Scheiße , . Meine meine Hündin hat krebs
26. April 1998 17:00

Hallo Petra + Norbert

auch wir haben vor einem Monat erfahren müssen, daß unsere Schäferhündin (3 Jahre)
schwerste HD hat. Auch Chirlie läuft als wenn ihr nichts weh täte. Wir kennen auch den Gewissenskonflikt der einen zwischen
Einschläfern, künstlicher Hüfte und anderen diversen Methoden hin und her reißt.
Wir haben für uns die Entscheidung getroffen, eine Goldakupunktur der Hüfte
machen zu lassen und dem Hund noch so lange ein schönes Leben zu machen, wie
sie sich noch sichtlich gern bewegt, läuft und schwimmt.

Wir haben nach zwei Tagen Schockzustand durch die Hiobsbotschaft, die ja
vor allen Dingen Schmerzen für den Hund bedeuten auch eine Stinkwut auf
Züchter, lasche Zuchtbestimmungen, und Vereine die Tiere zur Zucht zulassen,
die normalerweise niemals Nachwuchs bekommen sollten.

Die Geschichte des Wurfes unserer Chirlie besteht dahingehend, daß 3 Welpen
HD-frei, einer mit leichter HD und einer (Chirlie) so richtig tief in die
Sch... gefaßt hat. Nervlich sind sie alle robust und überhaupt nicht schreckhaft.
Andere Krankheiten sind nicht bekannt.

Im Schäferhundverein soll es beispielsweise immer noch üblich sein, Hündinnen
mit leichter HD zuzulassen - unverantwortlich.

Auch die Problematik des Abgebens der Welpen bereits in einem Alter von
6 Wochen halte ich für unverantwortlich, da die Hunde keine Zeit haben,
ihr Sozialverhalten gegenüber Artgenossen zu erlernen. Jeder der sich gern
einen Welpen als Partner ins Haus holen sollte, sollte auf ein solch junges
Tier, sei es noch so knuffig, verzichten.

Unser Dank gelte allen jenen, die mit Verantwortung mit der "Sache" Hund umgehen -
in unserem Rechtsstaat gilt ein Tier ja immer noch als Sache - und den Züchtern,
die auch wirklich nur gesunde Tiere für die Zucht einsetzen.

Leider scheint gerade der Golden Retriever als Modehund stark von "Züchterschweinen"
bevorzugt zu werden. Ist ja eigentlich auch ne tolle Rasse, wenn die Tiere
Glück mit Ihrem Züchter hatten.

Gruß
Kris

26. April 1998 17:05

Hallo Tina,

danke - Du hast mir bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen.

Wenn immer es möglich sein sollte und der Tierarzt nicht irgendwelchen
besonderen Einwände hat, werde ich diesen Eingriff vornehmen lassen.

Ich denke, damit kann ich dem Hund warscheinlich am streßärmsten helfen.

Gruß Kris

27. April 1998 10:33

Hallo,
ich höre immer wieder einschläfern. Natürlich muß man darüber nachdenken, was
man tun muß, wenn der Hund Schmerzen hat. Nur solange er schmerzfrei läuft,
sollte man auch nicht an so was denken. Ich habe erlebt, wie eine Familie
ihren 7 Monate alten schwer HD-kranken, aber beschwerdefreien Hund einfach
eingeschläfert haben. Warum??

Wilma, meine 2jährige schwarze Mastinohündin hat neben schwerster HD auch
schlimme OCD in den Fersengelenken. Ich holte sie aus dem TH Hof (vor 1 Jahr).
Sie stammte vom Ammerreuther Zwinger, der auch über das Internet Hunde
anbietet und verkauft. Ursprünglich wurde Wilma in Ungarn gezüchtet und dann
nach Deutschland an den Ammerreuther Zwinger verkauft. Dort werden sie in
Zwingern gehalten ohne Mutter. Wielange Wilma dort war
und wie alt sie war als sie dort hin kam, weiß ich nicht. Der Ammerreuther
Zwinger liefert Dutzende von Rassen, die Liste er angebotenen Hunde ist
ewig lange. Warum es solche Händler geben darf, werde ich nie verstehen.
Ich kann Dir mit all Deinen Beschimpfungen nur recht geben. Ich seh' es
genauso. Nur weiß ich nicht, was ich unternehmen kann, um dem Mann Ärger zu
bereiten. Die Tierschützer versuchen das ja schon lange.

Grüße

Katharina

27. April 1998 20:14

Ebenfalls an alle Hundefreunde !

Als Hundezüchter fühle ich mich von solchen Schilderungen nachhaltig betroffen, auch wenn ich das Glück habe, eine Hunderasse zu züchten in der HD nicht vorkommt. Trotzdem kann ich sehr wohl den Schmerz über ein krankes Tier nachfühlen. Ich fühle mich veranlaßt hier kurz meine Gedanken zum Thema (in unsortierter Folge) zu formulieren. Wer möchte kann gern mit mir intensiver darüber diskutieren.

Golden Retriever
Der GR hat leider ein Problem, welches er sich mit einigen anderen Rassen (Westie, PJRT, ...) teilt - er ist zur Zeit in Mode. Warum auch immer. Erfahrungsgemäß führt steigende Nachfrage dazu, daß sich einige Hinterhofzüchter und Hundevermehrer berufen fühlen, möglichst viele Hunde zu produzieren. Das Wort züchten sei hier bewußt vermieden. Und vermehrt wird halt dann frei Schnauze, egal ob man genetisch gutes "Material" hat, egal ob der Hund dem Rassestandard entspricht, egal obe der Hund charakterlich einwandfrei ist und egal ob er HD hat, und und und ...... Deswegen ist so mancher GR gar nicht mehr golden sondern eher fahl grau oder beige.

