HD schwereren Grades
12. März 2001 13:08

Mein Hund hat HD schwereren Grades. Bin bei Tierklinik in Nürnberg gewesen. Will langwierige und am Ende nutzloses auspropieren von Heilungsmöglichkeiten meinem Hund ersparen. Briard/Labrador-Mischling 12 Monate alt. Hab erst vor einem Jahr meinen letzten Hund nach einer 2200,- DM teuren Krebsoperation einschläfern lassen müssen. Arzt hat sich danach sicher einen schönen Urlaub leisten können.

HD beidseitig im Hüftgelenk. Hund sehr fidel und weiß scheinbar noch nichts von dem Übel. Nach langen Spaziergängen sind aber Probleme erkennbar.

Hat aber zumindest bis jetzt, eigentlich keine erkennbaren großere Schmerzen.

Was hilf wirklich und lindert nicht nur die Symtome? Was kostet das alles. Preis ist leider ein Entscheidungsfaktor für mich, da ich noch Student bin.

12. März 2001 14:39

hm.. ich krieg jetzt nachher wieder pruegel.. weiss ich genau, aber ich schreib dir meine meinung, oki? und was du dann tust musst du sowieso selber entscheiden... (uenbrigens *lach* erzaehl hier nie wieder, dass du den hund wegen geld net operieren laesst, damit ziehst du dir den zorn der kompletten wir-doktern-egal-was-es-kostet-am-hund-rum-fraktion auf dich!*breitgrins*)
ich stand letztes jahr vor genau der gleichen entscheidung... hund operieren, schmerzmittel, rumdoktern oder einschlaefern.
ich habe ihn einschlaefern lassen (obwohl ich fast verrueckt geworden bin dabei!), aus folgendem grund:

eine OP kostet ca. 3000 mark pro seite, dann muss sie aber gut gemacht werden, damit der hund wieder halbwegs vernuenftig laufen kann. und halbwegs ist eben halbwegs.. der hund wird nie wieder so wie er vorher war... und alles andere ist schlichtweg gelogen. kuck dir menschen an, die ein kuenstliches hueftgelenk haben.. dann weisst du wies beim hund wird...
jetzt kommt es natuerlich stark darauf an, wie aktiv der hund ist.. is er eher von der ruhigen sorte, naja, dann koennte man es noch probieren, ist er aber eher lebhaft, dan quaelst du euch beide.. dich weil du ihn staendig ruhig halten musst, und ihn, weil er die bewegung die er braucht nicht kriegt.
ich stehe auf dem standpunkt, dass der hund in der besonders guten lage ist, dass ein mensch fuer ihn entscheiden kann, ob er ihn einschlaefert oder nicht, in dieser guten position ist der mensch nicht. und ihn am leben zu halten, nur aus meinem persoenlichen egoismus heraus, halte ich fuer falsch.
lass ihn laufen, solange du es fuer ihn verantworten kannst, gebe ihm vielleicht noch ne kurze weile schmerzmittel und dann gönne ihm die spritze.
gruss martin

12. März 2001 14:30

Hallo Klaus,

auch Hunde mit schwerer HD können mit etwas Glück relativ beschwerdefrei alt werden.
Es gibt zwar keine Möglichkeit, diese Mißbildung zu heilen, aber schon viele Maßnahmen, um z.B. die daraus resultierende Arthrose (die ja die eigentlichen Schmerzen verursacht) gering zu halten.
Als Sofortmaßnahme würde ich jetzt eine Nahrungsergänzung zufüttern, die den Gelenkstoffwechsel positiv beeinflußt und den Knorpel aufbaut (z.B. Caniviton).
Gib mal in der Suchfunktion Hüftgelenksdysplasie und Goldimplantation ein, zu diesen Themen ist hier schon viel Interessantes gepostet worden.

Alles Gute!

Sabine S.

12. März 2001 15:13

Hallo,
daß der Preis ein Entscheidungsfaktor ist, kann ich akzeptieren, auch wenn ich persönlich so ziemlich alles hergeben würde, damit es meinem Mädel gut geht. Aber wenn die Aussicht auf Heilung wirklich derart schlecht wären, wie Du sie beschreibst, dann würde ich mich wahrscheinlich auch gegen eine OP entscheiden, weil die Kosten schon sehr hoch sind.
Ich kenne aber zwei Hunde, die beidseitig künstliche Hüftgelenke haben. Der eine (Labbi-Mix) wurde schon recht früh, mit einem knappen Jahr glaube ich operiert. Er läuft ohne jedes Problem, tobt durch die Gegend, hat jetzt einen Zweithund "bekommen", mit dem er spielt.
Er wurde soweit ich weiß in München operiert, und die Ruhigstellung nach der OP war sicherlich nicht gerade toll. Aber im Nachhinein bereut ganz sicher keiner aus der Familie, sich zur OP entschieden zu haben, und beim nachröntgen vor einigen Wochen (OP ist glaube ich etwa anderthalb Jahre her) war alles Prima, es gibt keinerlei Probleme. Der Hund läuft seine Kilometer am Rad und man sieht ihm überhaupt nicht an, daß er jemals Schwierigkeiten mit der Hüfte hatte. Es handelt sich übrigens um einen SEHR lebhaften Hund!
Der andere (Schäfer-Mix mit irgendwas schwererem, Rotti oder ähnliches) wurde erst mit 4 operiert, und ich kenne ihn nur aus dem Auslaufgebiet. Er hat sich bei der Verheilung der OP etwas schwerer getan (vielleicht deshalb, weil er nicht mehr so ein Jungspund war), ist heute aber ein fitter Hund ohne Schmerzen. Selbst die Lahmheit, die durch die jahrelange Fehlbelastung durch die HD entstanden ist, ging zurück. Was er nicht so gut kann, sind Wanderungen in den Bergen etc, aber das muß wohl auch nicht sein.
Sicher sind das nur zwei Fälle, aber in beiden hat sich die OP als gute Lösung herausgestellt, die viele Jahre Schmerzfreies Leben ermöglicht.
Deshalb wehre ich mich schon dagegen, daß Du sagst, man quält den Hund nur. Entscheiden muß jeder selbst, ob er seinen Hund einige MOnate ruhig stellen will, und ob er die Kosten aufbringen kann. Aber eine OP grundsätzlich abzuurteilen... da würde mich doch mal interessieren, welche Erfahrungen Du schon damit gemacht hast, so daß Du ein pauschales Urteil fällen kannst?
Liebe Grüße,
Eva & Rio (auch zweimal teuer operiert trotz der Gefahr, daß es eben "nicht mehr wird", mittlerweile 7 Jahre und ziemlich putzmunter)


12. März 2001 18:11

Hallo Eva...
klar muss jeder selber entscheiden... ich habe auch schon mit leuten gesprochen, die ihre hunde haben operieren lassen, bei denen das gut ging und alles in ordnung war. aber die mehrzahl der interviewten hat mir gesagt, dass es halt nie mehr optimal wird. und nun kommts... ich habe ewig mit dem TA rumdebattiert, weil ich natuerlich versucht habe meinen kenny zu behalten... (und die entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen!) aber selbst der TA, der sich haette eine goldene nase verdienen koennen hat mir in diesem fall abgeraten die op machen zu lassen, weil einfach zu unsicher, dass danach wieder 100 prozentig i.O.. bei anderen sachen, mit anderen hunden (z.b. krebs bei einer huendin) hat er sofort und ohne zoegern operiert und ne fette rechnung geschickt.
was also tun, wenn selbst der TA von kuenstlichen gelenken abraet? allerdings hat der gleiche TA vor kurzem einen jung-hund mit leichter/mittlerer HD (irgendwas mit golden-mix!) operiert und ihm die muskulatur gekuerzt (frag mich net nach dem fachausdruck fuer sowas), und dem hund gehts heute gut.
ich sage auch nicht, daß man den hund nur quaelt... kommt auch bei HD immer auf den grad an... logisch, wenn aber schwere HD diagnostiziert wurde... hm... ich weiss net...
ein anderer golden hat die nerven gekappt gekriegt und tobt wieder.. natuerlich wissen alle, dass die arthrose nicht gestoppt ist, aber zumindest die schmerzen weg sind.
muss man wirklich abwaegen, ich glaube allerdings, dass ich meinem hund damals einen gefallen getan hab.... und mir vielleicht auch, so hart das alles war! und dann noch eines.... und bitte, dies ist meine persoenliche meinung, jeder darf eine andere haben.... es handelt sich hier immer um tiere, fuer die ich immer versuche das beste zu geben.. aber wie gesagt es sind tiere.. und da ewig rumzudoktern... hm.. nicht mein fall... bevor ich lange experimente mache, helfe ich dem tier lieber gleich darueber hinweg.

12. März 2001 19:52

: hm.. ich krieg jetzt nachher wieder pruegel..

RICHTIG!!!Prügel, Prügel


: eine OP kostet ca. 3000 mark pro seite, dann muss sie aber gut gemacht werden, damit der hund wieder halbwegs vernuenftig laufen kann. und halbwegs ist eben halbwegs.. der hund wird nie wieder so wie er vorher war...

Klar, dass der Hund danach nicht mehr so ist wie vorher, er hat nämlich keine SCHMERZEN mehr!!!
Hast Du schon einmal das (sorry, sehr vermenschlichend) strahlende Gesicht eines Hundes gesehen, der auf einmal bemerkt: He Leute, ich kann ja durch die Gegend flitzen und es tut nicht weh!

und alles andere ist schlichtweg gelogen. kuck dir menschen an, die ein kuenstliches hueftgelenk haben.. dann weisst du wies beim hund wird...


Also ich kenne Leute, die würden Dir jetzt ihre künstlichen Hüftgelenke um die Ohren hauen *autsch* wenn sie das Lesen würden. Nur sind die Leute so gut drauf, dass Du nicht einmal merken würdest, dass sie künstliche Hüftgelenke haben.


: jetzt kommt es natuerlich stark darauf an, wie aktiv der hund ist.. is er eher von der ruhigen sorte, naja, dann koennte man es noch probieren, ist er aber eher lebhaft, dan quaelst du euch beide.. dich weil du ihn staendig ruhig halten musst, und ihn, weil er die bewegung die er braucht nicht kriegt.

also uns gefallen die langen Wanderungen nach wie vor sehr gut und bevor mein Hund umfällt habe ich wundgelaufene Füße. *wo ist das pflaster, schnief*


lass ihn laufen, solange du es fuer ihn verantworten kannst, gebe ihm vielleicht noch ne kurze weile schmerzmittel und dann gönne ihm die spritze.
: gruss martin

Ach ja, hätte ich meine Hündin vor zwei jahren nicht operieren lassen, dann wäre sie heute nicht mehr und ein bescheidenes Leidensdasein führt sie wahrlich nicht.