Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Magendreher

geschrieben von Christian(YCH) 
Magendreher
19. Januar 2001 20:37

Hallo,
eigentlich hatten wir vor, demnächst einen Grossen Schweizer Sennenhund in unsere Familie mir aufzunehmen. Jetzt habe ich gelesen, dass diese Rasse relativ anfällig für Magendreher ist. Wer hat Erfahrungen mit Magendrehern? Wie auffällig sind die Symptome? Wie gross sind die Heilungschancen? Wann muss ein Dreher spätestend bemerkt werden? Wie kann man dem vorbeugen?
Für zahlreiche Antworten schon mal vielen Dank.

Christian


19. Januar 2001 20:49

Hallo Christian,

das hab' ich auf die Schnelle im Netz gefunden:
(muss mal ausprobieren, ob das mit dem Link unten klappt ;-) )

---

Magendrehung/- überladung
Die Magendrehung ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die in wenigen Stunden zum Tode des Hundes führen kann. Der Hund muß sofort zum Tierarzt gebracht werden.

Magendrehungen entstehen meist einige Stunden nach dem Füttern. Durch unglückliche Bewegungen kann sich der Magen drehen. Hierbei werden Mageneingang und - ausgang abgeschnürt, wobei es durch im Magen vorgehende Verdauungsprozesse (Gärung) zu einer Aufgasung des Magens kommt. Durch die Drehung werden auch die Blutgefäße, die den Magen, die Milz, sowie Teile des Dünndarmes versorgen, abgeschnürt, was zu einer dramatischen Verschlechterung der Kreislaufsituation führt.

Vorwiegend sind große Hunderassen betroffen (Deutscher Schäferund, Dogge, Berner Sennenhunde)

Anzeichen

Plötzliches Aufblähen des Magens
Der Hund ist anfänglich sehr unruhig, hat starke Schmerzen, speichelt viel und versucht erfolglos zu erbrechen, würgt.
Der Bauchumfang nimmt ständig zu.
Klopft man auf die Bauchwand, hört es sich an wie eine Trommel.
Der Hund leidet unter Atemnot.
Es kommt zu einem Kreislaufversagen, der Hund wirkt sehr abgeschlagen und bewegt sich nicht mehr.
Vorbeugen einer Magendrehung

Den Hund 3- 4 mal täglich füttern.
Anfällige Rassen sollten Sie nur eingeweichtes Trockenfutter oder Feuchtfutter füttern.
Nach dem Fressen Aufregung und große Anstrengungen vermeiden (lange Spaziergänge)
Magenüberladung

Bei der Magenüberladung kommt es durch Verdauungsprozesse im Magen zu einer Aufgasung des Magens. Gebildete Gase werden über Darm und Speiseröhre nur unzureichend abgeleitet.
Der Hund kann zwar durch Erbrechen des Mageninhaltes seine Situation verbessern, sollte aber bei geringsten Anzeichen einer Umfangsvermehrung des Bauches einem Tierarzt vorgestellt werden, da eine Magendrehung nicht ausgeschlossen werden kann.

---

liebe Grüße, Babsi


19. Januar 2001 22:29

Hallo Christian,

Du stellst ja hier gerade eine Menge Fragen ;-)

Also ich bin Besitzer eines Hundes einer Rasse (Briard), die leider auch anfaellig ist auf Magendrehung. Ich selbst hatte aber noch keinen Hund mit Magendrehung, aber ich kenne doch einige Faelle. Zuerst das wichtigste, bin dir immer im klaren wohin du gehen musst, falls es passiert. Wenn es an einem Sonntag abend passiert, wo ist die naechste Tierklinik, die offen hat, weil das wichtigste ist fruehzeitige Erkennung und sofortige Behandlung.

:Wie kann man dem vorbeugen?

Schon beim Welpenkauf auf die Vorgeschichte der Eltern achten (Normalerweise wird mit Hunden, die Magendrehung hatten, nicht mehr gezuechtet!), keine Belastung nach dem Essen, gutes Futter, dh. zB bei Trockenfutter, dass es nicht zu stark anquillt in Wasser und dass es einen hohen Energiewert hat ... je weniger Gewicht fuer gleiche Energie, je sicherer ...

Aber generell, wenn du englisch kannst, kan ich dir nur einmal die Seite der Purdue University empfehlen (siehe Link unten), die haben sehr interessante Studien zu diesem Thema ...

C'ya

Thomas & Leon

19. Januar 2001 23:00

hallo, Christian!

genau heute vor 1 Jahr zu dieser Uhrzeit (!!!)hatte mein Großer(Briard) einen Magendreher.
er hatte gefressen ( 2mal am Tag Trockenfutter) stand auf und ging ins Schlafzimmer. dann fing er an trocken zu würgen, ununterbrochen zu schlucken, war unruhig, hat heftig gespeichelt und flehte mich um Hilfe an.
Bauch war nicht gebläht.
ich hab es mir 5 min angesehen und rief dann meinen Tierarzt an. ich mußte ca. 20 min fahren.
als wir ankamen, hat mein Hund kaum noch Symptome gezeigt, nur ein wenig gehechelt. das ist eine tückische Ruhephase!
andere Leute wären wieder umgedreht.
wir haben ihn geröntgt und erst da war die Díagnose 100% sicher.
er wurde dann gleich operiert. und es geht ihm seitdem prima.

