Hallo Antje,
: es ging hier ursprünglich nicht um Dich und Deine Hunde, sondern um eine junge Dobermannhündin, die anscheinend nicht aus irgendwelchen Katastrophen gerettet wurde und wo es auch keinen Hinweis darauf gibt, daß sie mit einem Rüden in einem Haushalt lebt. Hier ist eine Kastration für mich reine Bequemlichkeit, hinzu kommt, daß die Hündin zu einer der beiden gefährdesten Rassen gehört in Bezug auf das "Harnträufeln".
Stimmt, es ging nicht um mich, aber ich habe die Postings bekommen. Meiner Meinung nach hätte man vielleicht doch sachlich die Ursprungsnachricht beantworten können. Ich habe mich gewundert, warum hier niemand die Ursprungsnachricht beantwortet hat, wo hier doch viele Yorkies ihre Hunde haben kastrieren lassen. Jetzt kann ich es nachvollziehen.
: : Und es gibt Hundehalter (zu denen ich mich selber zähle, weil ich es bei unserer DSH gemacht habe), die es nicht über das Herz bringen, einen Hund in seinem Elend zu lassen (auch wenn ich heute weiß, dass ich damit nur den Züchter unterstützt habe). In der Situation, in der ich mich befunden habe, war eine Kastration der Hündin richtig (um mich jetzt mal als Beispiel zu bringen). Verstümmelung hin oder her - unseren Rüden konnte ich nicht woanders unterbringen und die Hündin ebenfalls nicht. Und so einfach "Tür zu" und fertig - ist es auch nicht, wenn man noch zwei Katzen hat.
: Egal aus welchen Gründen man ein Tier zu sich nimmt, man muß sich vorher immer überlegen, ob es für das Tier gut ist.
Ich denke schon, dass unsere Große bei uns ein gutes Leben hat. Wir arbeiten mit ihr, sie hat viel Kontakt zu anderen Hunden etc.
Und ich denke, dass viele Hundehalter einem kastrierten Hund eine besseres Leben bieten, als andere Hundehalter, die ihren Hund haben nicht kastrieren lassen, damit z.B. die Triebstärke im Hundesport stimmt, und sich ansonsten nicht großartig mit dem Hund beschäftigen - ich habe auf dem SV-Platz einige solcher Hundehalter kennengelernt. Das kann es doch auch nicht sein...
: Wenn ich einem Problemhund nicht das Richtige bieten kann, ist es vielleicht besser, ich kümmere mich um eine Vermittlung und nehme den Hund nicht selbst zu mir.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Man sollte schon bereit sein, seine ganze Freizeit zu opfern, da man mit Problemhunden ja ständig arbeiten muss.
: Was wäre beispielsweise gewesen, wenn Deine Hündin nach der Kastration inkontinent gewesen wäre? Kannst Du es Dir leisten, monatlich bis zu 300 DM für Medikamente zu bezahlen, ein Hundeleben lang, es sind ja nicht nur die Kosten für die Medikamente, welche die Inkontinenz direkt betreffen, [...]
Monatliche Kosten sind eingeplant, so sollte es bei jedem Hundebesitzer sein. Klar können wir nicht auf einmal tausende von Marken zahlen, aber Notoperationen können ebenfalls in Raten gezahlt werden.
[...] bei der Dobermannhündin meiner Bekannten geht es jetzt, 4-jährig, los mit den Folgeerkrankungen (z.B. ist das Herz schon stark angegriffen durch die Medikamente, als nächstes kommt wohl doe Leber dran). Was ist, wenn man das Problem gar nicht mehr in den Griff bekommt? Wäre die Hündin dann letzendlich nicht bei jemandem, der sie nicht umständehalber hätte kastrieren müssen, weitaus besser aufgehoben gewesen?
In diesem Falle ja, aber du kannst ebenfalls nicht abstreiten, dass selbst bei Dobi-Hündinnen es nicht zu Inkontinenz kommen muss. Bei uns im Park sind zwei Hündinnen, die ebenfalls kastriert sind und die keine Probleme habe. Und was ist denn jetzt mit den Leuten, die einen Listenhund haben?
: : Warum seid ihr nicht in der Lage, auch solche Dinge SACHLICH zu diskutieren?
:
: Ganz einfach: Weil es letzendlich, wenn's schief geht mit der Kastration, der Hund ausbaden muß, der wird nämlich eingeschläfert, nicht sein Besitzer!
Stimmt, aber mir ist auch ein Fall bekannt, wo eine frühe Kastration einer Hündin das Leben gerettet hätte. Vielleicht ist es nur ein Einzelfall, dass kann ich nicht sagen.
: Deswegen kann ich es auch nicht nachvollziehen, daß so munter landaus/landab zur Kastration geraten wird. Hast Du ein Kompetentzproblem bei Deinem Hund: Schnipp-Schnapp, Klicker ab! Tröpfelt sie zweimal im Jahr die Wohnung voll: Ausräumen! Das kann es, im Hinblick auf die möglichen Folgen, ja wohl nicht sein...
Das bestreite ich ja auch gar nicht. Aber ich glaube, dass die meistens Hundebesitzer sich über die möglichen Folgen nicht informiert haben oder gar nicht wussten, was evtl. auf sie zu könnte. Deshalb finde ich es schon richtig, dass hier auch die negativen Aspekte aufgeführt werden. Aber trotzdem kann man dabei sachlich bleiben.
Nach der LHVO haben z.B. einige Hundebesitzer gar keine andere Möglichkeit mehr... Wenn es so weit kommt, dass jemand seinen Rotti oder seinen Dobi kastrieren lassen MUSS, den er schon über Jahre gehalten hat, kann man diesem Menschen mit Sicherheit nicht verübeln, dass er seinen Hund behalten will und lieber die Risiken einer Kastration in Kauf nimmt, als ihn woanders unterzubringen.
Vielleicht streife ich jetzt mal wieder vom Thema ab, aber sollte es wirklich mal ein Gesetz geben, wo der DSH auf die Liste 1 gesetzt wird, bin ich gespannt, wie die SV-Hundesportler dann reagieren. Es gibt viele Gegner der Kastration im SV, dass ist ja allgemein bekannt und ich frage mich wirklich, ob all diese Leute bereit wäre, dann auf einen DSH zu verzichten.
Viele Grüße,
Flocke