HD-Schwestengrades mit subluxation!
31. Januar 2001 10:12

Hallo Tülay

Hier im Forum wurde schon viel über HD disskutiert und ich dachte immer, eins ist sicher, nähmlich das bei einem so jungen Hund die Knochen noch nicht ausgewachsen sind. Das heisst, dass eine definitive Diagnose erst mit einem Jahr (bei grossen Hunden mit 1 1/2 Jahren) gemacht werden kann.
Es haben sich hier doch schon Leute gemeldet, die ein paar Monate später nochmals röntgen liessen und dann ein absolut gesunden Hund hatten, oder?
Ein Muskel respektive Nervenschnitt würde ich erst machen, wenn es sonst keine andere vertretbare Möglichkeit mehr gibt. Die Nerven wachsen in ca. 5 Jahren wieder zusammen, der Hund hat dann wieder Schmerzen und die HD ist damit ja nicht geheilt.
Ich habe bei meinem Bordercollie eine Hüftgelenkresektonie (oder so ähnlich) machen lassen. Das heisst, ein Teil des Gelenkkopfes wird entfernt und es bildet sich dazwischen elastisches Bindegewebe, dass die Hüfte zusammen hält. Im September 2000 wurde mein Hund operiert.
Heute springt er wieder und spielt stöckchen. Mit einem Unterschied, erhat keine sichtbaren Schmerzen mehr, obwohl erst eine Seite gemacht wurde.
Also, informier dich weiter, lass Dir nicht was aufschwatzen, Du hast alle Zeit der Welt. Such für Dich und Deine Hund die beste Lösung, dann kommts auch gut!
Alles Gute wünscht Dir
Jaja

31. Januar 2001 13:52

Hallo Jaja,

bei einer HD in der Ausprägung ist es auch schon bei einem jungen Hund feststellbar, schwieriger ist es, wenn eine leichtere Form vorliegt, da sollte man zumindest eine Kontrolluntersuchung machen lassen, wenn der Hund ausgewachsen ist.

mfg
sabine

31. Januar 2001 18:05

: Hallo!
: Ich habe gestern erfahren das meine Labrador Hündin HD-Schwerstengrades mit subluxation hat,ich habe die Wahl zwischen einschläfern oder OP-und zwar eine Muskelspaltung und sowie Nervtrennung.
: Ich bin völlig verzweifelt ich weis nicht was ich tun soll,sie ist meine erste Hund. Ich habe keine Erfahrung,brauche dringent einen Rat.
: Es währe sehr nett wenn mir Jemand schreiben kann.
: Im voraus Danke
: Tülay

Hallo, Tülay!

Wenn Deine Lab-Hündin erst 6 Monate alt ist, kann sich noch eine Menge tun. Sie ist ja noch nicht einmal richtig ausgewachsen. Ohne das Röntgenbild gesehen zu haben, ist es natürlich schwer, eine spezifische Beurteilung abgeben zu können, aber wenn Deine Hündin "nur" Subluxationstentenzen hat, die Hüftpfanne und der Oberschenkelkopf aber noch halbwegs zusammenpassen, solltest Du auf jeden Fall abwarten, bis sie ausgewachsen ist, bevor Du Dich endgültig entschließt.
Die Frage ist sowieso immer, kann der Hund laufen, oder hat er offensichtlich so große Schmerzen, dass er nur noch die Hinterläufe hinterherzieht, nicht aufstehen kann oder sogar umfällt. Nach Deinen Angaben kann ich mir das nicht vorstellen. Es hört sich eher so an, als ob seitens des Tierarztes nur per Röntgenbild festgestellt wurde, dass der Hund ein schlimmes gesundheitliches Problem hat, dass ihn natürlich zuchtuntauglich macht, von dem man aber noch nicht sagen kann, inwieweit es die Hündin später beeinträchtigen wird.
Abgesehen davon gibt es noch so viele andere Möglichkeiten, die Hüfte Deiner Kleinen zu verbessern. Du solltest wirklich noch einmal einen Spezialisten konsultieren. Die Pektinektomie (Muskeldurchtrennung) ist eine von vielen Tierärzten zwar empfohlene, aber meist ziemlich unsinnige OP (siehe auch: "Die Hüftgelenksdysplasie der Hunde und ihre Behandlung" von K. Loeffler in Hunde-Revue, 2/97, 22-25). Einschläfern lassen würde ich sie zu diesem Zeitpunkt und ohne Zweituntersuchung durch einen Spezialisten keinesfalls.
Alles Gute für Euch!
Birgit



31. Januar 2001 18:32

: Ein Muskel respektive Nervenschnitt würde ich erst machen, : Ich habe bei meinem Bordercollie eine Hüftgelenkresektonie (oder so ähnlich) machen lassen. Das heisst, ein Teil des Gelenkkopfes wird entfernt und es bildet sich dazwischen elastisches Bindegewebe, dass die Hüfte zusammen hält.

Hi Jaja,

eine sog. Femurkopfresektion ist nicht grundsätzlich bei jedem Hund zu empfehlen, besonders bei eher schwereren Hunden nicht. Die Durchtrennung des Pectineusmuskels ist dagegen ein eher kleiner Eingriff. Es gibt noch einige andere OP-Möglichkeiten bei HD, und da muss man in jedem einzelnen Fall abklären, welche die beste Möglichkeit ist. Grundsätzlich lässt sich HD nicht heilen, egal welche Therapie man durchführt..

Gruss Cindy

31. Januar 2001 18:44

Hi Tülay,

wer hat die Diagnose gestellt und die Therapiemöglichkeiten erwähnt? Ein Fachtierarzt? Wenn nicht, würde ich mit der Hündin zuerst mal noch zu einem Spezialisten gehen. Zumindest bevor Du sie einschläfern lässt. Wenn Du aus Baden-Württemberg kommst, könnte ich Dir auch einige Spezialisten nennen. Ansonsten weiss vielleicht jemand im Forum einen Fach-TA, der in einem halbwegs vertretbaren Umkreis zu deiner Gegend eine Praxis hat.
Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, HD zu behandeln, wenn auch nicht zu heilen. Einmal die dir empfohlenen Muskel- und Nervendurchtrennung, dann die von Jaja angesprochene Femurkopfresektion, und und und bis hin zur Endoprothese, also künstliches Gelenk. Wie gesagt, eine zweite Meinung anzuhören ist bestimmt nicht schlecht.

Gruss Cindy



31. Januar 2001 18:53

Wie gesagt, eine zweite Meinung anzuhören ist bestimmt nicht schlecht.
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: Gruss Cindy
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Hi nochmal,

sorry, habe total dein Posting an Merlino überlesen, dass Du ja schon bei 3 TA warst, und die alle das gleiche sagten. Also, dann würde ich das mit der OP versuchen. Wenn es wirklich nicht klappt, hast Du wenigstens alles versucht.

Viel Glück

Cindy