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Es ist zum Heulen !

geschrieben von Melli(YCH) 
Es ist zum Heulen !
31. Mai 2001 11:58


Hallo Ihr alle,

ich muss heute noch mal meinen Frust berichten. Es geht wieder mal um den Nachbars-Kangal, von dem ich schon öfter berichtet habe.
Ich finde den Eintrag nicht mehr und weiß nicht, ob jemand von Euch sich noch an die Geschichte Anfang des Jahres erinnern kann. Da ging es dem Hund nach massenweise Schnee fressen so miserabel, dass es schon sehr ernst um ihn aussah. Das war die Geschichte, wo der Hund schon Blut gespukt und gemacht hat, total apathisch war und der Besitzer immer noch nicht mit ihm zu TA wollte und ich ihn dann doch noch dazu überreden konnte.
Der Hund hat sich jedenfalls seit dem nie mehr richtig erholt. Er hat immer wieder Phasen, wo es ihm schlecht geht, d.h. Durchfälle, frißt nicht, wirkt, als wenn er Bauch-und /oder Magenschmerzen hätte, ist antriebslos und schlapp, nimmt stark ab und sieht einfach nur elendig aus.
Gerade vorhin habe ich mir mal wieder zum zigsten Mal ein Herz genommen (denn gerade geht es dem Hund wieder schlecht) und meinen Nachbar darauf angesprochen. Ich habe mir wirklich extreme Mühe gegeben, also nett und freundlich, aber bestimmend und klar zu sagen, dass sein Hund krank ist und warum er denn nichts unternimmt. Ich habe das alles nett verpackt, dass er sich nicht angegriffen fühlen musste und habe ihm auch diverse Hilfen angeboten, aber: KEINE REAKTION !!!
Morgen früh fahre ich mit Wolf wieder zu meiner TÄ und ich erzählte ihm von ihr und dass er sehr gerne mitfahren kann, dass sie sich seinen Hund mal anguckt. Wieder nichts ! Er wurde nicht aggressiv, sagte aber auch nichts, sondern ließ mich einfach damit stehen.
Dies ist nur ein Punkt, denn was die Beschäftigung des Hundes betrifft, könnte ich ja auch noch Romane schreiben.

Der Hund tut mir einfach so leid und ich schaffe es nicht, mich damit abzufinden, weil ich es fast tagtäglich mitbekomme, auch wenn ich weiß, dass es vielen Hunden so ergehen mag.


Der Punkt "Anzeigen / beim Tierschutz melden" (auch wegen der schlechten Haltungsbedingungen, über die ich auch schon mal berichtet hatte)ist für mich erstmal abgehakt, denn erstens denke ich, würde der Hund im Falle der Wegnahme auf Ewig im Tierheim sitzen (wo es ihm bis auf die gesundheitliche Fürsorge auf jeden Fall schlechter ginge), denn wer nimmt einen zweijährigen, höchst schwierigen Herdenschutzhund und zweitens habe ich ganz ehrlich Angst, was dann mit mir passieren würde. Klar kann der Tierschutz oder wer auch immer die Sache anonym behandeln, aber der Besitzer wüßte sofort, dass ich dahinter stecke und er hat schon öfter Sprüche losgelassen wie: Wer seinem Hund etwas will, der kann was erleben usw. Und ich denke nicht, dass es leere Worte sind, sondern hätte schon mächtig Bammel, was dann auf mich zukommen würde und das sehen auch andere so, die ihn kennen.

So, jetzt habe ich meinen Frust und meine Hilflosigkeit abgelassen, aber ändern wird sich wohl nichts, obwohl ich ja eine Optimistin bin.


Traurige Grüße, Melli & Wolf

31. Mai 2001 12:25

Hallo Melli,

ich kann Dich sehr sehr gut verstehen.
Auch den Zwiespalt, in dem Du steckst.
Erstens hast Du Schiss vorm Besitzer und zweitens zweifelst Du daran, ob es dem Hund nicht NOCH schlechter geht, wenn Du den Kerl anzeigst.

Trotzdem möchte ich folgendes dazu sagen (dazu aber gleich: es ist alles leicht gesagt!):
1. Was könnte der Typ Dir tun, wenn Du ihn anzeigst? Denn Du kannst es ja wiegesagt anonym machen. Falls er trotzdem Verdacht schöpft, dann streitest Du es halt ab (zu Deinem eigenen Schutz). Oder denkst Du, er wäre irgendwie fähig dazu, gewalttätig zu werden? Das ist natürlich immer ****e.
Andererseits: Der Hund MUSS aus dieser Situation raus und mal davon abgesehen, dass es nicht so laufen muss, dass er ewig im TH sitzt: Es geht ihm dort wahrscheinlich trotzdem besser. Denn: Er wird nicht nur gesund, sondern er muss sich auch nicht mehr quälen lassen(ich denke, man konnte aus Deinem Posting herauslesen, dass der Hund auch sonst schlecht gehalten wird, also gehe ich auch mal davon aus, dass er ihn nicht gerade mit Samthandschuhen anfasst - gelinde ausgedrückt).

