Bronchiektasen
24. Juni 2001 09:47

Hi!
Ich vermute, daß meine Luna Brochiektasen hat. Hat einer Eurer Hunde soetwas mal gehabt? Was habt Ihr therapeutisch gemacht und wie alt ist eurer Hund damit geworden. Ich weiß leider nur die Überlebenszeiten von Menschen und deren Therapien.
Gruß, Simone


24. Juni 2001 16:42

Hi Simone
: Ich vermute, daß meine Luna Brochiektasen hat.

Warum soll denn der Hund Bronchieektasien haben, wieso vermutest Du das?

Diese Diagnose ist "exotisch" und nicht leicht zu stellen. Daher bin ich ein wenig erstaunt.

Rainer


24. Juni 2001 19:03

Hi Rainer,

also, meine Luna hat eine angeborene Mißbildung ihrer Bronchien und ihrer Luftröhre. Diese sind zu schmal. Sie bekommt deshalb oft Infektionen und hatte schon mindestens 4 Lungenentzündungen. Sie hustet immer und ist auch immer verschleimt. Ein Verdacht ist ja schon die chronische Pneumonie, zudem litt sie mal unter Pseudomonas aeruginosa. Sie hat besonders morgens ein maulvolles Sputum. Ist ja auch dafür charakteristisch. Auch, daß der Schleim sich vermehrt bei Lagewechsel löst. Sie hat heute das erste Mal den Schleim schön ausgespuckt. Ich habe ihn nicht in ein Gefäß gefüllt (habe ich leider nicht daran gedacht), aber das Sputum bestand sicherlich aus einem zähen Teil mit Eiter und noch einem seröseren Abschnitt. Die schaumige Oberschicht konnte ich nicht erkennen, aber es hätte sich also gut um ein sog. 3-Schichten-Sputum handeln können. Direkt an die Ektasen habe ich aber gedacht, als sie morgens soviel Zeug ausgespuckt hat. ein Dozent meinte mal zu uns, daß man bei morgendlicher maulvoller Expektoration immer an Bronchiektasen denken müsse. Was denkst Du?
Gruß, Simone

24. Juni 2001 19:27

Hallo Simone
:
: also, meine Luna hat eine angeborene Mißbildung ihrer Bronchien und ihrer Luftröhre. Diese sind zu schmal.

Was für eine Rasse ist denn das, bzw wie gross ist der Hund?


confused smileyie bekommt deshalb oft Infektionen und hatte schon mindestens 4 Lungenentzündungen. Sie hustet immer und ist auch immer verschleimt. Ein Verdacht ist ja schon die chronische Pneumonie, zudem litt sie mal unter Pseudomonas aeruginosa.

ziemlich scheusslich. Führst Du sie an einem normalen Halsband?

Zunächst mal fällt mir leider nichts gescheites ein. Man muss vermutlich mit Antibiotka behandeln, wenn es einen Schub der Lungenentzündung gibt. Dass ist aber aufgrund der Vorgeschichte ein "schuss in die Luft" da es sich ja evtl. (Ps aeroginosa) um multiresistente Bakterien handelt. Du solltest doch versuchen den Auswurf sauber aufzufangen, damit man einen Erregernachweis führen und auch ein Antibiogramm erstellen kann.

Rainer

24. Juni 2001 20:18

Hi Rainer!

Bei Luna handelt es sich um einen Bullmastiff. Sie wiegt 48 kg, ist 63 cm groß. Die Diagnose wurde in der Uniklinik in Utrecht gestellt und ich habe mir schon einige Literatur dazu besorft. Leider alles nur aus amerikanischen Fachzeitschriften, hier gibt es nicht viel dazu.

Ich habe eine Zeitlang ein Geschirr verwendet, da Luna aber nicht zieht trägt sie nun doch meistens ein normales, aber lockeres Halsband.

Sie hat keine Pseudomonas mehr, es wurden seitdem mehrere Anstriche (aus während einer Bronchoskopie) entnommen, und die waren immer ohne Pseudomonas. Müßte sonst eine neue Infektion damit sein.

Antibiotika werden auch von den Amis immer empfohlen, aber ich halte nicht so viel davon. Sie immer und immer wieder damit vollstopfen und mir nur somit multiresistente Stämme anzüchten? Klar bekommt sie Antibiotika, wenn es unbedingt sein muß, aber ich halte es gernig. Zudem helfen sie auch (trotz Antibiogramm) kaum. Es gibt eine kurze Besserung und dann bleibt es wieder gleich.

Ich werde mir auf jeden Fall ein steriles Gefäß besorgen, aber leider spuckt Luna den Mist sehr selten aus.

Bist Du Tierarzt?

Alles im allem bin ich mit Lunas Gesundheit sehr zufrieden. Ihr geht es recht gut, sie ist ein richtiges Kind, tobt, wühlt sich im Dreck, spielt. Meine Tierärztin macht sehr viel mit Homöopathie und ich glaube, daß es auch deshalb Luna noch so gut geht. die Hunde aus den Studien wurden meistens recht schnell eingeschläfert. Luna ist aber schon 2 1/2 !
Gruß, Simone

25. Juni 2001 08:36

Hi Simone,

Na wenn das in Utrecht sogar einschliesslich Bronchoskopie festgestellt wurde, gibt es ja keine Zweifel an der Diagnose. Nach der Rasse habe ich deshalb gefragt, weil es einig kleine Rassen gibt, bei denen eine kollabierende Trachea (Säbelscheidentrachea) vererbt wird.
Das trifft beim Bullmastiff zumindest nach meinen Kenntnissen aber nicht als "rassetypischer" Defekt auf.

Bei schweren Schüben und akuten Lungenentzündungen mit Atemnot wirst Du um Antibiotika nicht herumkommen. Ich verstehe aber gut, das Dir das unangenehm ist, weil es ja lebenslänglich immer mal wieder vorkommen wird.

Dabei musst Du aber eines unbedingt beachten:
Man kann sich von Fall zu Fall für oder gegen Antibiotika entscheiden. Was aber der schlimmste Fehler ist, den man machen kann ist -wenn man sich für Antibiotika entschieden hat- die Dosis zu reduzieren, oder die Behandlung zu früh (also z.B. bei den Ersten Anzeichen einer Besserung) abzubrechen. Dann sterben nur die empfindlichesten Bakterien ab, die resistenteren überleben. Und vermehren sich anschliesend. So züchtet man resistente Stämme. Wenn man das ein paar mal macht, bekommt man schliesslich absolut resistente.
Also je nach Situation im Einzelfall Antibiotika entweder ganz lassen, oder ganz konsequent anwenden, sonst verschlimmert man die Infektion.

Letzlich ist das natürlich eine nicht heilbare Krankheit, aber der Hund kann ohne weiteres lange Phasen haben, wo er gut "bei Luft" ist.
Du kannst nur noch versuchen herauszufinden ob die "Umweltbedingungen" also z.B. das Material vom Schlaflager optimal ist, gute Lüftung, geringe Staubbelastung....
Mehr weiss ich Dir auch nicht zu raten

Rainer