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Magenschleimhautentzündung

geschrieben von Kerstin(YCH) 
Magenschleimhautentzündung
04. September 2001 10:05


Ich habe seit Sonntag ein gesundheitliches Problem bei meiner Dobermann-Mix-Hündin. Sie frißt seitdem nichts mehr & erbrach gestern. Der Tierarzt, bei dem wir gestern waren, stellte eine Magenschleimhautentzündung & erhöhte Temperatur (39,8 Grad) fest. Wir bekamen ein magenfreundliches Futter v. Eukanuba sowie MCP-Tropfen mit. Trinken tut Luna auch; aber das Futter rührt sie nicht an! Ich muß dazu sagen, daß ich ihr normalerweise selbst zubereitetes Futter gebe. Vielleicht kann mir auch jemand einen Rezepttip geben? Oder einen, wie ich meiner Hündin sonst noch helfen kann!?! Schließlich hängt die arme, etwa 7jährige Luna, die sonst 1000 Hummeln im Po hat, ziemlich in den Seilen.
Über Antworten freue ich mich schon & bedanke mich im Voraus,
Kerstin

04. September 2001 11:05

Hallo Kerstin,
ein Auszug über Homöopathische Mittel:

Magenschleimhautentzügungen
Akute Magenschleimhautentzündung (Akute Gastritis)
Eine Entzündung des Magens (bzw. der Magenschleimhaut) kommt sehr häufig vor und wird meist durch alle möglichen Reizfaktoren ausgelöst. Sie kann aber auch als Folge- oder Begleiterscheinung einer akuten Infektionskrankheit (z. B. Hepatitis oder Leptospirose) entstehen.

Symptome:
Der Hund muß sich permanent übergeben und ist dauernd durstig; wenn das Leiden von einer Infektionskrankheit begleitet wird, kann man einen Temperaturanstieg beobachten. Der Magenbereich reagiert meist sehr empfindlich auf Druck oder Berührung. Wenn das Erbrechen sehr stark ist oder über längere Zeit andauert, zeigen sich bald die ersten Anzeichen für eine Austrocknung (Dehydratation) des Hundes. Dies gilt besonders für Welpen und jüngere Hunde.

Behandlung:
Speziell gegen Erbrechen gibt es eine Vielzahl Arzneimittel, die ich an dieser Stelle nicht alle aufzählt werden können. Am besten ziehen Sie ein Standardlehrbuch über homöopathische Arzneimittel zu Rate, um das geeignete Mittel zu finden, welches auf Ihren Hund paßt. Jedenfalls sollte eines der folgenden Mittel wohl Abhilfe schaffen:

Phosphorus D30 Ein ausgeprägter Durst spricht für diese Arznei; der Hund erbricht sich jedoch erst, wenn sich das gesoffene Wasser (bzw. gefressene Futter) im Magen erwärmt hat. Am Zahnfleisch kann man Entzündungen und kleine Blutungen sehen. Der Kot ist lehmfarben.

Mercurius corrosivus D30 Der Hund erbricht Schaum, der mit grüner Galle und eventuell auch mit Blutspritzern durchsetzt ist. Als Begleiterscheinung tritt Durchfall in Verbindung mit übelriechendem Mundgeruch und starker Speichelbildung auf.

Ipecacuanha D30 Brechreiz und Erbrechen (Emesis) können den Hund zusammenbrechen lassen (Kollaps). Das Erbrochene ist schleimig, und das Erbrechen kann länger andauern. Gelegentlich kommt es zu schleimigem, teilweise blutdurchsetztem Durchfall. Symptome für eine Reflexatmung (die normalerweise nur bei Gehirn Verletzungen auftritt) wie Husten und schweres Atmen sind möglich.

