Augenfollikel
06. Januar 2002 15:47

Hallo Ihr,

mein Dicker hat schon immer (2 Jahre lang) mit Augenentzündungen zu tun. V.a. die Bindehaut des linken Auges ist fast immer leicht gerötet und das Auge tränt etwas. Unser TA meinte, vermutlich hat er Follikel (das sind doch diese Bläschen auf der Nickhaut, oder???), aber da Mäxchen sich, wenn es um die Augen geht, furchtbar anstellt, denke ich fast, dass das ohne Narkose gar nicht abzuschaben geht.

Was habt Ihr damit für Erfahrungen gemacht? Kann man es einfach so lassen und die Entzündungen jedesal mit Tropfen oder Salbe behandeln? Oder hat der Hund Schmerzen mit diesen Follikeln?

Würde mich über Antworten freuen...

Liebe Grüße von Jess und Mäxchen, dem "Augentropfenhasser"


06. Januar 2002 17:20

Hallo Jess,

: mein Dicker hat schon immer (2 Jahre lang) mit Augenentzündungen zu tun. V.a. die Bindehaut des linken Auges ist fast immer leicht gerötet und das Auge tränt etwas. Unser TA meinte, vermutlich hat er Follikel (das sind doch diese Bläschen auf der Nickhaut, oder???), aber da Mäxchen sich, wenn es um die Augen geht, furchtbar anstellt, denke ich fast, dass das ohne Narkose gar nicht abzuschaben geht.

Als Tierärztin kann ich dir berichten, dass die follikulären Bindehautentzündungen -wenn es denn eine ist - fast gar nicht weg zu bringen sind ohne vernünftiges Kürettieren. Bei meiner Kleinen habe ich es auch wochenlang mit Salben und Tropfen versucht (sie ist ja sooo arm beim Auskratzen ;-))) - obwohl ich es nun wirklich besser wissen sollte!!!! Aber natürlich ohne bleibenden Erfolg... dann habe ich kürettiert und 10 Tage später noch einmal - und alles ist seither bestens. Aus der Erfahrung in der Praxis weiß ich ja eigentlich, dass nur das Schaben hilft - aber beim eigenen Hund ist schließlich alles anders! Du darfst mich auch ruhig auslachen :-O

Übrigens: das Kürettieren ist wirklich nicht schlimm für den Hund - ich habe meine Kleine mit Clickertraining so weit gebracht, dass sie freudig auf den Behandlungstisch springt und dort oben alles mit sich machen lässt (gestern musste ich ihr eine abgebrochene Kralle ziehen und heute hat sie "ihren" Tisch vehement gegen meinen älteren Hund verteidigt - da darf nur sie drauf), außerdem kommt sie freudig angelaufen, wenn ich nur die Tube mit der Augensalbe in die Hand nehme - unter anderem, weil sie sie auffressen will :-))) Wenn man nach der lokalen Betäubung lange genug wartet und noch ein paar mal nachtropft, spürt der Hund das Auskratzen wirklich nicht! Und meistens ist es am Tag danach schon wesentlich besser. Wenn dein Mäxchen dann schon mal die Lokalanästhesie drin hat, wäre es sicher auch ganz gut, den Tränen-Nasen-Kanal auf seine Durchgängigkeit zu prüfen.

Also: bereite dein Mäxchen mit positiver Konditionierung auf den nächsten Tierarztbesuch vor und macht euch auf ein lustiges Schaben gefasst!

: Liebe Grüße von Jess und Mäxchen, dem "Augentropfenhasser"

Du wirst ihn schon noch zum "Augentropfenlover" machen!!

Herzliche Grüße

Veronika mit Jo-Jo, dem "Augensalbenfreak"
:


06. Januar 2002 18:24

Hey Veronika,

wir (ich meine natürlich Mäxchen) haben mit dem TA an sich auch überhaupt keine Probleme. Er läuft freudig hinein und springt ebenfalls (wie Deine Maus) auf den Behandlungstisch (unser TA meint, er ist momentan der einzige Hund in seiner Praxis, der das macht *g*). Bei ihm ist auch viel über positive Konditionierung zu erreichen, aber bei manchen Dingen will das einfach nicht richtig klappen (villeicht kennst Du das ja...). Er ist ein ursprünglicher Tierheimhund (wir haben ihn mit knapp 5 Monaten zu uns genommen) und scheint davor keine allzu glückliche "Kindheit" gehabt zu haben. Es gibt 3 bestimmte Dinge die er hasst und die ich einfach die rauskriege: Staubsauger (wobei den ja nun wirklich viele Hunde nicht mögen), Schubladen (ganz extrem, sobald ich eine öffne, ist er weg...) und eben alles was mit seinen Augen zu tun hat! Es ist grundsätzlich eine absolute Katastrophe ihm die Tropfen zu verpassen. Ich denke nicht, dass wir ihn auf dem Tisch fixieren können! Und davor eine Vollnarkose???
Was meinst Du?

Liebe Grüße, Jess und Mäxchen

P.S. Danke für die schnelle ausführliche Antwort...

07. Januar 2002 12:46

Hallo Jess,

Und davor eine Vollnarkose???
: Was meinst Du?

Bevor ihr mit dem armen Mäxchen gegen seinen Willen mit Gewalt kämpft, dann doch lieber eine kurze Narkose - die modernen Kurznarkosen sind sehr sicher und ungefährlich, sofern der Hund kreislaufgesund ist und nicht an Epilepsie leidet. Nach einer Stunde ist alles vorbei und ihr habt ihm ein ganz furchtbares Festhalt- und Zwangstrauma erspart!
Aber die Follikel würde ich trotzdem ausschaben.

Viel Erfolg und berichte mal, wie es weiterging.

Übrigens: so eine kleine Narkose hat meine Jo-Jo auch schon hinter sich - ein im Stacheldraht zerfetztes Ohr wollte genäht werden! Sie hat wunderbar geträumt...

Liebe Grüße

Veronika mit Jo-Jo

13. Januar 2002 23:53

Hallo Jess

Meiner hat schon seit Welpenzeiten Probleme mit den Augen. (Das untere Lid hängt zu weit weg!)
Unser TA meinte, dass es bisher noch nicht so schlimm sei um das Auge operieren zu müssen, behandelt aber das Auge immer wieder mal.
Als mein Hundl dann im Sommer eine Hornhautverletzung hatte, hat der TA die Nickhaut gleich mituntersucht und die vorgefundenen Follikel abgeschabt.
Mein Hundl hat Panik vor dem TA und so ging ich zu diesem Termin auch mit gemischten Gefühlen. Die rettende Idee: Wir haben seinen besten Hundefreund mitgenommen, der ihn total beruhigt hat. Er ging ohne Probleme zum TA, bekam diese absolut kurze Narkose und konnte danach selbst wieder nach Hause gehen.
Sein Freund kümmerte sich rührend um ihn (Onkel...) und mein Hundl war am nächsten Tag wieder der alte.
Seitdem ist auch seine Bindehautentzündung sehr zurückgegangen, seit ca. 3 Monaten nun sogar ganz weg!

Also, der TA wird das schon richtig machen. Du hilfst deinem Hund sehr damit! (Aber schreck dich nicht, es sieht anfangs ziemlich "Metzger-mäßig" aus....)

CIAO
Susy mit Wilson