von Marion(YCH) am 30. Oktober 2001 13:26
Hi Attila,
14 Jahre alt werden, na schön. Mich interessieren eher die Umstände seines weiteren Lebens nach der Operation, und ob er noch Hund sein kann oder nicht. Kann der Hund rennen und toben wie andere Hunde, oder mußt Du ihn ständig an der Leine halten, um ihn zu kontrollieren? Mußt Du ihn festhalten, während andere Hunde spielen? Ist das ein Hundeleben?
Natürlich kann der Hund nach 3 Monaten wieder spielen und alles machen was er vorher gemacht hat.
Ein Mensch, der an den Rollstuhl gefesselt ist, kann sich geistig beschäftigen. Er sieht seine Einschränkungen ein und setzt andere Schwerpunkte. Das Leben eines Hundes aber ist Bewegung; er kann seine Nase nicht in ein Buch stecken. Man MEINT dem kranken oder "rekovaleszenten" Hund durch enge Bindung, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten gerecht zu werden und ihn zu entschädigen, aber das ist Vermenschlichung; unausgefüllt, beschäftigungslos vegetiert er dahin.
Gib ich Dir völlig recht das ein Mensch es in solch einer Situation einfacher hat als mein Hund. Ebenso bin ich Deiner Meinung das man einen Hund nicht vermenschlichen sollte, es ist und bleibt ein Tier. Aber liegt es nicht an mir dem Hundebesitzter mein Tier in dieser Situation sinnvoll zu beschäftigen. Meine kleine ist ein Wirbelwind und lässt sich nicht durch Streicheleinheiten ruhigstellen, dafür ist sie sehr lernbegierig und kann allerei Tricks.
Er schont sich GELEGENTLICH. An anderen Tagen, wie heute, rast er herum und spielt mit der Hündin wie ein junger Gott, so daß ich zwischen beiden keinen Unterschied sehe. Er hat weder Schwierigkeiten beim Aufstehen noch beim Laufen, noch gibt er irgendwelche Schmerzenslaute von sich (und das würde er tun). Er macht noch locker seine 8-10 km am Fahrrad, und ich verschaffe ihm all diese Bewegung, damit seine Muskulatur intakt bleibt. Wenn der Tag kommt, wo er sich nur noch unter Schmerzen bewegen kann, werde ich ihn zum Einschläfern bringen. Denn ich würde es nicht ertragen, wenn er nur noch mit Tabletten leben könnte und dann auch entsprechend geschont werden müßte.
Die Einstellung finde ich total vernüftig aber trotzdem bin ich der Meinung das er Schmerzen hat, der Hund lernt auch mit dem Schmerz zu leben, Tag für Tag. Das wird Dir jeder TA bestätigen.
Du wirst lachen, aber wenn mich eines Tages ein irreparabler Körperschaden ereilen sollte, würde ich meine Verhältnisse regeln, meinen Hunden ein neues Zuhause suchen und mich dann erschießen. Denn was bin ich noch, wenn ich nicht mehr mit meinen Hunden durch die Gegend sausen kann.
Ein Mensch der auch z.B.: im Rollstuhl leben und mit seinem Hund durch die Gegend sausen kann. Aber das ist Deine Meinung.
Gruß Marion