Hallo Kerstin,
also, das Hüftgelenk besteht, wie jedes Gelenk, aus zwei Teilen, die miteinander "kommunizieren". Beim Hüftgelenk sind das der Oberschenkelkopf und die Hüftpfanne. Wenn Du eine Hand zur Faust ballst, und die andere flach um die Faust legst, kannst Du dir in etwa vorstellen, wie das Gelenk funktioniert.
Wenn nun, aus welchen Gründen auch immer, ein zu grosser Abstand zwischen Kopf und Pfanne ist, dann kommt es zu einer unterschiedlichen Belastung der einzelnen Gelenksteile. Sprich, die Belastung, Reibung etc. beim BEwegen des Gelenks wird nicht mehr gleichmässig auf Pfanne und Kopf verteilt, sondern nur noch Punktuell an den Berührungungspunkten. Dadurch kommt es zu verstärkter Abnutzung einerseits und andererseits auch zu Umbaureaktionen im Knochen aufgrund der Fehlbelastung, d.h. Verdichtungen der Knochensubstanz, was man auf dem Röntgenbild bereits sehen kann, ohne dass tiefgreifende arthrotische Veränderungen vorhanden sind. Dazu braucht ein TA allerdings Erfahrung.
Allerdings kann auch eine Muskeldurchtrennung nicht zu einer Heilung führen, sondern eine Verschlimmerung der klinischen Erscheinungen nur hinauszögern bzw. mildern. Das gilt übrigens für alle Massnahmen. Auch ein künstliches Gelenk ist keine "Heilung" sondern nur eine "Reparatur". Eine Heilung bei einer HD gibt es nicht. Das muss Dir immer klar sein. Das heisst für dich, immer auf das Gewicht deines Hundes zu achten, und möglichst auch darauf, dass sie immer eine gute Muskulatur hat. Viel Bewegung, aber gleichförmige, nicht zu sehr stop and go, wie beim apportieren. Schwimmen ist sehr gut, da da keine Stosswirkung auf das Gelenk erfolgt. Joggen auf federnden Wegen, weniger auf Asphalt. Das gleiche gilt für's Fahrrad fahren. Wichtig ist ein weit ausgreifender Trab, kein Galopp, also kein permanentes Rennen.
Gruss Cindy