Antimonium tartaricum D30 Die Zunge ist belegt, ihre Bänder sind gerötet. Dem Hund fällt das Schlucken schwer, häufig muß er dabei würgen und sich übergeben. Vor dem »Stuhlgang« hört man die Gedärme kollern. Der Kot wird unter starkem Pressen abgegeben; er ist von wäßriger Konsistenz und mit Schleim durchsetzt.

Arsenicum album (syn. Acidum arsenicosum) D30 Ein typisches Symptom für dieses Mittel ist ein trockenes Maul voller Geschwüre. Obwohl sein Durst groß ist, säuft das Tier Wasser nur in kleinen Schlukken. Das Erbrochene enthält Blutspuren, manchmal sogar große Mengen an Blut. Der Hund ist meist rastlos und rennt von einem Ort zum anderen. Die Symptome verschlechtern sich um Mitternacht. Das Fell ist in der Regel trocken und rauh.

Jodum D30 Dieses Mittel eignet sich gut für magere Hunde, die gerne tote Tiere fressen und an farblosem, schaumigem Durchfall leiden. An Maul und Zunge sind eventuell ausschlagartige Geschwüre zu sehen. Eine Leberkomplikation kann man an den Gelbsuchtsymptomen ablesen, die auf den (sichtbaren) Schleimhäuten zu erkennen sind.

Aethusa D6 Befall mit Ausschlag (Aphthen) ist charakteristisch für die Hundspetersilie (Aethusa cynapium). Zusätzlich kann es im Rachen zu Ausschlag mit Pusteln kommen. Der Hund verträgt überhaupt keine Milch; diese gerinnt im Magen und wird in gekäster Form wieder erbrochen. Schon bald, nachdem das Tier gefressen hat, erbricht es weißen, schaumigen Mageninhalt. Der Kot ist dünnflüssig, grünlich und enthält viel Unverdautes. Das Mittel ist gut für Welpen, die noch gesäugt werden und infolge des Flüssigkeitsverlustes kollabieren können (ähnlich wie bei einem Choleraanfall).

Iris versicolor D30 Das kranke Tier speit nicht nur Mageninhalt, sondern auch Galle; gleichzeitig kommt es zu Durchfall und Kolik, wobei der Leberbereich ziemlich schmerzempfindlich ist. Gelegentlich tauchen Gelbsuchtsymptome auf. Iris gilt als geeignetes Mittel, wenn Funktionsstörungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse (Pankreas) als Krankheitsursachen vermutet werden.

Petroleum D6 Um mit Steinöl zu behandeln, sollte das Erbrochene säuerlich riechen und sich viel Wasser im Maul ansammeln. Nach erfolgreichem »Stuhlgang« schließen sich Hungerphasen an; hierdurch wird es dem Hund zeitweilig besser. Der Durchfallkot ist wäßrig und auf die hellen Tagesstunden beschränkt.

Apomorphinum D6 Dieses Mittel ist angebracht, wenn sich der Hund aus heiterem Himmel und reflexartig erbricht. Gewöhnlich wird viel schleimiger (muköser) Speichel gebildet. Dem Hund ist sehr heiß, und seine Pupillen sind dabei geweitet.

Nux vomica D6 Der ausgeschiedene Kot ist meist hart. Der Hund bekommt fast immer eine Gastritis, weil er zuviel und vor allem zu fette bzw. für Hunde ungeeignete Kost gefressen hat.

Chronische Magenschleimhautentzündung (Chronische Gastritis)
Eine chronische Gastritis ist häufig die Folge einer ständigen Reizung durch Fremdkörper. Der Hund muß sich in unregelmäßigen Abständen übergeben, ganz gleich, ob er gefressen oder gesoffen hat. Die erkrankten Hunde leiden an Appetitlosigkeit und fortschreitendem Gewichtsverlust, ihr Fell ist auffallend struppig. Schwere Fälle kann man an den Anzeichen einer Anämie (Blutarmut) erkennen. Als besonders geeignetes Mittel gilt Phosphorus D30, und zwar für Hunde, deren Erbrochenes Blutspuren enthält und denen es nach dem Fressen schlechter geht. Arsenicum album D30 bringt den alten Glanz des Fells zurück und kann das Risiko einer Anämie verringern. In steigenden Potenzierungen kann mit Arsenicum album auch eine langzeitige Heilung erzielt werden. Häufig steht die Erkrankung auch mit einem chronischen Nierenleiden in Bezug; die Arzneien, die in diesem Spezialfall helfen können, werden im Kapitel über die Erkrankungen der Harnwege genannt.

