HD-OP's: Wer hat Erfahrungen gemacht? :: Gesundheit & Hund

HD-OP's: Wer hat Erfahrungen gemacht?

von Margot(YCH) am 30. Oktober 2001 12:00

Hallo Marion,

: in der Natur würde es die Außmaße der HD nicht geben weil es dort diese Art von Überzüchtung nicht gibt.

Da stimme ich Dir zu - aber wenn es sie gäbe, würden diese Tiere sicher
nicht alt werden..........

:Ich finde es unfair dem Tier gegenüber mit Schmerzen leben zu lassen!!

Das finde ich auch - aber warum einem Tier nicht z.B. mit Schmerz-
mitteln helfen - die, auch wenn sie Nebenwirkungen haben, doch die
Lebensqualität entscheidend verbessern können! - Auch wenn sie sich
im Endeffekt vielleicht auf die Lebensdauer auswirken - ich bin immer
noch der Meinung lieber Qualität als Quantität!

: Läßt Du dich auch einschläfern wenn Deine Hüfte mal kaputt sein sollte oder läufst Du solange mit Schmerzen rum bis es nicht mehr geht??

Dieser Vergleich ist gelinde gesagt dumm - ich habe mich intensiv mit
Hüftoperationen beim Menschen (mein Mann ist Facharzt für Orthopädie)
und beim Hund beschäftigt - Zusammenhang ist da keiner feststellbar,
außer, daß es dieselbe Diagnose ist......... Kleines Beispiel nur:
ein Mensch ist bereits 3 Wochen nach der OP wieder sehr fit und kann
nahezu uneingeschränkt bewegen....... bei einem Hund dauert die
Beeinträchtigung wesentlich länger und einem Hund kannst Du nicht
erklären, daß er jetzt leiden muß nur, daß es ihm später irgendwann
wieder gut geht........

Gruß
Margot

von Attila(YCH) am 30. Oktober 2001 12:39

: Eine Garantie nach der OP haben wir nicht aber die Schmerzen haben wir unseren Hunden genommen!!! Davon mal abgesehen das ein Hund nach einer ITO gut 14 Jahre alt werden kann!!


Hi Marion,

14 Jahre alt werden, na schön. Mich interessieren eher die Umstände seines weiteren Lebens nach der Operation, und ob er noch Hund sein kann oder nicht. Kann der Hund rennen und toben wie andere Hunde, oder mußt Du ihn ständig an der Leine halten, um ihn zu kontrollieren? Mußt Du ihn festhalten, während andere Hunde spielen? Ist das ein Hundeleben?

Ein Mensch, der an den Rollstuhl gefesselt ist, kann sich geistig beschäftigen. Er sieht seine Einschränkungen ein und setzt andere Schwerpunkte. Das Leben eines Hundes aber ist Bewegung; er kann seine Nase nicht in ein Buch stecken. Man MEINT dem kranken oder "rekovaleszenten" Hund durch enge Bindung, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten gerecht zu werden und ihn zu entschädigen, aber das ist Vermenschlichung; unausgefüllt, beschäftigungslos vegetiert er dahin.

: Dein Hund hat Schmerzen auch wenn Du meinst das es nicht so ist. Ich finde es unfair dem Tier gegenüber mit Schmerzen leben zu lassen!! Du sagst er hat keine Schmerzen warum schont dein Hund dann!!

Er schont sich GELEGENTLICH. An anderen Tagen, wie heute, rast er herum und spielt mit der Hündin wie ein junger Gott, so daß ich zwischen beiden keinen Unterschied sehe. Er hat weder Schwierigkeiten beim Aufstehen noch beim Laufen, noch gibt er irgendwelche Schmerzenslaute von sich (und das würde er tun). Er macht noch locker seine 8-10 km am Fahrrad, und ich verschaffe ihm all diese Bewegung, damit seine Muskulatur intakt bleibt. Wenn der Tag kommt, wo er sich nur noch unter Schmerzen bewegen kann, werde ich ihn zum Einschläfern bringen. Denn ich würde es nicht ertragen, wenn er nur noch mit Tabletten leben könnte und dann auch entsprechend geschont werden müßte.

: Läßt Du dich auch einschläfern wenn Deine Hüfte mal kaputt sein sollte oder läufst Du solange mit Schmerzen rum bis es nicht mehr geht??

Du wirst lachen, aber wenn mich eines Tages ein irreparabler Körperschaden ereilen sollte, würde ich meine Verhältnisse regeln, meinen Hunden ein neues Zuhause suchen und mich dann erschießen. Denn was bin ich noch, wenn ich nicht mehr mit meinen Hunden durch die Gegend sausen kann?

