Liebe Cindy,
vielen Dank für die ausführliche und differenzierte Antwort.
Das Problem mit den rezessiven Merkmalen ist mir wohlvertraut, wenn auch vielleicht verdrängt. Ich bezweifle auch, dass jetzt alle Geschwister von Suja von der Zucht ausgeschlossen werden, wenn überhaupt ihre Eltern.
Nach 24 h intensiver Recherche bin auch ich zu dem (vorläufigen) Ergebnis gekommen, dass die Ursachen von HD nicht wirklich geklärt, aber wahrscheinlich multifaktoriell sind. Ich befürchte leider, dass ich die erbliche Belastung von Suja (die ich leichtsinnigerweise für sehr unwahrscheinlich hielt) durch zu eiweißreiche Kost und zu große Belastung verschlimmert habe. Zusätzlich zu RC, das tatsächlich zuviel, 36% Eiweiß enthält, habe ich noch manchmal Rinti Junior, Quark und Käse zugefüttert, weil mich alle verrückt gemacht haben, mein Hund wäre so dünn. Sie blieb dünn, ist aber sehr schnell gewachsen.
Bei dem ersten Hinken vor einem guten Monat und den ersten Recherchen bin ich dann trotz vollem 15kg-Sack RC auf Eukanuba umgestiegen: Das enthält 26% Eiweiß, viel weniger ist nach Auskunft eines TA auch nicht gut. Rinti oder andere Zusätze sind seither auch tabu, Suja ist sehr sehr schlank aber hinkt trotz Schonung immer noch, (manchmal und nur leicht).
Heute hat mir Dr. Koch von der Züricher Klinkik geantwortet: Er würde einer Prothese gegenüber einer FKResektion den Vorzug geben, hat im Gegensatz zu Dr. Gerlach gute Erfahrungen mit Prothesen gemacht. Er hält aber viel von Dr. Gerlach, betont er. Er argumentiert jedoch, dass bei Hunden mit über 20kg Endgewicht Ganganomalien (keine Schmerzen) nach der Resektion beobachtet werden. Wenn es nur das wäre, was du beschrieben hast, wäre das für mich ok. Mir ist es egal, wie Suja aussieht, wenn sie nur unbeschwert toben und rennen darf. Und das kann sie laut Dr. Gerlach nur mit Hilfe einer Femurkopfresektion. Wie schwer waren denn die Hunde, die du beschrieben hast?
Zum Thema junges Alter: Nach Gerlachs Ansicht bildet sich das "künstliche" Gelenk aus Bindegewebe besser, wenn der Hund noch jung ist. Klingt für mich erstmal einleuchtend, ohne dass ich weitere Informationen dazu habe. Ich tendiere auch eher dazu, möglichst bald alles auf eine Karte zu setzen, anstatt Suja noch lange schonen zu müssen. Aber vielleicht sollte ich mich da bremsen.
Dr. Koch aus Zürich ist übrigens der Ansicht, dass ich Suja etwas zu viel Bewegung zugemutet habe: Seiner Ansicht nach solte man von 4-8 Monaten die Länge des Spaziergangs bis auf 30 min steigern - da lag ich eindeutig drüber.
Danke auch für die "Trainings-Tips". Suja geht liebend gerne ins Wasser, aber im Winter ist dann danach natürlich besonders viel Toben angesagt, inklusive Stopps. Aber falls sie den Frühsommer erlebt, werde ich bestimmt viel durch Seen mit ihr schwimmen. Wegen Fahrradfahren werde ich mich weiter erkundigen, normalerweise ist das für Junghunde ja tabu. Aber vielleicht langsam und nicht zu lange.
Wie lange ist nicht zu lange? Suja wird NIE müde.
Herzliche Grüße
Birgit
PS: Darf ich fragen, woher du deine Erfahrungen hast?