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Kastration Hünding - Vor- & Nachteile

geschrieben von Sina(YCH) 
Kastration Hünding - Vor- & Nachteile
10. Januar 2001 22:24

Hallöchen!

Ich bin es mal wieder. Im letzten Beitrag wunderte ich mich noch über die Läufigkeit um diese Jahreszeit.
Zur Zeit spiele ich mit einer Kastration von Baggy.
Mich würde mal interessieren, was genau bei einer Kastration gemacht wird und welche Folgen dies haben kann. Wird dies sozusagen ambulant gemacht, oder muß meine Hündin in der Tierklinik bleiben?
Und natürlich welche Vor- und welche Nachteile es bei so einem Eingriff gibt.
Außerdem interessiert es mich, mit welchen Kosten ich zu rechnen habe.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet.

Danke

Sina + die noch nichts ahnende Baghira

10. Januar 2001 22:42

Hallo Sina,
schau doch mal unter "Suchen" beim Stichwort Kastration nach. Vor- und Nachteile wurden hier schon bis Ultimo diskutiert, die Ansichten gehen da ziemlich auseinander yawning smiley)
Deine Hündin muß übrigens nicht beim Tierarzt bleiben, die OP dauert aber schon einige Zeit. Es werden normalerweise sowohl Gebärmutter als auch Eierstöcke entfernt. Mein Mädel (wurde mit fast 6 Jahren kastriert) war nach etwa 4 Tagen wieder fit, am ersten Tag hat sie aber schon gelitten...
Trotzdem würde ich es immer wieder machen, Rio hat auch nicht zugenommen (wird aber oft als Kastrationsfolge erwähnt), ist insgesamt ausgeglichener geworden. Trotzdem, lies die Diskussionen, interessant ist es allemal und man sollte Pro und Contra abwägen.
Grüße,
Eva und die kastrierte Rio

10. Januar 2001 22:55

Hallo Eva!

Bevor ich diesen Beitrag hier geschrieben habe, schaute ich schon bei der Archiv nach, habe aber nichts genaueres gefunden. Vielleicht habe ich mich auch nur zu dumm angestellt *gg*.

Trotzdem dnake für Deine schnelle Antwort. Ich wünsch Dir noch einen schönen abend.

Tschüßi

Sina


11. Januar 2001 09:15

Hallo Sina,
also erstmal, die Entscheidung musst letztendlich Du treffen. Ich wollte auch nie kastrieren lassen (unsere Schäferhündin war auch nicht kastriert).
Unsere jetzt 5 Jahre alte RR-Hündin wurde nach der zweiten Läufigkeit aus medizinischen Gründen (schwere Hormonstörungen) kastriert. Und ich muss sagen, in bin sehr zufrieden.

Ich konnte während der Kastration warten (gleich morgens, ca. 1 Std.) und sie dann gleich wieder mitnehmen. Zu Hause haben wir zusammen gelegen bis sie wieder aufwachte. Wir sind dann relativ schnell kurz zum Pipimachen nach draußen gewesen, ebenso abends. Am nächsten Morgen bei einem kurzen Gassigang ging sie zwar noch sehr vorsichtig und ruhig, konnte aber bereits zum Gassigehen von der Leine gemacht werden (das wird jedoch je nach Aktivität des Hundes zu entscheiden sein).
Nach drei Tagen sind wir wieder normal gelaufen, allerdings habe ich noch sie nicht toben oder springen lassen. Mit THS haben wir dann auch erst nach 3/4 Wochen wieder angefangen, lieber etwas später als zu früh.

Bei Cara war keine Nachbehandlung (außer nach 8 Tagen Fäden ziehen) erforderlich und sie brauchte auch keine weiteren Medikamente. Auch hat sie keinen Verband o. ä. umbekommen. Auf dem Bauch war großzügig Silberpuder (sah jedenfalls so aus) verteilt. Entfernt wurden die Eierstöcke und der Teil der Gebärmutter, der bei der OP "im Weg lag".

Cara wurde viel ausgeglichener und ist weiterhin absolut freundlich (hatte allerdings auch vorher keine Probleme).

Vor der Kastration hat sie schlecht gefressen, was sich dann sehr gegeben hat und kurzzeitig hatte sie auch mal 2 Kilo zuviel drauf. Aber das kann man gut in den Griff kriegen.

Auch mit Inkontinenz haben wir bisher nichts zu tun. Hoffe natürlich, dass das auch so bleibt. Allerdings kenne ich recht viele kastrierte Hündinnen und auch da ist mir bisher kein Fall bekannt (im Gegensatz hier zum Forum).

Ach ja, gekostet hat die OP rd. 300 DM, ist allerdings auch bereits gut 3 Jahre her.

