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Fliegen und Beruhigungsmittel

geschrieben von Gabrielle(YCH) 
Fliegen und Beruhigungsmittel
18. Oktober 2001 12:13

Hallo Yorkies
Bin ja dabei meinen Umzug des Jahrhunderts vorzubereiten - logo, Hunde sollen mit.
Nun hoere ich von Befuehrwortern und Gegnern von Beruhigungsmitteln im Flugverkehr, kann aber nicht rausfinden, warum denn nicht. Heute sagte mir eine Frau, Sedative zu geben sei ganz tierquaelerisch, da das Gehoer der Hunde dadurch noch sensibler wuerde, was die Fliegerei zur Qual mache ....
Ich bin nicht vom Fach, der eine TA sagt mir dies, der andere das...

Weiss jemand von euch mehr?

Liebe Gruesse
Gabrielle


18. Oktober 2001 13:09

Hallo Gabrielle!

:Heute sagte mir eine Frau, Sedative zu geben sei ganz tierquaelerisch, da das Gehoer der Hunde dadurch noch sensibler wuerde, was die Fliegerei zur Qual mache ....

Das kommt ganz auf die Art des Beruhigungsmittels an...

Wenn ich mich richtig erinnere, kann bei einer Narkose/Beruhigung mit Valium dieser Effekt eintreten (extreme Geräuschempfindlichkeit). Auch auf leise Geräusche wird mit Hochschrecken und Fluchtverhalten reagiert.
Zuletzt habe ich diesen Effekt beobachten können, als meine Hündin wg. einer kleineren OP mit einer Kombi aus Valium und ? "schlafen gelegt" wurde. Als sie dann mit dem Lachgas komplett weg war, war natürlich Ruhe, dasselbe passierte aber beim Aufwachen wieder.

Da Du Deine Hunde ja nicht im Tiefschlaf fliegen lässt, würde ich mich nochmal beim TA schlau machen, welche Beruhigungsmittel für Deine Bedürfnisse in Frage kommen und ihn konkret auch auf die Geräuschempfindlichkeit ansprechen. Was da passt, weiss ich allerdings nicht - aber ich werde meine TÄ beim nächsten Gespräch darauf ansprechen. Oder ist es schon ganz dringend?

Hoffe, ein bisschen weitergeholfen zu haben :-) Nicht bangemachen lassen - ich finde es prima, dass Du Dich so gut informierst um die ganze Aktion für Deine Hunde so stressfrei wie möglich zu gestalten.

Liebe Grüsse
heidrun+C

18. Oktober 2001 15:52

: Hallo Gabrielle,

: Nun hoere ich von Befuehrwortern und Gegnern von Beruhigungsmitteln im Flugverkehr, kann aber nicht rausfinden, warum denn nicht. Heute sagte mir eine Frau, Sedative zu geben sei ganz tierquaelerisch, da das Gehoer der Hunde dadurch noch sensibler wuerde, was die Fliegerei zur Qual mache ....

Das kommt auf das Beruhigungsmittel an: Hier mal ein Beispiel aus der Humanmedizin: Bei ambulanten Ausschabungen bei Frauen wird auch ein Sedativum verwendet, bei dem die Frau "wach" bleibt, aber beruhigt wird - nach dem Eingriff aber alles vergißt, was währenddessen passiert ist... sowas gibt es zwischenzeitlich auch in der Vetmedizin - ich würde einfach mal einen Vet befragen, der am Flughafen als Amtsvet tätig ist und damit Erfahrung hat....

Was bei vielen Sedativa allerdings negativ ist: Die Mittel müssen sorgfältig dosiert werden, weil durch die "dünne Luft" hoch oben im Flieger, die Mittel wesentlich stärkere Wirkungen aufweisen.
Ein weiteres Problem ist, dass die Hunde die Temperatur unter der Wirkung von bestimmten Sedativa nicht mehr problemlos selbst regulieren können - und Kälte kann zum Problem werden.

Ich habe meinen Hund mit aus Thailand nach Deutschland gebracht und abwohl er mit in der Kabine fliegen durfte hat Thai-Airways auf BEruhigungsmittel bestanden. Ich habe "sedalin" verwendet, als Paste direkt auf die Mundschleimhaut und habe auch äußerst vorsichtig dosiert und er wurde auch mehrmals wach, hat dann aber wieder geschlafen... Ich konnte Bär auf jeden Fall beobachten...

Wie gesagt: Frag am besten eine Vet der am Flughafen arbeitet!

Liebe Grüße,
Me & Bär

18. Oktober 2001 18:03

Hallo Gabrielle

Die Frage ist eigentlich die, fürchten sich Deine Hunde, wenn sie in der Flugboxe sind und Du nicht dabei bist. Wie gut bleiben sie alleine. Wie Reisetauglich sind sie (Auto, Bus, Zug). Letztes Jahr bin ich mit Flint Alaska - Deutschland - Alaska geflogen. Ich habe auf Beruhigungsmittel verzichtet, da er keine Probleme mit einer Boxe hat und problemlos im Auto mitfährt und dort auch länger alleine bleiben kann. Ich hatte aber einen Direktflug und wir waren nur ca. 9 Stunden unterwegs. Die Flugreise hat er sehr gut überstanden und ist in Frankfurt vergnügt und munter aus der Box gekommen.