Deshalb würde ich es Dir wirklich empfehlen, den Kerl anzuzeigen. Entgegen Deiner Angst etc. Und sollte er Dich bedrohen, scheu Dich nicht das Ganze der Polizei zu melden. Ich denke, das ihn das sehr abschrecken würde oder ist er wirklich sooo krass?

Am besten wartest Du, bis bei Dir wieder etwas Ruhe eingekehrt ist und entscheidest dann in aller Ruhe, wie Du Dich verhalten möchtest.

Ich kann es super nachvollziehen, dass das nicht einfach ist. Wenn ich im Tierheim mithelfe, bekomme ich auch die dollsten Geschichten mit und wie einige Leute sich verhalten, denen man die Hunde wegnimmt.

Im Grunde genommen kann Dir trotzdem nicht viel passieren. Denke ich zumindest. Aber entscheide selbst.

Liebe Grüsse - und ich drück Dir die Daumen!

Danni mit Gina

31. Mai 2001 12:28

Hi Melli,

im TH wird es dem Hund mit SICHERHEIT besser gehen - von der medizinischen Versorgung einmal ganz abgesehen.

Gruß
Kathi

31. Mai 2001 14:05

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: Hallo Ihr alle,
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: ich muss heute noch mal meinen Frust berichten. Es geht wieder mal um den Nachbars-Kangal, von dem ich schon öfter berichtet habe.
: Ich finde den Eintrag nicht mehr und weiß nicht, ob jemand von Euch sich noch an die Geschichte Anfang des Jahres erinnern kann. Da ging es dem Hund nach massenweise Schnee fressen so miserabel, dass es schon sehr ernst um ihn aussah. Das war die Geschichte, wo der Hund schon Blut gespukt und gemacht hat, total apathisch war und der Besitzer immer noch nicht mit ihm zu TA wollte und ich ihn dann doch noch dazu überreden konnte.
: Der Hund hat sich jedenfalls seit dem nie mehr richtig erholt. Er hat immer wieder Phasen, wo es ihm schlecht geht, d.h. Durchfälle, frißt nicht, wirkt, als wenn er Bauch-und /oder Magenschmerzen hätte, ist antriebslos und schlapp, nimmt stark ab und sieht einfach nur elendig aus.
: Gerade vorhin habe ich mir mal wieder zum zigsten Mal ein Herz genommen (denn gerade geht es dem Hund wieder schlecht) und meinen Nachbar darauf angesprochen. Ich habe mir wirklich extreme Mühe gegeben, also nett und freundlich, aber bestimmend und klar zu sagen, dass sein Hund krank ist und warum er denn nichts unternimmt. Ich habe das alles nett verpackt, dass er sich nicht angegriffen fühlen musste und habe ihm auch diverse Hilfen angeboten, aber: KEINE REAKTION !!!
: Morgen früh fahre ich mit Wolf wieder zu meiner TÄ und ich erzählte ihm von ihr und dass er sehr gerne mitfahren kann, dass sie sich seinen Hund mal anguckt. Wieder nichts ! Er wurde nicht aggressiv, sagte aber auch nichts, sondern ließ mich einfach damit stehen.
: Dies ist nur ein Punkt, denn was die Beschäftigung des Hundes betrifft, könnte ich ja auch noch Romane schreiben.
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: Der Hund tut mir einfach so leid und ich schaffe es nicht, mich damit abzufinden, weil ich es fast tagtäglich mitbekomme, auch wenn ich weiß, dass es vielen Hunden so ergehen mag.
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: Der Punkt "Anzeigen / beim Tierschutz melden" (auch wegen der schlechten Haltungsbedingungen, über die ich auch schon mal berichtet hatte)ist für mich erstmal abgehakt, denn erstens denke ich, würde der Hund im Falle der Wegnahme auf Ewig im Tierheim sitzen (wo es ihm bis auf die gesundheitliche Fürsorge auf jeden Fall schlechter ginge), denn wer nimmt einen zweijährigen, höchst schwierigen Herdenschutzhund und zweitens habe ich ganz ehrlich Angst, was dann mit mir passieren würde. Klar kann der Tierschutz oder wer auch immer die Sache anonym behandeln, aber der Besitzer wüßte sofort, dass ich dahinter stecke und er hat schon öfter Sprüche losgelassen wie: Wer seinem Hund etwas will, der kann was erleben usw. Und ich denke nicht, dass es leere Worte sind, sondern hätte schon mächtig Bammel, was dann auf mich zukommen würde und das sehen auch andere so, die ihn kennen.
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: So, jetzt habe ich meinen Frust und meine Hilflosigkeit abgelassen, aber ändern wird sich wohl nichts, obwohl ich ja eine Optimistin bin.
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: Traurige Grüße, Melli & Wolf

Hallo Melli,

Kann mich gut an diese damalige Geschichte erinnern.
War' ja wirklich knapp damals gewesen.
An Verstaendigungsproblemen kann seine Reaktion dir nicht zu anworten nehme ich an nicht liegen? (da Auslaender)
Vielleicht hat er finanzielle Schwierigkeiten, und scheut deshalb die Tierarztkosten? Moeglicherweise ist es ihm bewusst, wie krank sein Hund ist, und weiss dass die TA-Kosten enorm werden? (obwohl man doch auch sicherlich monatlich abzahlen koennte)
Auch damals, war es dir doch eher moeglich auf seine Frau einzuwirken.
Vielleicht ist es dir moeglich sie von der med.Notwendigkeit zu ueberzeugen, sodass sie wiederum auf ihren Mann einwirken kann (auch wenn die Frau gegenueber ihrem Mann wahrscheinlich nix zu sagen hat).

