: Hallo Mona!
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: Mein Junior ist jetzt 22 Monate, so etwa mit 17 Monaten hatten wir auch eine Phase, wo ich angefangen habe, Leute zu verstehen, die ihren Rüden "nur" wegen so etwas kastrieren lassen. Er fing plötzlich an, andere Rüden anzustänkern - es kam nie zu einer wirklichen Beißerei, aber die entspannte Athmosphäre von früher war plötzlich weg.
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: Zuerst habe ich versucht, die Situation "zu üben", aber ich hatte eher den Eindruck, daß es schlimmer wurde. Dann habe ich angefangen, Rüdenbegegnungen auszuwählen, nur, wenn klar war, daß der andere ganz lieb oder aber so deutlich dominant war, daß es keinen Streit geben würde, habe ich meinen hingelassen, bin dabei aber selber weitergegangen. Ich denke, bei der Menge an Hundebegegnungen, die man bei einem normalen Spaziergang in Stadtnähe heutzutage hat, muß der Hund sich nicht mit allen verstehen! Was ich will, ist, daß er genügend Freunde hat, mit denen er spielen kann, und daß er alle Hunde, die ihm nicht so sympatisch sind, ignoriert.
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: Das habe ich dann geübt: Sobald ein unangenehmer Rüde kommt, lenke ich meinen ab, beschäftige ihn, bis wir vorbei sind - und inzwischen kann ich auch mal ohne Ablenkung vorbeigehen, Junior hat kapiert, daß er nicht zu jedem hinrennen muß, um zu testen, wer denn nun der Stärkere ist. Und Begegnungen, die jetzt stattfinden, sind inzwischen auch wieder ruhiger. Vielleicht gibt es doch so eine Halbstarken-Phase, in der der Hund einfach besonders viel austestet. Aber wenn in der Zeit einmal eine wirkliche Beißerei stattgefunden hat, dann kann es sein, daß der eigene Hund in Zukunft versucht, schneller zu sein als der andere. Um das zu verhindern, würde ich eine Zeitlang etwas kürzertreten, was Rüdenbegegnungen angeht.
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: Mit den läufigen Hündinnen halte ich es genauso: Ablenken, Beschäftigen - und weitergehen, einen "intakten" Rüden vor eine läufige Hündin hinzustellen und zu verlangen, daß er sich da ewig beherrscht, ist vielleicht auch etwas viel.
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: Zur Kastration selbst: Ich habe wie gesagt einen unkastrierten Rüden, aber ich kenne viele kastrierte Rüden. Es gibt gemütliche Zeitgenossen, die nicht nur mit Hündinnen, sondern auch mit Rüden gut auskommen. Aber ich kenne leider auch eine nicht zu geringe Anzahl, die die Kastration ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Mit Hündinnen kein Problem, aber die Rüden sehen den Kastrierten eindeutig als Hündin, der Hund selber fühlt sich aber als Rüde und handelt entsprechend. Es gibt keine Beißerei, denn wenn der Kastrierte den aufdringlichen Rüden abwehrt, akzeptiert der das - ist ja für ihn eine Hündin. Aber die ganze "zwischenhundliche" Kommunikation ist gestört, und die Hunde leiden darunter auch - das kann dann auch zu Verhaltensstörungen führen.
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: Wohlgemerkt, oft geht es gut und löst ein Problem - aber die Garantie ist vorher nicht da, und wie Du selber sagst: Ab ist ab, ein zurück gibt es nicht. Ich würde erst mal mit Erziehung.
Hi Mona,
ich habe ein kleines Rudel, bestehend aus 5 Rüden (kastriert) und 2 Mädels (kastriert). Die Hündinnen verändern ihr Wesen keinesfalls nach der Kastration. Bei den Rüden läßt schon wenige Wochen nach der Kastration das lästige "Rüdengehabe" wie von Dir beschrieben nach. Ein kastrierter Rüde wird wesentlich gelassener und tolleranter, ohne Verlust seines Temperaments. Ich würde jederzeit die Kastration eines Rüden empfehlen, alleine schon wegen des ständigen "Hormonstaus" der sexlos lebenden und daher oft frustrierten Rüden.
Viele liebe Grüße
Astrid