Hallo,
ich würde eine Hündin nur kastrieren lassen, wenn sie Probleme mit Scheinschwangerschaften hat. Unsere Beagle-Hündin Gundy - jetzt 15 Monate alt - war 2x läufig - das erste Mal mit sechs Monaten - und jedesmal hochgradig scheinschwanger. Homöopathische Mittel haben nichts geholfen und sie mußte dann doch Galastop bekommen. Sie war drei Monate nach der Läufigkeit jedesmal richtig depressiv. Das war dann auch der Grund sie jetzt kastieren zu lassen. Seit Freitag ist sie jetzt operiert und es geht ihr heute wieder ganz gut. Sie läuft zwar noch etwas staksig, aber das kommt von der Naht. Auf jeden Fall hatte sie in der Nacht nach der OP Schmerzen, die ich aber dann mit homöopathischen Mitteln gut in den Griff bekommen habe.
Studien sagen zwar aus, dass das Krebsrisiko nach der Kastration vor der ersten Läufigkeit bei fast Null liegt und dann immer weiter ansteigt. Nach der dritten Läufigkeit kann man das Krebsrisiko mit einer Kastration nicht mehr reduzieren.
Ich würde aber niemals eine Hündin oder auch einen Rüden (warum auch immer) kastrieren bevor der Hund richtig erwachsen ist. Ich habe bei sovielen Hündinnen beobachtet, dass sie weder mit Welpen noch mit Hündinnen verträglich waren und auch sehr ängstlich sind, wenn sie zu früh kastriert wurden. Jedenfalls würde ich immer bis nach der zweiten Läufigkeit abwarten. Gundy war vorher so ängstlich und unsicher, dass wir ihr bestimmt keinen Gefallen damit getan hätten, sie zu früh kastrieren zu lassen. Inzwischen ist sie eine sehr selbstsichere und liebe Hündin die sich mit allen Hunden, Welpen usw. verträgt.
Ich denke, dass wir bei Gundy mit der Kastration den richtigen Weg gewählt haben. Wäre sie nicht scheinschwanger geworden und hätte so gelitten, hätte ich sie auch nicht kastrieren lassen.
Man kann doch nicht alle Organe rausnehmen um vielleicht das Krebsrisiko zu senken. Unser Mittelschnauzer ist auch mit 9 Jahren an Bronchialkrebs gestorben und er war weder ein Stadthund noch hat er geraucht. Für Krebs sprechen auch meistens psyschiche Urachen. Auch wenn in der Familie Probleme auftauchen, kann das bei Hunden und besonders auch bei Katzen, die ja noch feinfühliger sind, Krebs auslösen. Aber in welcher Familie gibt es keine Probleme. Ein Tier reagiert eben auf solche Sachen und das andere nicht.
Ein Risiko bleibt immer. Außerdem sehe ich es so, dass es vorbestimmt ist, wann jemand stirbt. Ist nur gut, dass man es nicht weiß, wann die Zeit gekommen ist. Der eine stirbt eben jung und der andere wird uralt. Das kann man sowieso nicht verhindern.
Ich hoffe aber, dass Gundy in 14 Tagen der lustige und fröhliche Beagle ist, die sie auch vor der Kastration war - wenn sie nicht gerade scheinschwanger war. Da hat sie sich für nichts mehr interessiert.
Gruß Renate mit Gundy (Laborbeagle-Kind), Raica (4 Monate alte Mittelschnauzer-Hündin), Henriette (Wohnungskatze - kastiert - ohne Probleme) und Kasimir (Wohnungskater noch nicht kastriert - aber bald !)