Homöopathische Mittel spritzen
26. September 2001 07:42


Hallo,

ich las vorhin in einem Beitrag von Rosa, dass sie es für Unsinn hält, homöopathische Mittel zu spritzen.

Nun bin ich schon seit längerer Zeit bei einer TÄ, die schon ewig homöopathisch arbeitet und sehr viel Erfahrung hat.
ABER, sie spritzt sehr häufig die ausgesuchten Mittel, Globuli gibt es zum Mitnehmen für zu Hause aber manchmal auch direkt in der Praxis.

Was ist dran an dem Punkt, welche Art nun die geeignetste ist?
Aus welchen Gründen entscheidet man sich wohl für die eine oder die andere Art ?

Wir erzielen jedenfalls sehr gute Erfolge mit dieser Methode, aber ich werde sie auf jeden Fall mal darauf ansprechen.

Viele Grüsse, Melli

26. September 2001 11:18

Hallo,
die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich denke, es liegt an der ärztlichen Ausbildung, daß TA´s spritzen. Im Übrigen gibt es verschiedene Kombinationspräparate, die ebenfalls gespritzt werden sollen. Dies entspricht beides nicht der klassischen Homöopathie, da hat Rosa recht.
TA´s, auch wenn noch so erfahren, zeigen oft eine recht schulmedizinische Einstellung in der von ihnen durchgeführten homöopathischen Behandlung, die im klassischen Sinne keine ist. Sie verabreichen halt homöopathische Mittel, mehr nicht. Aber was soll´s, wenn´s doch hilft?
Die Ideologie, auf die die Homöäopathie fußt, ist recht komplex und eigentlich mit gleichzeitiger Ausübung der Schulmedizin nicht vereinbar. Dennoch hat mm.A. ein solches Vorgehen Berechtigung, wenn es heilt.
Grüße
Sylle

26. September 2001 12:45

Hallo Sylle,

: die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich denke, es liegt an der ärztlichen Ausbildung, daß TA´s spritzen.


Wie gesagt spritzt sie nicht immer, aber eben oft. Ich weiss nicht, wonach sie entscheidet. Ich werde sie das beim nächsten Besuch auf jeden Fall fragen, weil es mich sehr interessiert.


: Im Übrigen gibt es verschiedene Kombinationspräparate, die ebenfalls gespritzt werden sollen. Dies entspricht beides nicht der klassischen Homöopathie, da hat Rosa recht.

Aha, aber solche Kombinationspräparate verwendet meine TÄ z.B. gar nicht. Sie behandelt von der Anamnese bis zum Ende wirklich ausschließlich homöopathisch (ich denke auch klassisch).

: TA´s, auch wenn noch so erfahren, zeigen oft eine recht schulmedizinische Einstellung in der von ihnen durchgeführten homöopathischen Behandlung, die im klassischen Sinne keine ist. Sie verabreichen halt homöopathische Mittel, mehr nicht. Aber was soll´s, wenn´s doch hilft?


Oh, das kann ich aber von meiner nicht so sagen. Sie redet über andere TA's mit "die Schulmediziner" und wenn Du es nicht wüsstest, würdest Du in ihrer Herangehens-und Umgehensweise nicht merken, dass sie diese Ausbildung auch genossen hat. Sie arbeitet seit Abschluß des Studiums so und das ist schon lange her.

: Die Ideologie, auf die die Homöäopathie fußt, ist recht komplex und eigentlich mit gleichzeitiger Ausübung der Schulmedizin nicht vereinbar.

Ja, das sagte mir ja auch schon jemand anderes und es stimmt ja auch erstmal. Nur bei dieser Frau ist es wirklich so wie ich sage, sie scheint da vielleicht anders zu sein, weil sie sich eben gleich nach Studiumende von der Schulmedizin "verabschiedet" und sich der Homöopathie zugewandt hat. Sie denkt nicht mehr schulmedizinisch. Sie hat z.B. meinen Borreliose erkrankten Hund ausschließlich mit homöopathischen Mitteln wieder fit bekommen, der Titer ist wieder normal.
Ich kann Dir ja mal berichten, was ihr Grund zum Spritzen ist.