Operation
Einen Rat kann hier wohl nur der Tierarzt geben. Solange der Hund schmerzfrei ist und läuft - OK. Danach beginnt das Problem. Je älter der Hund wird, desto schwieriger die Operation, je mehr Schmerzen er hat, desto mehr leidet er und verändert sich sein Charakter....

Züchter
Kein seriöser Züchter würde einen Welpen mit 6 Wochen abgeben. Eine Abgabe kann frühestens mit 8 Wo erfolgen, einige Vereine schreiben 10 Wo vor. Wir geben unsere Hunde mit 12 Wo ab.
Jedem Welpenkäufer kann man nur empfehlen - beachtet die Tips der seriösen Verbände ( z.B. VDH und seine angeschlossenen Vereine ) zum Welpenkauf. Es ist wie immer im Leben. Der Käufer bestimmt den Markt. Kauft er nicht bei Hundehändlern verschwinden diese.
Der Preis ist nicht DER Anhaltspunkt. Wir z.B. verkaufen nach Gesicht (des Käufers). Sind wir der Meinung, daß der Hund einen guten Platz bekommt, es aber evtl. den finanziellen Rahmen sprengt, so lassen wir auch mal nach. Gefällt mir der Käufer nicht - muß er halt wieder gehen.

Knackpunkt
In jeder Zucht gibt es , wie beim Menschen auch, mal Mißbildungen, also taube, blinde oder sonstwie behinderte Hunde. Dies allein spricht noch nicht gegen die Zucht. Allerdings MÜSSEN es Einzelfälle sein. Der seriöse Züchter wird NIEMALS mit solchen Hunden gar weiter züchten. Im Normalfall behält man solch einen Hund selber (weil ihn meist auch keiner haben will) oder sieht zumindest zu , daß er (kostenlos) in gute Hände kommt. Warum also hat der Hund HD oder ist blind oder sonstwas ?
Im Einzelfall - eine Laune der Natur, eine Mutation.
Im Wiederholungsfall (sprich: ganze Zuchtlinien sind betroffen) eine Laune des Züchters, besser des Hundevermehrers. Der seriöse Züchter fährt quer durch Europa um einen geeigneten Deckrüden zu finden und studiert Stammbäume und nochmals Stammbäume und telefoniert monatelang mit Züchtern in aller Welt. Der Hundevermehrer um die Ecke deckt mit allem was grade billig oder umsonst zu haben ist. Wen wundert es da noch wenn das "Zuchtergebnis" bald kränkelt.

Verbände
Den Weltzüchter Verband kenne ich nun gerade nicht, aber von der Sorte gibt es mehrere. Man braucht ja auch nur 4-5 Leute und schon hat man einen Verein. Einer ist Kassierer, einer druckt die Papiere, die anderen sind Vorstand. Mitglieder sind dann Betriebe wie der angesprochene Zwinger von A.......
Diese kann man , ich sagte es schon, nur ausrotten wenn man dort konsequent nichts kauft. Natürlich auch nicht bei anderen Betrieben dieser Art. Der Tierschutz alleine kann es nicht, solange es noch genügend unaufgeklärte Welpenkäufer gibt, die dort ihr vermeintliches Schnäppchen erstehen wollen. Ein Rassehund kostet halt nun mal 1500 bis 2000 DM

Geschäft
Etwas das man mit seriöser und ernsthafter Hundezucht nicht machen kann. Da kann man nur Geld reinstecken und mit viel viel Glück hat man am Jahresende nix draufbezahlt. Kommt aber praktisch nie vor. Ein Minus von einigen Tausendern bleibt immer.

Also nochmal mein Aufruf an alle Welpenkäufer:
Bevor Sie einen Welpe kaufen, informieren Sie sich. Gehen Sie zu einem seriösen Verein. Achten Sie darauf, daß er der FCI oder dem VDH angeschlossen ist (es soll damit nicht gesagt sein, daß es in anderen Verbänden keine seriösen Züchter gibt). Besuchen Sie Ausstellungen und machen Sie sich ein Bild von Ihrem Hund. Informieren Sie sich über den Rassestandard. Der ordentliche Züchter kann wenigstens die Mutterhündin vorzeigen (und wird dies mit Stolz tun). Wenden Sie sich an Züchter (auch anderer Rassen) die Sie kennen. man wir Ihnen weiterhelfen.
Es gäbe noch viel dazu zu sagen, aber ich will nicht den Server alleine füllen und mir den Zorn der Betreiber zuziehen. Ich schließe also hier.

Viele Grüße

Robert Grüner

27. April 1998 22:26

Tag Sandra,
Bandscheibenvorfälle sind leider gar nicht so selten. Eine Operation ist in jedem Fall
schwierig. Die Gefahr besteht immer, daß eine Komplettversteifung die Folge ist.
Bei einem älteren Tier kommt hinzu, daß jede Operation mit Narkose ein
Risiko darstellt. Jedenfalls kann man es nicht einfach "so lassen". Ich stelle mir die Frage,
ob man einen Hund bis an sein Lebensende unter Schmerzmittel stellen kann/sollte.
Die erwähnte Aussage (von einem Tierarzt?) kann sich jedenfalls auch nur auf
das Alter des Hundes beziehen.
Gruß -rg-

28. April 1998 07:44

Hallo Sandra,

bei meinem Bandscheibenvorfall hat als Einziges die Feldenkrais-Methode
funktioniert. Da der Tellington Touch (für Tiere) auch aus dem Feldenkrais
entwickelt wurde, kann ich Dir nur dringend raten Dir jemand der den TTouch
beherrscht, zu suchen. Schau mal bei den Suchmaschinen nach, die Leute haben
mittlerweile eine eigene Seite.
Jedenfalls ist meine Bandscheibe wieder drinnen.


Viel Glück

Petra