Aufgeschlagene Schwanzspitze
10. Januar 2002 07:13

Hallo Christiane,

das Problem ist nicht nur, daß sie sich die Rute immer wieder an der Wand, dem Gitter usw. aufprügelt, sondern zu 99% wird sie an der Rute knabbern und/oder lecken. Beides muß über mehrere Wochen (eher Monate) unterbunden werden, und letzteres ist sehr gefährlich, da es zu einem "Tick" werden kann, der Hund es also auch tut, wenn die Wunde nicht mehr schmerzt und blutet. Hier hilft nur, die Lebensumstände des Hundes zu ändern. Und, wie schon geschrieben, die Rute zu polstern.B
Du kannst Dir Isoliermaterial für Wasserrohre aus dem Baumarkt besorgen, die Stärke so, daß die Rute gut hineinpaßt, aber nicht zu weit. So ein Schaumstoffrohr wird auf etwas mehr als Rutenlänge zurechtgeschnitten und längs aufgeschlitzt, sofern es das nicht schon ist. Da kommt die Rute hinein und das Ganze wird am Rutenansatz mit Klebeband (am besten hält Gewebeklebeband) festgeklebt. Alle 20 bis 30 cm wird das Ganze einmal mit Klebeband umwickelt, auch das Ende des Rohres. Das Schaumstoffrohr sollte etwa 5 cm länger sien als die Rute. Nun ist das Ganze erst Mal gepolstert. Durch die Schlitze kann die Rutenspitze behandelt werden (ich habe Blutwurzpulver genommen, absolut unschlagbar, da kommt keine Salbe oder Tinktur vom Tierarzt mit) und die Wunde ist nicht luftdicht abgeschlossen.

Nun gibt es da ein Problem: Die wenigsten Hunde lassen diese Apparatur an ihrer Rute! Entweder benötigen sie einen Kragen oder einen Maulkorb, oder aber man Präpariert das Gebilde mit Bitterpaste oder ähnlichem, was bei manchen Hunden ausreicht. Und die Sache dauert lang, selbst wenn sich die Wunde schließt, ist die neue Haut noch sehr empfindlich und platzt schnell wieder auf, wenn die mechanische Belastung durch Aufschlagen oder Lecken/Knabbern weiter geht. Wegen letzerem kann man die Rute noch ein paar Monate mit Bitterpaste oder einem Präparat gegen Nägelkauen/Daumenlutschen etc. einschmieren, das wirkt recht gut. Ansonsten, wie Dir schon geraten wurde, die gefährlichen Stellen im Zwinger (z.B. in der Nähe der Türe) irgendwie abpolstern, was manche Hunde aber als Aufforderung empfinden, dieses abzumontieren (Bitterstoffe gibt es auch als Liquid zum Verstreichen....). Und dann sollte der Hund beschäftigt werden. Wie wäre es, seinen Zwinger zu einer Art "Affenstall" umzubauen? Mit einem dicken Tau, welches von der Decke baumelt, unten vielleicht ein Stück Hartholz dran, Füttern mit einem Buster Cube usw. Zusätzlich kann man dafür sorgen, daß der Stoffwechsel und die Zellteilung optimal funktioniert, z.B. durch Zufütterung von Kieselgur, Lecithin, Gelantine etc.

Viele Grüße

Antje