von Thom(YCH) am 21. September 2001 19:47
Hallo Rika,
ich habe gerade mit ziemlichem Entsetzen die Antwort auf Dein Posting gelesen.
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht, und der Hund geht solange a n g e l e i n t am Pferd mit, bis er sich aufhängt, weil das Pferd durchgeht, und die Hand die Leine reflexartig festhält (der Hund wildert ja - oder stöbert und jagd er nur?) oder zerschmettert wird, weil die beste Dressur für Pferd und Hund mal versagen kann und Pferd und Hund sich auf engem Raum in die Quere kommen.
Und auch für das Pferd und den Reiter kann so ein Zusammenstoß übel enden.
Ich bin viel mit Hunden und Pferden unterwegs gewesen, und habe viele ReiterInnen mit Hundebegleitung erlebt, aber sowas nur einmal, mit den oben genannten Folgen, der angeleint mitgeführte Hund wurde schwerst verletzt und mußte eingeschläfert werden. Selbst am Randgebiet einer Großstadt, wo z.T. Straßen mit Zebrastreifen zu überqueren waren, gingen die Hunde erst mit, wenn sie zuverlässig vom Pferd aus zu leiten waren. Und selbst da bleibt ein Restrisiko, klar, aber wo bleibt das nicht, das habe ich ja sogar, wenn der Hund evtl. doch mal, statt auf den Pfiff zu hören, in den Wald abhaut, sich verirrt und dann irgendwo unter die Räder kommt, aber das ist bei einem gut ausgebildeten Hund ein Restrisiko von 0,1 Prozent oder weniger, beim Hund an der Leine neben dem Pferd habe ich ein Risiko von 100 %. Statt die Zeit auf "bleib auf einer Seite, renn nicht zwischen die Hufe des Pferdes, geh hintenrum auf die andere Seite" usw. usf, zu verwenden, ist ein schliches Antijagdtraining angesagt, wenn Dein Hund ansonsten gut hört, ist das eine deutlich sicherere und die einzig verantwortbare Methode.
Der Jagdtrieb kann unter Kontrolle gebracht werden, wie das geht, dazu gibt es hier im Clickerforum und unter www.clicker.de diverse gute Anleitungen, Stichwort Jagen eingeben, und es "hagelt" Antworten, es findet sich auch eine sehr durchdachte und komplett gewaltfreie Jagen-Abgewöhnen-"Anleitung", die sehr gut auf den individuellen Hund hin variiert werden kann, unter www.chimbuka.de, und solange es nicht geht, muß der doppelte Tierhalter halt getrennt mit den Tieren trainieren, fehlt dazu die Zeit oder die Lust (was ich Dir keinesfalls unterstelle, aber es lesen immer x Leute im Hintergrund mit), sollte das aber nicht auf Kosten der Unversehrheit oder des Lebens eines Tieres geschehen!
Du mußt es am Ende entscheiden, aber auch verantworten.
Herzliche Grüße von Thom