Hallo Sina,
: Mich würde mal interessieren, was genau bei einer Kastration gemacht wird und welche Folgen dies haben kann. Wird dies sozusagen ambulant gemacht, oder muß meine Hündin in der Tierklinik bleiben?
Bei einer Kastration werden auf jeden Fall die Eierstöcke, in überwiegender Anzahl der Fälle bei der Hündin auch die Gebärmutter entnommen. Die Op dauert i.d.R. 1 bis 2 Stunden einschl. der Vorbereitung, danach kannst Du Deinen Hund wieder mit nach Hause nehmen, wahlweise bieten die meisten TÄ auch an, den Hund dazubehalten, bis er ganz wach ist. Geht heute aber recht schnell, da bei solchen OPs mit einer Inhalationsnarkose gearbeitet wird.
Oft wird eine Nachuntersuchung nach einigen Tagen angesetzt, in der sich der TA die Wunde noch mal ansieht, ob etwas näßt und ob sonst auch alles okay ist, ansonsten erfolgt das Fäden ziehen nach etwa 10 Tagen.
Wichtig ist, daß sich die Hündin in den ersten Tagen nach der OP noch nicht übermäßig anstrengt und daß sie nicht an der Wunde leckt.
: Und natürlich welche Vor- und welche Nachteile es bei so einem Eingriff gibt.
Entscheidender Vorteil: die Hündin kann nicht mehr trächtig werden. Wird sie kurz vor oder nach der ersten Läufigkeit kastriert, ist die Chance, später an Mammartumoren zu erkranken sehr gering. Auch nach der zweiten Läufigkeit zeigt sich dieser Vorteil noch, danach fällt er nicht mehr ins Gewicht. Ferner kann sie keine Gebärmuttervereiterung mehr bekommen - wo nichts ist, kann ja auch nichts vereitern. Natürlich wird sie auch nicht mehr läufig, aber das ist für mich kein wirklicher Grund für eine Kastration.
Nachteile: es KANN zu einer Veränderung des Wesens kommen, muß aber nicht. Z.B. ist bei eh schon aggressiven Hündinnen eine Kastration eher kontraindiziert, weil diese die Aggressivität noch verstärkt - Dominanz der männlichen Hormone. Dann besteht die Neigung zum Dickwerden, dem kann man aber durch entsprechende Fütterung entgegenwirken. Gerade große Hündinnen - 0 kg - neigen dann noch zur Inkontinenz, und zwar kann diese noch bis zu 1,5 Jahren nach der OP auftreten; Quote liegt bei großen etwa um die 20 %, wovon aber die meisten durch eine Therapie wieder 'geheilt' werden - kann lebenslang sein, kann aber auch schon nach einmaliger Behandlung wieder zurückgehen.
: Außerdem interessiert es mich, mit welchen Kosten ich zu rechnen habe.
Alles in allem mußt Du mit ab 450 DM rechnen. Kann auch wesentlich höher liegen, da die TÄ die Möglichkeit haben vom vorgeschriebenen Satz das ein- bis dreifache zu berechnen.
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: Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet.
Ich hoffe, Dir damit noch ein wenig geholfen zu haben. ;-)
Grüßle,
Nikka