Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Tranquilizer bei Angst nicht vertragen

geschrieben von Maja(YCH) 
Tranquilizer bei Angst nicht vertragen
02. Januar 2002 10:57

Hallo zusammen,

da unser Hund (Huskymischling, 4 1/2 J. alt) am Silvester jedes Jahr entsetzliche Angst hatte (stunden langes zittern, hecheln wie verrückt, Herzrasen, absolut nicht zu beruhigen), habe ich mir für ihn, von TA Beruhigungstabletten geben lassen.
Die Tabletten enthalte Cepromazine (?)
Das hat den Hund so dermaßen umgehauen, das ich echt Angst bekommen habe. Er konnte nicht laufen, hat Blut unterlaufene Augen gehabt, und hat zwischendrin ganz komisch und heftig durch die Nase gepfiffen - gehustet, als ob er keine Luft bekäme.
Ich habe gestern morgen den TA angerufen und er meinte das wäre normal (!?) und das geht vorbei, einfach nichts zum fressen geben und abwarten.
Auch meint er dass die Dosis keinesfalls zu hoch wahr.
Gestern hat er den ganzen Tag nur gelegen, wollte (konnte auch nicht) nicht rausgehen und hat grade bisschen Wasser aus der Hand geleckt.
Heute habe ich ihm ein Joghurt gegeben, das frisst er gerne, hat er auch angenommen. Nur ist er immer noch wackelig (nicht mehr so schlimm wie gestern, aber sehr träge) und möchte nicht raus gehen. Die Augen sind heute klarer geworden.
Ich mache mir große Vorwürfe dass ich ihm das gegeben habe und frage mich jetzt was ist die Alternative und wie soll ich ihm jetzt helfen dass er wieder auf die Beine kommt?

Kann mir jemand von euch was dazu sagen?

Vielen Dank schon mal und ein gutes neues Jahr an alle,
Maja *besorgt



02. Januar 2002 13:36

Hallo,

zum Medikament kann ich Dir nichts sagen, aber wenn das eine normale Reaktion darauf sein soll, würde ich es nie wieder geben, ehrlich gesagt.

Ich hatte mal wegen Beruhigungsmitteln an Silvester ein recht interessantes Gespräch mit einer Krankenschwester. Sie sagte mir, daß viele dieser Mittel zwar nach außen hin beruhigen, nicht aber wirklich ein "mich stört nichts mehr Gefühl" erzeugen, d.h. die Angst ist da, sie kann nur nicht mehr gezeigt werden. Patientenbefragungen ergaben, daß ruhig wirkende Patienten in wirklichkeit Todesängste durchlebten.

Ich persönlich habe mit Rescue-Tropfen sehr gute Erfahrung gemacht, ungefähr 10 Minuten dauerte es, bis es Wirkung zeigte. Berry wurde nicht "flachgelegt", sondern angstfreier, er blieb normal ansprechbar etc.

Liebe Grüße
Christine


02. Januar 2002 14:00

Hey Maja,

also meines Wissens gibt es keine richtige Alternative (außer den Hund jetzt langsam über´s ganze Jahr per Kassette etc. an die Knallerei zu gewöhnen). Mit Bachblüten o.ä. wirst Du bei solch starken Angstzuständen vermutlich auch nicht viel erreichen...
Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass diese Art von Sedativa bei jedem Hund anders wirken und Du die optimale Dosis nicht auf dem Waschzettel findest. Bekommt der Hund solche Tabletten zum 1. Mal, beginnt man eigentlich erst mit der Hälfte und steigert, falls das Mittel in der geringen Dosis nicht anschlägt. Viele Hunde haut aber auch schon die Hälfte der angegebenen Dosis um, so dass man natürlich nicht steigern darf. Zusätzlich gibt´s ja dann auch noch die Unverträglichkeiten...
Vorwürfe brauchst Du Dir nicht zu machen, aber ich find´s schon komisch von Deinem TA... (Bei Herzmitteln beginnt man ja auch nicht mit der Höchstdosis, sondern beobachtet, ob nicht schon die Minimaldosis anschlägt, oder?)

Liebe Grüße, Jessy

02. Januar 2002 17:24

Hallo Maja,

habe mit einem Beruhigungsmittel vom TA (Namen weiß ich nicht mehr) vor einigen Jahren ähnliche, allerdings nicht ganz so extreme Erfahrungen gemacht. Da meine DSH-Mix-Hündin an ihrem ersten Sylvester bei mir (damals ca. 4 Jahre, Tierheimhund mit unbekannter Vorgeschichte)selbst in der Wohnung bei jedem Knall und jeder Rakete mit erschrecktem herumlaufen reagierte und sich noch 3 Tage später weigerte abends rauszugehen, wollte ich ihr im nächsten Jahr diese Angst erparen. Ich hatte 2 Tbl. bekommen, falls sie nach der ersten keine Reaktion zeigt. Sie war aber schon nach der ersten Tbl. nach einiger Zeit sehr müde und schlief auch ein (dachte ich jedenfalls). Als ich dann mal das Zimmer verlassen wollte, war sie sofort hellwach und wollte hinterher. Das ging aber nicht, da sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie war dann die ganze Nacht hellwach und hatte bei jeder Bewegung von mir die nackte Panik in den Augen weil sie mir ja nicht folgen konnte. Den ganzen nächsten Tag war sie auch noch sehr wacklig auf den Beinen. Für mich (und wahrsch. auch für sie) war dies irgendwie noch schlimmer als im Vorjahr. Danach habe ich mich dann intensiv mit Bachblüten und TTouch beschäftigt. Ab Mitte Nov. bekam sie regelmäßig Bachblüten (Mimulus, Larch und Rescue) und Sylvester noch mehrmals Rescue. Dazu habe ich dann 2 oder 3mal verschiedene TTouches gemacht. Nun, sie fand die Knallerei zwar immer noch nicht toll, aber sie war insgesamt recht ruhig und lag zeitweilig sogar mitten in der Stube (ohne Rückendeckung!) auf der Seite und hatte die Augen zu und hat sich ansonsten intensiv mit mehreren Kauknochen beschäftigt (ohne bei jedem Knall sofort aufzuspringen). Ich war schon überrascht von diesem deutlichen Erfolg und ich muß zugeben, daß sich meine Einstellung zur Naturheilkunde im allg. und Bachblüten und Homöopathie im besonderen seitdem geändert hat. Ich denke ein Versuch in dieser Richtung lohnt sich allemal. Die Seminare sind zwar nicht ganz billig aber sehr interessant und man trifft dort nette Leute, die oft ganz ähnliche Probleme hatten/haben.
Inzwischen gibt es aber auch schon viele? Tierärzte, die bei Angstproblemen mit BB oder Hom. arbeiten.

Liebe Grüße
Katrin & Merlin (den die Knallerei überhaupt nicht stört)


09. Januar 2002 22:01

Hallo Christine,
dann werde ich es mir gründlich überlegen, Bandit vor dem nächsten TA-Besuch solche Tranquilizer zu geben. Ich will ihm ja die Angst nehmen, nicht aber die Fähigkeit, tatsächlich empfundene Angst zu zeigen. Diese Vorstellung ist ja gräßlich, der Hund fühlt sich dann ja NOCH hilfloser. Also, vorm nächsten TA-Besuch flösse ich ihm mal Rescue-Tropfen ein, vielleicht hilft´s ja was... und wenn nicht, nimmt er dadurch zumindest keinen zusätzlichen Schaden!
Gruß
Claudia