Sein Vorgänger, Jack, hasste die Flugboxe (wenn ich beim Einkaufen war hätte er das Auto demontiert, wenn man ihn nicht in eine Flugboxe gesperrt hätte). Jede Decke, die man in die Boxe legte, hat er sofort in 1000 Stücke zerrissen. Die Fluglinien schreiben zwei Plastikgeschirre vor, die für Wasser und Futter in der Boxentüre festgemacht werden. Wir haben daheim tagelang den "Ernstfall" geprobt und die Geschirre wurden von ihm immer losgerissen und zerfetzt. Ich hatte echt angst, dass er das während dem Flug tun würde und die Stücke schlucken oder sich sonstwie verletzen könnte. Ausserdem gab es damals keinen Direktflug und wir waren 22 Stunden unterwegs, mit 2x umsteigen. Da habe ich vom Tierarzt (Alaska) Beruhigungspillen für ihn bekommen und zwar um ihn "24 Stunden zu laden" (Ausspruch des Tierarztes). In Zürich war er zwar noch immer etwas benebelt, schien die Reise aber gut überstanden zu haben (Wassergeschirre und Decke waren noch ganz!). Für den Rückflug nach Alaska hat mir dann der Tierarzt in der Schweiz wieder Beruhigungspillen gegeben und da wir in Seattle durch den Zoll mussten und somit wieder Zugang zum Hund hatten, haben wir die Beruhigungsmittel für die Zeit bis Seattle dosiert und dort dann für den Rest der Reise nochmals "nachgeladen".
Interessant ist vielleicht, dass sowohl der US-Tierarzt, wie auch der CH-Tierarzt uns versichert haben, dass wir im Prinzip nicht überdosieren könnten, also auch bei zu hoher Dosis, würde der Hund keinen Schaden nehmen. Wir hatten auch unsere Katze dabei und die war fast noch schlimmer. Während Jack nach der Pillengabe sofort schläfrig wurde und gerne und freiwillig (!) in die Boxe wankte und nur noch schlafen wollte, hat sich die Katze wahnsinnig gewehrt. Sie hatte Augen wie ein Zombi und brauchte eine sehr hohe Dosis an Beruhigungsmittel. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Hund und Katze die Reise gut überstanden und weder körperlich noch seelisch Schaden genommen hatten.

Persönlich würde ich, wenn immer möglich, auf Beruhigungsmittel verzichten. Es wurde schon in einem anderen Posting erwähnt, das Tier kann die Körpertemperatur nicht so gut regeln. Im Flugzeug wissen die Piloten, dass sie Tiere mitführen und setzten die Temeratur auf ca. 20°C. Ich wurde schon vom Flugpersonal beim Start angesprochen: "Sie sind die Dame mit dem Hund?" "Ja...?" "Der Captain lässt fragen, ob 20°C im Frachtraum in Ordnung sind, oder ob der Hund es lieber etwas wärmer hätte." Damals mit dem gedopten Jack mussten wir aber in Atlanta umsteigen. Da unten im Süden war es über 30°C und wir kamen aus dem herbstlichen Alaska wo bereits Minustemperaturen herrschten. Da hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl wegen dem schlafenden Jack.

Du hast zwei Hunde, oder nicht? Frag doch mal bei der Fluglinie, ob Du sie zusammen in eine einzige grosse Boxe sperren kannst. Wenn sie sich gegenseitig trösten können, braucht es vielleicht keine Beruhigungsmittel. Ich bin mal mit zwei Katzen geflogen und durfte sie zusammen in einer Hundeboxe aufgeben. Einmal haben wir für Freunde, die zwei Schlittenhunde in Alaska gekauft hatten, diese Hunde in die Schweiz mitgebracht und da durften die Hunde auch gemeinsam in eine grosse Boxe. Mir hat immer die Umsteigerei Bauchschmerzen bereitet. Die Vorstellung, dass die Tiere nicht umgeladen werden oder die Boxe, vor dem Verladen, in der prallen Sonne steht....

Wie lange musst Du fliegen? Umsteigen?

Liebe Grüsse
Tina + Flint





19. Oktober 2001 00:02

Hallo Heidrun

Danke fuer deine Antwort.

:aber ich werde meine TÄ beim nächsten Gespräch darauf ansprechen. Oder ist es schon ganz dringend?
Nein, ist es nicht. Der Flug wird voraussichtlich erst im April 2002 stattfinden. Ich moechte einfach ausreichend Zeit haben, alles auf die Reihe zu kriegen, zumal bis jetzt laufend neue Dinge auftauchen.
Auf jeden Fall schon mal recht lieben Dank fuer deine Muehe. Es wuerde mich interessieren, was eine TAE in D dazu meint.

:Nicht bangemachen lassen - ich finde es prima, dass Du Dich so gut informierst um die ganze Aktion für Deine Hunde so stressfrei wie möglich zu gestalten.
Danke, das ist lieb von dir. Manchmal bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen - die Reise ist sooo lang.

Liebe Gruesse
Gabrielle

19. Oktober 2001 00:11

Hallo Me
Danke fuer deine Antwort.

: Hier mal ein Beispiel aus der Humanmedizin: Bei ambulanten Ausschabungen bei Frauen wird auch ein Sedativum verwendet, bei dem die Frau "wach" bleibt, aber beruhigt wird - nach dem Eingriff aber alles vergißt, was währenddessen passiert ist... sowas gibt es zwischenzeitlich auch in der Vetmedizin -

Ja, das kenne ich von der Humanmedizin. In der Vetmedizin: Kann das auch oral verabreicht werden? Wirkt dies die ueblichen 6 bis 8 Std?

:ich würde einfach mal einen Vet befragen, der am Flughafen als Amtsvet tätig ist und damit Erfahrung hat
Habe ich gemacht, die Amtsveterinaerin am Flughafen ZRH - sie hat mir abgeraten, allerdings weiss ich noch nicht weshalb.


: er mit in der Kabine fliegen durfte
Das ist leider heute absolut gar nicht mehr moeglich, zumindestens nicht von hier aus.

Liebe Gruesse
Gabrielle