Grüsse, Melli

26. September 2001 13:03

weil sie sich eben gleich nach Studiumende von der Schulmedizin "verabschiedet" und sich der Homöopathie zugewandt hat.

Das ist natürlich anders, als bei den Ärzten, die ich kenne, die betreiben einen bunten Methodenmischmasch. Und so wie meine TÄ arbeitet, kann ich das gut mittragen, bin halt auch kein Verfechter der "reinen" Lehre, auch in anderer Beziehung.
Was ich in diversen Homöopathieforen gelernt habe ist, daß die richtigen Hardliner mechanische Eingriffe in den Körper, also Spritzen, Zähneziehen, OP... nicht mit der homöopathischen Lehre in Einklang bringen können und wollen. Aber es gibt ja nicht nur Hardliner...

: Ich kann Dir ja mal berichten, was ihr Grund zum Spritzen ist.
:
Würde mich wirklich interessieren.
Grüße
Sylle


26. September 2001 13:20

Hallo Sylle,

: Das ist natürlich anders, als bei den Ärzten, die ich kenne, die betreiben einen bunten Methodenmischmasch. Und so wie meine TÄ arbeitet, kann ich das gut mittragen, bin halt auch kein Verfechter der "reinen" Lehre, auch in anderer Beziehung.


Ach so, dann ist das natürlich auch anders, das stimmt. Meine TÄ arbeitet zwar so wie beschrieben, aber sie handelt z.B. noch schulmedzinisch, wenn es extreme Notfälle gibt, wo nicht sofort klar ist, was Sache ist und sie den Hund in Lebensgefahr bringen könnte. Niemals würde sie dann fanatisch vorgehen und sagen, mir kommt z.B. kein Antibiotika in den Hund und der Hund muss die Quittung tragen. Aber so handelt sie wirklich nur in absoluten Notfällen.

: Was ich in diversen Homöopathieforen gelernt habe ist, daß die richtigen Hardliner mechanische Eingriffe in den Körper, also Spritzen, Zähneziehen, OP... nicht mit der homöopathischen Lehre in Einklang bringen können und wollen. Aber es gibt ja nicht nur Hardliner...


Das kann ja gut sein. Meine TÄ will z.B. den einen Zahn meines Hundes auch unbedingt erhalten und nicht ziehen (reine Schulmediziner hätten den Zahn längst gezogen). Trotzdem ist irgendwann bei ihr auch der Punkt gekommen, wo sie das "anordnet", weil sie es nicht mehr hinbekommt und das finde ich auch vernünftig.
Warum sie allerdings dann wieder spritzt, frage ich mich dann auch.
Anscheinend hat sie mit nicht allen mechanischen Eingriffen ein Problem und ist demnach keine richtige Hardlinerin :-)!!

Ich gebe Dir Bescheid, sobald ich etwas in Erfahrung gebracht habe.

Viele Grüsse, Melli

26. September 2001 17:28

Hallo Melli,

vorweg: am wichtigsten ist der Erfolg ;-)

Es gibt ein paar wenige Homöopathika, die bei oraler Eingabe tatsächlich eine schlechtere Wirkung zeigen (z.B. Formidium) und zwar interessanterweise bei Mensch, Hund....

Hierzu gibt es gute Bücher.

Regelfall sollte aber die orale Eingabe des zerstoßenen Mittels sein (viele Hunde lecken das ganz gern von der Hand), damit es in den Maulschleimhäuten wirken kann. Evtl. auch auflösen und mit etwas Wasser eingeben. Mindestens 30min Abstand zu größeren Mahlzeiten (ein Minileckerli macht nichts aber am besten gar nichts geben), damit Maul einigermaßen sauber ist und das Mittel an die Schleimhäute dringt und dortbleibt.

Wenn die Spritze (ist ja meist nur unter die Haut) hilft, hätte ich aber auch nichts dagegen (hab auch schon selbst gespritzt).

Viel Erfolg
Heidrun