:Lieber Eckard,
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:ich würde nicht bereits bei der ersten Scheinträchtigkeit die Entscheidung zur Kastration treffen wollen - es sei denn, ich hätte eine solche ohnehin vor. Vor allem bei der ersten Läufigkeit ist die Hormonproduktion oft noch nicht ganz eingespielt, und es ist durchaus möglich, daß die Hündin beim nächsten Mal "ganz normal" läufig wird. Tritt die Scheinträchtigkeit jedoch wieder auf, halte ich einen solchen Schritt für sinnvoll.
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cheinträchtigkeiten sind leider keine Lappalie, sondern ein medizinisches Problem. Es liegt entweder eine Störung der Hypophyse oder der Eierstöcke oder Gebärmutter zugrunde. Abgesehen davon, daß sie für die Hündin eine enorme physische und psychische Belastung darstellt, hat eine Scheinträchtigkeit auch oft Gebärmutterentzündungen zur Folge.
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:Wenn der Hundebesitzer bereits beim Tierarzt war, hat er ihn ja sicherlich über die Fakten informiert und ihm Tips gegeben, wie er die akute Situation in den Griff kriegt. Hier noch ein paar (nach dem Motto "doppelt genäht hält besser", lach): Auf keinen Fall an den Zitzen und der Milchleiste herumdrücken, da dadurch die Milchproduktion noch mehr angeregt wird und Entzündungen auftreten können. Ist die Milchleiste geschwollen und heiß, kann er mit Tüchern kühlen, die mit Alkohol oder Calendula-Tinktur (die eh in jedem Hundehaushalt sein sollte) getränkt sind.Außerdem sollte er sämtliches Spielzeug, Kissen etc., eben alles, was sich als Welpen-Ersatz mißbrauchen läßt, wegräumen und unbedingt darauf achten, daß die Hündin sich nicht an ihren eigenen Zitzen bedient. Und ich würde in jedem Fall regelmäßig die Temperatur kontrollieren. Sowohl Fieber als auch (häufiger!) Untertemperatur können Anzeichen für Entzündungen sein. Macht die Hündin insgesamt einen schlappen, erschöpften Eindruck (evtl. mit Freßunlust) sollte er sich nicht scheuen, noch mal zum Tierarzt zu gehen.
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:Wenn der Besitzer nicht mit der Hündin züchten will, wird ihm die Entscheidung vielleicht nicht sooo schwer fallen. Natürlich ist eine Kastration ein ernstzunehmender Eingriff, aber langfristig bei weitem schonender für die Hündin als ständig auftretende Scheinträchtigkeiten. Übrigens bedeutet eine "echte" Trächtigkeit irgendwann NICHT, daß danach die Scheinträchtigkeiten aufhören. Wenn Du selbst züchtest, weißt Du, wie anstrengend eine Trächtigkeit mit Wurf für eine Hündin ist. Deswegen werden Hündinnen ja auch nicht bei jeder Hitze belegt (außer von gewissenlosen Hundevermehrern). Vorausgegangene Scheinträchtigkeiten wären aber fast vergleichsweise anstrengend, falls trotzdem ein Wurf geplant sein sollte.
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:Und vielleicht noch eine kleine "Entscheidungshilfe": Kastrierte Hündinnen erkranken nachweislich deutlich seltener an Gesäugetumoren. Gelegentlich (teilweise rassebedingt) tritt nach der Kastration Harnträufeln auf, das aber medikamentös erfolgreich zu behandeln ist. Bei manchen Hunderassen verändert sich die Fellqualität, was aber wohl keine Rolle spielt, da der Einsatz zur Zucht ja dann ohnehin wegfällt.
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:Liebe Grüße,
:Jutta
Hallo Liebe Jutta !
Ich möchte dich nur, was die Gesäuge-Tumoren betrifft berichtigen.
Es ist statistisch leider bewiesen, daß Hunde, die schon einmal Läufig waren, genauso oft an sog. Mamma-Tumoren erkranken,
als die Hündinnen, die nicht kastriert worden sind.
Die Hündinen, die bevor sie das erstemal Läufig werden, kastriert werden, bei denen ist die wahrscheinlickeit an Mamma-Tumor zu erkranken,ist statistisch gesehen viel geringer.
Liebe Grüße Wolf Peter