Vielleicht kannst du auch mal im oertlichen Tierschutzverein/Tierheim
von der Situation berichten, und dich beraten lassen (ganz unverbindlich).
Wenn der Hund nicht zum TA kommt, koennte vielleicht der TA zum Hund kommen! Entweder dein TA oder einer vom TV. Vielleicht in Abwesenheit des Mannes (der wird doch wohl arbeiten gehen).

Bist du denn die einzige, der auffaellt, dass der Hund krank ist?
Kannst du andere Nachbarn oder sogar einen Landsmann aktivieren dir zu helfen? Wenn mehrere Leute auf ihn einwirken, ist er evtl. eher bereit etwas zu unternehmen.


Ich kann gut verstehen, warum du dich vor einer Anzeige fuerchtest.
Aber kannst du denn damit leben, dass dieser Hund womoeglich bald elendlich stirbt und sich dieser Typ wahrscheinlich einen neuen Hund besorgt, dem es dann evtl. aehnlich ergeht??

Mitfuehlende Gruesse, tanja



31. Mai 2001 13:52

Hallo Melli, hallo Danni
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: ich kann Dich sehr sehr gut verstehen.

ich kann melli auch verstehen!

: 1. Was könnte der Typ Dir tun, wenn Du ihn anzeigst? Denn Du kannst es ja wiegesagt anonym machen. Falls er trotzdem Verdacht schöpft, dann streitest Du es halt ab (zu Deinem eigenen Schutz). Oder denkst Du, er wäre irgendwie fähig dazu, gewalttätig zu werden? Das ist natürlich immer ****e.

:
: Deshalb würde ich es Dir wirklich empfehlen, den Kerl anzuzeigen. Entgegen Deiner Angst etc. Und sollte er Dich bedrohen, scheu Dich nicht das Ganze der Polizei zu melden. Ich denke, das ihn das sehr abschrecken würde oder ist er wirklich sooo krass?
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"Rache" muss nicht unbedingt in Gewalt ausufern! Ich weiß wovon ich rede. Ich (oder besser gesagt meine ganze Familie) habe ca 3/4 Jahr Psycho-Terror hinter mir. Ist mittlerweile zwar schon fast 4 Jahre her... Aber mir wird heute noch ganz schlecht wenn ich an "M. M." denke. Der Psycho-Terror sah ungefähr so aus: "Rufmord", Beschimpfungen, "nächtliche Terror-Anrufe", "Drohbriefe"... Tja... sowas finde ICH nicht Lustig.

Und was sagte die Polizei dazu: Wir können nichts machen!

Die konnten noch nicht mal gegen den Telefonterror was machen!


: Am besten wartest Du, bis bei Dir wieder etwas Ruhe eingekehrt ist und entscheidest dann in aller Ruhe, wie Du Dich verhalten möchtest.

Du solltest es dir auf alle Fälle ganz gut überlegen! Ich verstehe daß dir der Hund leid tut und dass du was machen willst/sollst/musst.

Du solltest auf alle Fälle abwägen welches "opfer" du bringen willst um den Hund zu "retten".


: Im Grunde genommen kann Dir trotzdem nicht viel passieren. Denke ich zumindest.

hm... da wär ich mir nicht so sicher...

Barbara (die leider auch nicht die ganze Welt retten kann!)


31. Mai 2001 14:18

Hallo Melli,

ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen. Und ich bin auch der Ansicht, daß Du schon sehr viel getan hast indem Du nochmal das Gespräch mit dem Besitzer gesucht und ihm sogar die Fahrgelegenheit angeboten hast.
Natürlich kann man moralisch sagen, Du solltest noch weitergehen mit einer Anzeige o. ä. Aber ich denke es ist wirklich sehr viel verlangt sich selbst und evtl. Familie in Gefahr zu bringen. Du wirst schon Deine Erfahrungen mit diesen Leuten haben um Angst zu haben.
Zudem bliebe die Frage, wenn Du anzeige erstattest, sind die Haltungsbedingungen bzw. der zustand des Hundes wirklich so, daß es für eine Wegnahme oder Auflagen reicht ? Ansonsten bist Du doppelt die Dumme.
Und auch mit der Befürchtung, daß dieser Hund ewig im Heim sitzen würde hast Du meiner Meinung nach recht. Wem will man denn auch schon einen verdorbenen Kangal anvertrauen ?
Ich würde an Deiner Stelle aber dennoch mal unverbindlich das Gespräch mit dem Tierschutz suchen. Danach fällt Dir die Entscheidung, ob Du weitere Schritte gehst vielleicht leichter.
Viele Grüße
Wilma u. Arno