Viel Glück bei der richtigen Entscheidung.

Elvira +Cara +Benji

11. Januar 2001 09:45

Hallo Sina,

wir haben unsere Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen; sie blieb so lange i.d. Tklinik, bis sie von der Narkose erwachte (das erste Mal auf die Umwelt reagierte); dann wurden wir angerufen und konnten sie mit nach Hause nehmen. Wie uns die TAs sagten, wurden bei ihr "nur" die Eierstöcke entfernt, die Gebärmutter bildet sich, da die Kastation früh durchgeführt wurde, wieder zurück (ob es wirklich so war, kann ich nicht genau sagen, da wir nicht dabei waren; mittlerweile haben wir aber auch die TA gewechselt).
Bei Baggy würden die Eierstöcke sowie die GM entfernt werden.
Bei uns beliefen sich die Kosten für die Kastration bei 540,- DM, einschließlich Nachbehandlung - falls nötig (wahrscheinlich haben wir noch den Namen "Klinik" mitbezahlt.)
Der Charakter unserer Hündin hat sich nicht geändert, sie weiterhin lebhaft und friedfertig; nur verfressener ist sie schon geworden (da wir aber auf ihr Gewicht achten, gibt es hier keine Probleme).
Auch sonst habe ich nichts Negatives zu berichten.
Nach der OP musste sie an d. Leine bleiben, nachdem die Fäden gezogen waren (hier 10 Tage) durfte sie wieder toben.

Viele Grüße
Flocke

11. Januar 2001 13:37

Hallo Sina,

: Mich würde mal interessieren, was genau bei einer Kastration gemacht wird und welche Folgen dies haben kann. Wird dies sozusagen ambulant gemacht, oder muß meine Hündin in der Tierklinik bleiben?

Bei einer Kastration werden auf jeden Fall die Eierstöcke, in überwiegender Anzahl der Fälle bei der Hündin auch die Gebärmutter entnommen. Die Op dauert i.d.R. 1 bis 2 Stunden einschl. der Vorbereitung, danach kannst Du Deinen Hund wieder mit nach Hause nehmen, wahlweise bieten die meisten TÄ auch an, den Hund dazubehalten, bis er ganz wach ist. Geht heute aber recht schnell, da bei solchen OPs mit einer Inhalationsnarkose gearbeitet wird.
Oft wird eine Nachuntersuchung nach einigen Tagen angesetzt, in der sich der TA die Wunde noch mal ansieht, ob etwas näßt und ob sonst auch alles okay ist, ansonsten erfolgt das Fäden ziehen nach etwa 10 Tagen.
Wichtig ist, daß sich die Hündin in den ersten Tagen nach der OP noch nicht übermäßig anstrengt und daß sie nicht an der Wunde leckt.

: Und natürlich welche Vor- und welche Nachteile es bei so einem Eingriff gibt.

Entscheidender Vorteil: die Hündin kann nicht mehr trächtig werden. Wird sie kurz vor oder nach der ersten Läufigkeit kastriert, ist die Chance, später an Mammartumoren zu erkranken sehr gering. Auch nach der zweiten Läufigkeit zeigt sich dieser Vorteil noch, danach fällt er nicht mehr ins Gewicht. Ferner kann sie keine Gebärmuttervereiterung mehr bekommen - wo nichts ist, kann ja auch nichts vereitern. Natürlich wird sie auch nicht mehr läufig, aber das ist für mich kein wirklicher Grund für eine Kastration.
Nachteile: es KANN zu einer Veränderung des Wesens kommen, muß aber nicht. Z.B. ist bei eh schon aggressiven Hündinnen eine Kastration eher kontraindiziert, weil diese die Aggressivität noch verstärkt - Dominanz der männlichen Hormone. Dann besteht die Neigung zum Dickwerden, dem kann man aber durch entsprechende Fütterung entgegenwirken. Gerade große Hündinnen - 0 kg - neigen dann noch zur Inkontinenz, und zwar kann diese noch bis zu 1,5 Jahren nach der OP auftreten; Quote liegt bei großen etwa um die 20 %, wovon aber die meisten durch eine Therapie wieder 'geheilt' werden - kann lebenslang sein, kann aber auch schon nach einmaliger Behandlung wieder zurückgehen.

: Außerdem interessiert es mich, mit welchen Kosten ich zu rechnen habe.

Alles in allem mußt Du mit ab 450 DM rechnen. Kann auch wesentlich höher liegen, da die TÄ die Möglichkeit haben vom vorgeschriebenen Satz das ein- bis dreifache zu berechnen.
:
: Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet.

Ich hoffe, Dir damit noch ein wenig geholfen zu haben. ;-)

Grüßle,
Nikka