ca. 5% der Hunde versterben in ´der OP, ohne OP 100%. je länger man wartet, desto höher die Sterblichkeit, denn auch die Milz dreht sich mit, durch den Blutverlust und das Verwesen des Magens geraten die Hunde in einen Kreislaufschock, der alle anderen wichtigen Organe zum Versagen bringt.

meine Vorbeugung: 3 mal fressen, nur selbstgekocht oder Naßfutter.kein Trockenfutter mehr! nicht gleichzeitig fressen und trinken. keine übermäßigen Portionen. toben durften sie nach dem Fressen noch nie.

einer Freundin ist vor kurzem der Briard daran gestorben: Grillfest bis 4.00 morgens, der Hund dann in den Zwinger, um 6.00 wurde sie durch seinen Lärm wach. er ist dann während der OP an Kreislauf-und Organversagen gestorben.

Gruß
Merlino


PS: Hunde mit Magendreher werden überwiegend NICHT aus der Zucht genommen.

19. Januar 2001 23:12

Hallo Merlino,

: PS: Hunde mit Magendreher werden überwiegend NICHT aus der Zucht genommen.

So gehts mir oefters, nehme das was bei Briards in den USA eigentlich ueblich ist auch fuer andere Laender/Rassen an. Also ich kenne nur einen Briard, der einen "dreher" hatte und trotzdem immer noch eingesetz wird. Und bei diesem Rueden war ziemlich sicher ein "Parvo"-Befall schuld, nicht seine Erbmasse !!!

Aber dann formuliere ich um .... achtet beim Welpenkauf auch auf das bei den Eltern, es wird auch vererbt !!!!

C'ya

Thomas & Leon

20. Januar 2001 00:01

Hi Christian!

Nun, Freunde von mir haben in 2,5 Jahren 4 Hunde wegen Magendrehung verloren. Allesamt Deutsche Doggen.
Bei allen wurde sehr schnell erkannt, sehr schnell beim TA, sehr schnell von erfahrenen TA operiert.
2 sind in der OP verstorben. Eine 12 Std nach der OP. Eine erst 4 Tg nach der OP.

Es ist wirklich eine Sch... mit der Magendrehung.
Als Auslöser gilt es die von den anderen bereits genannten Gründe, sowie auch "innerliche Unruhe", Nervosität, vererbte Bänderschwäche.

Ich kenne zwei Fälle (1x wiederum DD, 1x Mastin) bei denen die Magendrehung völlig unvermittelt auftrat. Die Hunde hatten vor mehr als 5 Std das letzte Mal gefressen, sie tobten nicht rum, und waren (jedenfalls äußerlich) nicht sichtlich nervös.

Vorbeugende Maßnahmen würde ich aber bei jeder größeren Hunderasse walten lassen. Dazu gehört:
- mehrmals an Tag füttern (3-4 mal)
- Trockenfutter 1 Std vor Fütterung einweichen lassen
- absolute Ruhe mind. 2 Std NACH UND VOR der Fütterung
- Beigabe zum Futter von Welpenbeinen an: Canosan, Arthrofit o.ä. (Stärkt u.a. Bänder und Sehnen)

evtl. noch was vergessen? Mehr fällt mir i.A. in ein.

Nach erfolgten Magendrehungen bei den Vorfahren zu fragen.... Natürlich kann man das machen! Die Reaktion des Züchters ist sicher interessant!!! Na ja, nicht alles so schwarz sehen. Vielleicht gibt es ja doch mehr ehrliche als man glaubt!?!?

In den USA gibt es einige, die ihrem Hund den Magen schon im jugendlichen Alter an der Baudecke festnähen lassen!!!
Keine schlechte Idee wenn gefährdet. Und wenn der Hund evtl. sowieso mal in Narkose gelegt werden soll....

Übrigens gibt es auch eine nicht vollständige Magendrehung. Die bereits von den anderen beschriebenen Zeichen können dann auch sehr abgeschwächt auftreten. Wenn man den Verdacht hat, auf jeden Fall schnellstens zum TA. Auch wenn der Hund nach einiger Zeit wieder ganz normal erscheint.

Ein nicht vollständig gedrehter Magen kann sich nämlich durch die Erschütterungen und Vibrationen im Auto auch wieder zurückdrehen! Nach kurzer Zeit hat sich der Hund dann wieder sichtlich erholt. Aber die Magenbänder haben Schaden genommen und bis zur nächsten Drehung ist es nicht mehr weit!

Sich zu viele Gedanken darum zu machen ist aber sicher auch nicht gut. Wenn Ihr Euch in der Großen Schweizer verguckt habt und meint das ist der richtige und passende Hund für Euch, solltet Ihr in Euch auch zulegen!
Die Vorsichtsmaßnahmen beachten und dann am Hund freude haben! Die Großen Schweizer sind nämlich wirklich sehr tolle Hunde!

Grüße frank

: Hallo,
: eigentlich hatten wir vor, demnächst einen Grossen Schweizer Sennenhund in unsere Familie mir aufzunehmen. Jetzt habe ich gelesen, dass diese Rasse relativ anfällig für Magendreher ist. Wer hat Erfahrungen mit Magendrehern? Wie auffällig sind die Symptome? Wie gross sind die Heilungschancen? Wann muss ein Dreher spätestend bemerkt werden? Wie kann man dem vorbeugen?
: Für zahlreiche Antworten schon mal vielen Dank.
:
: Christian
: