von Susan(YCH) am 17. Mai 2001 07:55
Hallo Gaby,
es tut mir sehr leid, das zu hören und ich kann verstehen, daß sie eine richtige Lücke hinterlassen hat. Aber denke einfach daran, daß ihr viele Schmerzen erspart wurden.
Bei unserem Yankee begann die Krankheit an der Vorderpfote, erst lahmte er etwas und wir dachten er hätte sich vertreten (da er immer wie ein Wirbelwind durch den Garten fegte), dann entwickelte sich ein Geschwulst am Gelenk - wir also ab zum TA, der die Pfote untersuchte, uns Salbe mitgab und meinte es sei nicht so tragisch. Als die Schwellung nicht zurückging sondern wuchs, sind wir nach 5 Tagen wieder hin. Das Bein wurde geröntgt und die Schwellung punktiert (damals hätte ich schon schalten müssen, das der Kleine beim Punktieren schrecklich schrie und der TA das abtat). Als Ergebnis hieß es, er sei wohl umgeknickt und eventuell der Knochen beschädigt worden, die Schwellung sei normal und es könne etwa 4 Wochen dauern. In den nächsten vier Wochen sah ich also (gutgläubig wie ich war) zu, wie die Schwellung blieb und blieb und blieb. Damals war Dezember und es wahr einfach grausam, den Kleinen auf 3 Beinen durch den Matsch humpeln zu sehen. Kurz vor Weihnachten bin ich dannn nochmals hin, hab dem TA gesagt, daß das Beinchen nun soviele Probleme macht, daß er teilweise unsauber wurde, weil er einfach nicht mehr raus wollte, kein Wunder, das muß zu dem Zeitpunkt schon sehr schmerzhaft gewesen sein. Wieder wurde geröntgt und untersucht, ne neue Salbe draufgeschmiert und ich mit den Worten - das dauert bei so einer Verletzung, aber es sieht doch schon besser aus, kommen Sie nach Weihnachten nochmal - heimgeschickt.
Tja - und dann kam, was kommen mußte, am 2. Weihnachtstag kamen wir vom üblichen Verwandtenbesuch nach Hause und Yankee lag auf dem Boden, er hatte scheinbar versucht auf die Couch zu springen und die Hinterbeine hatten versagt. Wir also sofort zum nächsten Notdienst und da kam die Hiobsbotschaft: Knochenkrebs - keine Chance. Wir ließen ihn sofort einschläfern, aber auch obduzieren, ich hatte genug und wollte es genau wissen. Das Ergebnis war entsetzlich, der Krebs hatte bereits die Wirbelsäule erreicht, alles voller Metastasen, es gab eigentlich keinen Knochen, der nicht angegriffen war. Ich habe damals kurz überlegt, den anderen TA mit dem Befund zur Rechenschaft zu ziehen, aber die Trauer und das Entsetzen (was ich ihm noch an Schmerzen zugefügt hatte, dadurch, daß ich nicht früher einen anderen Arzt aufgesucht hatte) waren dann doch zu schlimm. Seitdem bin ich bei TA-Befunden, die sich "richtig rosig und sonnig" anhören äußerst skeptisch.
Gruß Susan