Bezüglich Futter würde ich keine schwer verdauliche Nahrung gegeben, keine Kohlehydrate und auch kein schwer verdauliches Eiweiß, wie Knorpel oder Sehnen. Es muß auf die richtige Menge von Ballaststoffen geachtet werden. Günstig, wie auch bei uns Menschen, ist eine Gabe von Weizenkleie. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag geben und dabei den Salzgehalt leicht erhöhen.

Cordula & Courtney

05. September 2001 17:38

Hallo Kerstin,
hoffentlich geht es Deiner Luna schon besser. Als unser Bo einmal eine ganz schlimme Gastritis hatte, hat er folgendes bekommen. Am ersten Tag Haferschleimsuppe (mit einer kleinen Prise Salz) und zwar so alle 2-3 Stunden nur eine Handfläche voll (Bo ist ein 30 kg-Hund). Am 2ten Tag hab ich Ihm Milchreis mit Wasser gekocht und halb Haferschleim und auch ganz ganz kleine Portionen mehrmals auf den Tag verteilt - danach hab ich Putenbrust gekocht und kleingeschabt und ab den 3ten Tag ganz vorsichtig so 1 Teel. dazugegeben und dann langsam gesteigert.
Frag dazu doch mal Deinen TA und dann gibt es noch so ein Pulver beim TA bei Gastritis vielleicht ist da eher was für Deine Luna. Leider weiss ich nicht mehr wie das heißt. Ich würde an Deiner Stelle schnell noch einmal mit dem TA sprechen.
Gute Besserung
Anke und Bo

05. September 2001 19:21

Guten Abend,

vielen Dank für Eure Antworten. Werde v.a. mal die "Siät" von Anke versuchen. Der TA meint, ich könnte es versuchen, da Luna das von ihm mitgegebene Futter nicht frißt. Ein Pulver mit Vitaminen (für ins Trinkwasser)kann ich morgen bei ihm abholen.
Kerstin


06. September 2001 10:19

Hi Kerstin,

ich habe noch etwas vergessen.... Als der Bo so extrem diese Magenschleimhautentzündung hatte meinte meine TA damals noch folgendes - wichtig das der Hund etwas frist, weil die Magensäure bei leerem Magen so extrem die Schleimhäute weiter angreift, d.h. viele kleine Portionen auf den Tag verteilt, damit z.B. dieses Haferschleim/Reis-Geschleim so richtig den Magen ausschleimt (ich weiss nichtwie ich es beschreiben soll). Später als es Bo besser ging sollte er auch unbedingt vor jedem Spaziergang was kleines fressen, weil jeder angenehme Duft wieder den Speichelfuss und damit auch die Produktion von Magensäure anregt. Ich habe Ihm damit er frist einen Mini wirklich nicht einmal eine Messerspitze von Leberwurst draufgekleckst, damit er erst einmal angefangen hat zu fressen. Bist Du eigentlich sicher, das kein Fremdkörper im Magen ist?????
Viele Grüsse
Anke
:


06. September 2001 11:18

Bist Du eigentlich sicher, das kein Fremdkörper im Magen ist?????
: Viele Grüsse
: Anke
: :
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Da bin ich mir total sicher, denn der TA machte am Montag eine Magenspiegelung unter Narkose. Da hätte man einen Fremdkörper in Luna´s Magen ja sehen müssen!?!
Gruß,Kerstin