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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Alternative zur Kastration einer Hündin
17. Februar 2001 09:29

Hi Thorsten,

: ich habe gehört das es auch Spritzen und Tabletten zur Unterdrückung der
: Läufigkeit gibt.

Die anderen haben ja schon so gut wie alles zu dem Thema gesagt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Entartungen, sprich Tumoren kommt, ist grösser, als bei ungespritzten Hündinnen. Du must bedenken, dass die Läufigkeit ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone ist. In dieses Geflecht wird mit einer Spritze zur Unterdrückung der Läufigkeit massiv eingegriffen. Auch wenn diese Spritzen Monate vor der eigentlichen Läufigkeit verabreicht werden und zu diesem Zeitpunkt der Hormonhaushalt einer Hündin relativ eintönig ist.

Zur Kastration: Die Statistiken sagen, dass eine frühe Kastration, spätestens vor der dritten Läufigkeit, die Entstehung von Gesäugetumoren verringert. Statistik! Fakt ist jedoch, dass eine Kastration im Alter aufgrund einer Gebärmuttervereiterung für eine Hündin extrem belastender ist, als für eine junge gesunde Hündin.
Fakt ist aber auch, dass besonders Setter und Spaniels nach der Kastration ein Welpenfell bekommen. Das sieht bei Hunden, die noch vor der ersten Läufigkeit kastriert werden, vielleicht noch halbwegs was gleich, da diese Hunde nie ein richtiges Erwachsenenfell bekommen haben. Die später kastrierten Hunde sehen z.T. aus wie mottenzerfressen. Da ein Büschel adultes glattes, seidiges Haar, dort ein Büschel wuscheliges Welpenhaar.
Fakt ist auch, dass gerade grössere Hündinnen zur Harninkontinenz neigen, sprich Harnträufeln. Das kann zwar in vielen Fällen homöopathisch oder auch "normal" medikamentell (sorry, mir fällt im moment nicht die richtige Bezeichnung ein, bevor ihr mich jetzt alle zerreisst :-) ) behandelt werden. Etwa 10 is 15 % der betroffenen Hündinnen sind therapieresistent, sprich träufeln auch trotz Medikamenten.

Meine Hündinnen waren und sind alle unkastriert, bis auf eine Ausnahme, Not-Kastration. Gebärmuttervereiterung höchsten Grades. Meine Hündin wog vor der OP 7 kg, eine Woche nach der OP 5 kg. Die Gebärmutter, bei einer Zwergpudelhündin, die nie tragend war, ist etwa strohhalmstark. Ihre war dicker als mein Daumen, prall mit Eiter gefüllt. Zysten auf den Eierstöcken bis zu Walnussgrösse. Unser TA meinte, sowas habe er noch nie gesehen. Und dabei war sie erst 4 Tage vor der OP auffällig geworden. Sie frass nichts mehr, trank sehr viel. Da das ganze so plötzlich kam, meinte er zuerst, es sei eine Darminfektion, Gebärmuttervereiterung könne er nicht ausschliessen, hätte man aber doch schon früher bemerkt. Tja, wohl doch nicht. Sie wurde nie gespritzt. Mammatumore hatte sie auch, allerdings kleine, gutartige. Und mit 8 bis 9 Jahren bei einer unkastrierten Hündin ist das okay.
Kann alles kommen, muss aber nicht. Das muss man sich immer klar machen.

Wenn Du garantieren kannst, dass deine Hündin nicht ungewollt trächtig wird, würde ich alles so lassen wie es ist. Trotz der Erfahrung mit meiner Kleinen. Ich habe schon andere Hunde erlebt, die hatten nie was, die starben im Alter ohne je einen Mamatumor oder eine Gebärmutterentzündung gehabt zu haben. Unkastriert, aber auch nie gespritzt.

Solltest Du dich irgendwann jedoch dafür entscheiden, irgendwie einzugreifen, dann lass sie kastrieren. Das ist immer noch besser als jahrelang zu spritzen und dann im Alter die Bescherung zu haben. Und die Hündin doch noch kastrieren lassen zu müssen.

Gruss Cindy

17. Februar 2001 14:48

Hallo Thomas,

beim Thema Hormone spritzen kann ich den anderen nur beipflichten.
Ansonsten: Meine Fellow wurde mit einem Jahr kastriert. Sie war bis zu ihrem Tod mit 17 fit und schlank. Und was ihr Fell anbetrifft, es war bis zum Schluß schöner und dichter als bei manch einem Hund, der halb so alt war.
Ich kenne auch keine andere Hündin, bei der negative oder überhaupt erkennbare Veränderung nach der Kastration gab.
Viele Grüße
Wilma und Arno (natürlich auch kastriert)