Hallo Micky,
So, weils Wetter eh so schlecht ist, noch `ne Antwort:
Während der Magen gedreht ist, kann der Hund sich nicht erbrechen.
Weil die Speiseröhre (die ga kurz vor dem Magen mit dem Zwerchfell verwachsen ist) sich nicht mitdrehen kann, sondern "korkenzieherartig" auf kurze distanz verdreht wird. Und damit vollständig abgeklemmt. Das selbe passiert mit dem Dünndarm, so dass der Magen nach beiden Seiten verschlossen ist. Der Inhalt beginnt sehr rasch zu gären, nicht einmal das Gas kann mehr entweichen (der Hund kann nicht einmal mehr "rülpsen"
der Magen bläht auf wie ein Luftballon. Was mindestens genauso dramatisch, wenn nicht eigentlich das schlimmere ist: Die den Magen versorgenden Blutgefässe werden mit verdreht und gequetscht. Das hat ganz üble Folgen: Die Durchblutung kommt zu erliegen. Dabei ist es nun auch noch so, dass die dickwandigeren Arterien (auch weil in Ihnen viel höherer Blutdruck herrscht) durchgängig bleiben, die abführenden dünnwandigen Venen dagegen verschlossen sind. Da heisst der Magen und die Milz (die dreht sich immer mit) werden mit Blut vollgepumpt, das nicht mehr abfliessen kann. Eine ganz widerliche und dramatische Situation. Die Magenschleimhaut stirbt ab, und löst sich in grossen blutigen Fetzen. Wenn Dein armer Hund dann noch erbrochen hat, heisst das dass sich der Magen (wenn auch zu spät) rückgedreht hat. Und was dann herauskommt hast Du ja selbst gesehen, ich will es hier nicht im Detail beschreiben.
Was ich Dir sagen wollte ist: Erbrechen ist eben kein Hinweis auf eine Magendrehung bzw. fehlendes Erbrechen kein Grund eine solche auszuschliessen.
Das der Hund von Sonja keine Magendrehung hat, ist anzunehmen, weil er trinkt und das Wasser bei sich behält. Denn genauso wie nichts hinaus geht, geht natürlich auch nichts hinein. Das Wasser käme nur bis in die Speiseröhre und würde gleich wieder hinauslaufen, der Hund würde wohl aber nicht einmal mehr versuchen zu trinken.
Da das ganze (einigermassen gut) zu behandeln ist, wenn man wirklich sehr schnell ist, sollte man auch nur bei dem geringsten Verdacht sofort den TA aufsuchen. Es ist eine der Situationen wo "Zeit" wirklich alles ist.
schöne Pfingsten, Rainer