Gruß, Attila

von Marion(YCH) am 30. Oktober 2001 13:26

Hi Attila,

14 Jahre alt werden, na schön. Mich interessieren eher die Umstände seines weiteren Lebens nach der Operation, und ob er noch Hund sein kann oder nicht. Kann der Hund rennen und toben wie andere Hunde, oder mußt Du ihn ständig an der Leine halten, um ihn zu kontrollieren? Mußt Du ihn festhalten, während andere Hunde spielen? Ist das ein Hundeleben?

Natürlich kann der Hund nach 3 Monaten wieder spielen und alles machen was er vorher gemacht hat.

Ein Mensch, der an den Rollstuhl gefesselt ist, kann sich geistig beschäftigen. Er sieht seine Einschränkungen ein und setzt andere Schwerpunkte. Das Leben eines Hundes aber ist Bewegung; er kann seine Nase nicht in ein Buch stecken. Man MEINT dem kranken oder "rekovaleszenten" Hund durch enge Bindung, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten gerecht zu werden und ihn zu entschädigen, aber das ist Vermenschlichung; unausgefüllt, beschäftigungslos vegetiert er dahin.

Gib ich Dir völlig recht das ein Mensch es in solch einer Situation einfacher hat als mein Hund. Ebenso bin ich Deiner Meinung das man einen Hund nicht vermenschlichen sollte, es ist und bleibt ein Tier. Aber liegt es nicht an mir dem Hundebesitzter mein Tier in dieser Situation sinnvoll zu beschäftigen. Meine kleine ist ein Wirbelwind und lässt sich nicht durch Streicheleinheiten ruhigstellen, dafür ist sie sehr lernbegierig und kann allerei Tricks.

Er schont sich GELEGENTLICH. An anderen Tagen, wie heute, rast er herum und spielt mit der Hündin wie ein junger Gott, so daß ich zwischen beiden keinen Unterschied sehe. Er hat weder Schwierigkeiten beim Aufstehen noch beim Laufen, noch gibt er irgendwelche Schmerzenslaute von sich (und das würde er tun). Er macht noch locker seine 8-10 km am Fahrrad, und ich verschaffe ihm all diese Bewegung, damit seine Muskulatur intakt bleibt. Wenn der Tag kommt, wo er sich nur noch unter Schmerzen bewegen kann, werde ich ihn zum Einschläfern bringen. Denn ich würde es nicht ertragen, wenn er nur noch mit Tabletten leben könnte und dann auch entsprechend geschont werden müßte.

Die Einstellung finde ich total vernüftig aber trotzdem bin ich der Meinung das er Schmerzen hat, der Hund lernt auch mit dem Schmerz zu leben, Tag für Tag. Das wird Dir jeder TA bestätigen.

Du wirst lachen, aber wenn mich eines Tages ein irreparabler Körperschaden ereilen sollte, würde ich meine Verhältnisse regeln, meinen Hunden ein neues Zuhause suchen und mich dann erschießen. Denn was bin ich noch, wenn ich nicht mehr mit meinen Hunden durch die Gegend sausen kann.

Ein Mensch der auch z.B.: im Rollstuhl leben und mit seinem Hund durch die Gegend sausen kann. Aber das ist Deine Meinung.

Gruß Marion

von Marion(YCH) am 30. Oktober 2001 13:35

Hallo Margot,

in der Natur würde es die Außmaße der HD nicht geben weil es dort diese Art von Überzüchtung nicht gibt.
Da stimme ich Dir zu - aber wenn es sie gäbe, würden diese Tiere sicher
nicht alt werden..........

Völlig richtig !!

: Das finde ich auch - aber warum einem Tier nicht z.B. mit Schmerz-
: mitteln helfen - die, auch wenn sie Nebenwirkungen haben, doch die
: Lebensqualität entscheidend verbessern können! - Auch wenn sie sich
: im Endeffekt vielleicht auf die Lebensdauer auswirken - ich bin immer
: noch der Meinung lieber Qualität als Quantität!

Wo bitte liegt die Quantität dann hier?? Ein Hund mit schwerer HD in jungen Jahre 10 Monate hat eine Lebenserwartung von ca 6-7 Jahren ohne OP.Der gleiche Hund kann mit OP bis zu 14 Jahre alt werden. Mit einer OP 6 Wochen Schonfrist ohne Schmerzmittel.

: Dieser Vergleich ist gelinde gesagt dumm - ich habe mich intensiv mit
: Hüftoperationen beim Menschen (mein Mann ist Facharzt für Orthopädie)
: und beim Hund beschäftigt - Zusammenhang ist da keiner feststellbar

Doch das Risiko bleibt das Gleiche, Freundin von mir und mein Chef sind schon 2 mal an der Hüfte operiert worden (künstliches Hüftgelenk) und sind immer noch total eingeschränkt!!

