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Hund erblindet !

geschrieben von Anett + Whisky(YCH) 
Hund erblindet !
06. November 2001 19:34

Hallo, meine Mutti hat einen Zwergpudel ( 6 Jahre), bei dem jetzt festgestellt worden ist, dass er an einer scon stark fortgeschrittenen Erbkrankheit leidet, die zur Erblindung führt. Heilung ist laut TA ausgeschlossen . Wuffi hat aber nun erst das halbe Hundeleben hinter sich!
Hat jemand auch einen blinden Hund ? Wie kann man den Hundealltag so organisieren, dass beide Teile - Herrchen und Hund - weiterhin Freude an der Gemeinsamkeit haben?
Bei Josi sollen sich die Augenäderchen auflösen, die Netzhaut zerstört sich - gibt es wirklich keine Hilfe????
Vielen dank schon im voraus für Eure Hilfe
Anett + Whisky im Namen von Jutta und Josi
Wäre über Euren Rat oder Eure Tips dankbar - es istwohl



07. November 2001 08:02

Hallo Anett,

was die Krankheit des Hundes Deiner Mutter betrifft, kann ich nichts sagen, jedoch weiß ich, daß es in Zürich eine Tierklinik gibt, die in Sachen Augen sehr gut sein soll. Allerdings weiß ich, wie es ist, mit einem blinden Hund den Alltag zu bestreiten. Wir haben nämlich einen blinden Hund, dessen Netzhaut auch total zerstört ist, warum weiß man nicht, denn wir haben ihn über den Tierschutz bekommen. Ich kann Dich auf jeden Fall beruhigen, Euer Pudel kann sein Leben trotz Blindheit noch völlig normal leben. Unser Jimmy strotzt vor Lebensfreude und wenn man nicht weiß, daß er blind ist, dann kann man es gar nicht glauben, so gut kommt er damit zurecht. Er kann Treppen steigen, springt ins Auto und wieder raus, läuft beim Spazierengehen ohne Leine (er orientiert sich an unseren Stimmen und Geräuschen) und wirkt auch sonst sehr sicher. Natürlich kommt es vor, daß er mal irgendwo dagegen läuft, wenn er z.B. zu stürmisch ist und sein Umfeld nicht so kennt, aber er geht daran nicht zugrunde, sondern hat gelernt, damit zu leben. Es gibt ja Leute, die der Meinung sind, daß man blinde Hunde einschläfern lassen sollte, weil es angeblich Tierquälerei ist, ich kann dies überhaupt nicht bestätigen, ein blinder Hund kommt mit seiner Behinderung wesentlich besser zurecht, als ein blinder Mensch, davon bin ich überzeugt, da beim Menschen ja die Psyche auch eine sehr große Rolle spielt, was beim Hund nicht der Fall ist.

Liebe Grüße

Jana und Rudel

07. November 2001 07:29

Hallo

Der Langhaardackel meiner Großeltern erblindete im Alter von 4 Jahren und hat bis zu seinem Tod mit 16 Jahren mit dieser Behinderung ein fast normales Hundeleben geführt.
Im Alltag wurde darauf geachtet, daß z.B. Möbelstücke immer am gleichen Platz standen, weil er in der ersten Zeit manchmal dagegengelaufen ist. Purzel hat aber in kürzester Zeit gelernt, sich vorsichtig zu bewegen und ist dann sogar auf den Spaziergängen immer frei gelaufen. Man mußte sich nur von Zeit zu Zeit mal äußern, damit er sich nach dem Klang der Stimme orientieren konnte. Nach ca. einem Jahr hat man von seiner Blindheit in seinem gewohnten Umfeld kaum mehr etwas bemerkt, nur wenn man einen neuen Weg mit ihm gegangen ist, mußte man ihn die ersten 2 - 3 Mal an der Leine führen, dann hat er sich nach den Gerüchen orientiert.
Bei Begegnungen mit fremden Hunden waren wir immer besonders vorsichtig, da er ja nicht auf Körpersprache reagieren konnte. Mit seinen alten Bekannten hat er ganz normal weiterhin gespielt, wenn auch etwas vorsichtiger.

Elke

08. November 2001 14:09

Ich kenne den Fall, wo ein Besitzer eines Spitzes garnicht bemerkt hat, daß sein Hund langsam blind wurde. Passiert war folgendes: Hundebesitzer (schon älter) geht regelmäßig zum Tierarzt. Läßt einmal seinen Hund gründlich untersuchen, aber war nur ne Vertretung da. Vertretung erkannte Star in beiden Augen, meinte aber, der eigentliche Tierarzt hätte es schon dem Besitzer gesagt. Dieser hatte sich aber nicht getraut, weil er nicht wußte, wie der Besitzer reagieren könnte und versucht (ohne dem Besitzer etwas zu sagen) mit Tropfen die "Ausbreitung" des Star ein wenig zu verlangsamen. Vetreter sagte also nichts zum Besitzer, aber sprach mit dem eigentlichen TA das Leiden an. Dieser meinte nun, daß der BEsitzer Bescheid wüßte und sagte nun auch nichts mehr.
Besitzer geht (weil der alte TA zumacht) zu einem neuen TA (nach vielen Jahren) der in einer allgemeinen "Erst"-Untersuchung Star im Endzustand erkennt und Blindheit des Spitz anspricht. Besitzer fällt aus allen Wolken.

Erklärung: Hunde können zwar 500x besser riechen und 20x besser hören als Menschen, ihre Sehfähigkeit beträgt aber nur 1/3 der des Menschen (über die Zahlen streiten sich die Gelehrten - aber hier geht es nur ums Verhältnis). Dementsprechend kann ein Hund (besonders wenn er langsam erblindet und nicht schlagartig das Augenlicht verliert AUSGEZEICHNET im Alltag zurecht kommen! Ein Tierarzt hat es mir mal so erklärt: Es ist für den Hund lästig, nichts mehr zu sehen, stört ihn aber nicht mehr, als einen Menschen, der nichts mehr riechen kann...