings dann auch sehr interessant... für ein paar Tage) aber die Hündin ist "dicht".
Für ganz resistente Pinklerinnen gibt es auch schon eine OP.
Gruss, Rainer