: außer, daß es dieselbe Diagnose ist......... Kleines Beispiel nur:
: ein Mensch ist bereits 3 Wochen nach der OP wieder sehr fit und kann
: nahezu uneingeschränkt bewegen....... bei einem Hund dauert die
: Beeinträchtigung wesentlich länger und einem Hund kannst Du nicht
: erklären, daß er jetzt leiden muß nur, daß es ihm später irgendwann
: wieder gut geht........

Wie gesagt der Hund ist nach 6 Wochen wieder sehr fit und ein Mensch ist nach 3 Wochen nicht wieder so fit das auch er alles machen kann. Wie bereits gesagt, es gibt keine Garantie egal welche Art von OP´s wir oder unsere Hunde machen.

von Margot(YCH) am 30. Oktober 2001 14:12

Hallo Marion,

: Wo bitte liegt die Quantität dann hier?? Ein Hund mit schwerer HD in jungen Jahre 10 Monate hat eine Lebenserwartung von ca 6-7 Jahren ohne OP.Der gleiche Hund kann mit OP bis zu 14 Jahre alt werden. Mit einer OP 6 Wochen Schonfrist ohne Schmerzmittel.

Die Quantität liegt in der Anzahl der Jahre - schon möglich, daß ein
operierter Hund 14 Jahre alt werden kann - aber mit welcher Lebens-
qualität? Ich erlebe derzeit das langsame Sterben einer 19jährigen
Foxterrier-Hündin mit - keine HD, einfach nur alt - und muß Dir sagen,
daß bei mir der Hund schon vor 5 Jahren eingeschläfert worden wäre -
aus Respekt vor dem Hund, dem ich dieses Leben während der letzten
5 Jahre nicht mehr zugemutet hätte!

Nach meinen Erfahrungen ist es übrigens beim Hund mit 6 Wochen schonen
und dann normalem Leben nicht so - die operierten Hunde die ich kannte und kenne mußten lebenslang geschont werden, sodaß keine Lebensqualität mehr blieb - 14 Jahre wurde übrigens kein einziger, bei allen war es
spätestens mit 7 - 8 Jahren vorbei.........

: Doch das Risiko bleibt das Gleiche, Freundin von mir und mein Chef sind schon 2 mal an der Hüfte operiert worden (künstliches Hüftgelenk) und sind immer noch total eingeschränkt!!

Das sehe ich nicht so - ich stufe das Risiko beim Hund als wesentlich
höher ein als beim Menschen!

: Wie gesagt der Hund ist nach 6 Wochen wieder sehr fit und ein Mensch ist nach 3 Wochen nicht wieder so fit das auch er alles machen kann.

Wie gesagt, ich kenne keinen Hund der nach 6 Wochen oder überhaupt
jemals wieder wirklich fit war - ich kenne aber eine ganze Menge von
hüftoperierten Menschen, wo das nach 3 Wochen sehr wohl der Fall war.

: Wie bereits gesagt, es gibt keine Garantie egal welche Art von OP´s wir oder unsere Hunde machen.

Da gehen wir wieder konform - Garantien gibt es keine - nur Wahr-
scheinlichkeiten und die sehen beim Hund nunmal anders aus als
beim Menschen........

Gruß
Margot

von Kurt G.(YCH) am 30. Oktober 2001 18:47


Uns interessiert einfach alles, z.B.:
:
: Wie sind die Erfolgsaussichten?
: Gibt es Komplikationen, Risiken?:
: Wir sind für jeden Erfahrungsbericht, Tipp oder Hinweis dankbar!
:
: Mit ganz liebem Gruss
: Liv, Joe und Trix
:
Hallo Joe,

wenn du dich über Hüftgelenksdysplasie beim Hund eingehend
informieren willst, dass beschaffe dir den Jahrtausendirrtum
der Veterinärmedizin von Klaus Dieter Kammerer.

Darin ist die ganze Problematik objektiv und kritisch beschrie-
ben.

Du lernst vielleicht zu verstehen, dass du selbst deinem Hund
helfen kannst nach dem alten Motto: "Hilf dir selbst, dann hilft
dir Gott."

Mit den eher philosophischen Ratschlägen bislang ist deiner Hündin
nicht geholfen. Von mir nur ein kleiner Rat vorab: Lass die Durch-
trennung des Musculus pectineus, das bringt nichts. Das ist eine
veraltete Methode.

Freundliche Grüße

Kurt



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