Liebe Ruth,
: : Mein Golden Retriever-Rüde (2 Jahre als) wurde vor einer Woche ebenfalls wegen ED operiert (vorderes Bein rechts).
: Nun humpelt er auf 3 Beinen in der Gegend herum. Kannst Du mir sagen wie lange dass der Heilungsprozess bei Deinem Hund dauerte?
Laut Aussage unseres Tierarztes kann es bis zu einem guten halben Jahr dauern, bevor der Heilungsprozess komplett abgeschlossen ist. Bekannte von uns haben auch einen Berner, der nun auch mit gut 2 Jahren operiert wurde. Dessen Tierarzt sagt dasselbe. Also nur keine Panik. Es kann also noch sehr lange dauern. Unser Nico hat jedoch schon einen Tag nach der OP das Bein "belastet".
: Mein TA scheint sich Sorgen zu machen; er ist der Meinung, dass mein Hund sich bereits jetzt schon auf das 4. Bein abstützen müsste, ansonsten würde er sich an die heutige Situation gewöhnen.
Das ist nur zum Teil richtig. Es stimmt schon, daß man aufpassen muß, daß die Tiere sich die Schonhaltung, die sie ja nach einer OP einnehmen, nicht angewöhnen. Man darf aber nicht vergessen, daß die meißten Tiere ja das Bein auch schon vor der OP geschont haben und somit diese Schonhaltung erst "verlernen" müssen.
: Die Spaziergänge halte ich heute so kurz wie möglich, und natürlich an der Leine. Was kann ich sonst noch tun ?
Nun aber zu unseren Erfahrungen:
Wir haben unseren Nico die ersten zwei Wochen strikt an der Leine geführt und sind immer nur kurz mit ihm spazieren gegangen. Danach sollten wir die Spaziergänge langsam ausdehnen, jedoch springen und toben vermeiden. Wir waren in regelmäßigen Abständen bei unserem Tierarzt, der das Gelenk immer abgetastet hat. Bei Nico war es so, daß das Gelenk erst wieder etwas anschwoll und heiß wurde; was aber auch zum normalen Heilungsprozeß gehört. Es hat recht lange gedauert, bis das Gelenk wieder "normal" groß war. Die OP ist nun gut drei Monate her und unser Nico "humpelt" immer noch. Es ist kein richtiges Humpeln, sondern eher ein etwas eiriger Gang. Der Tierarzt hat Nico Krankengymnastik verordnet; d.h. wir dehnen und strecken das Beinchen morgens und abends mehrmals (Achtung: Der Tierarzt hat uns das vorher gezeigt). Was ganz wichtig ist, ist der langsame und gleichmäßige Muskelaufbau. Wir sind deswegen seit einigen Wochen angefangen mit ihm zu joggen, bzw. ganz ganz langsam am Fahrrad traben zu lassen. Diese Trabbewegung baut langsam Muskeln auf und belastet die Knochen nicht allzu stark. Wenn Nico so vor sich hintrabt (und ich nach Atem ringe), dann merkt man ihm nichts mehr an; nur wenn er langsam geht, sieht es noch komisch aus. Der Berner von unseren Bekannten humpelt nach drei Monaten noch richtig. Aber auch hier ist der Tierarzt gut zufrieden. Ob die OP bei unserem Nico letztendlich etwas gebracht hat, wissen wir erst im Juli, denn da soll er noch einmal komplett geröngt werden. Was mir jedoch schon positiv aufgefallen ist, ist das der Hund nach längerem Liegen ganz unproblematisch aufsteht. Er hat früher immer ein paar Schritte gebraucht um richtig in Gang zu kommen.
Leider bin ich im Moment jedoch nicht allzu gut drauf, denn unser Hund scheint mit der linken Hüfte Problem zu bekommen. Der Tierarzt meint, daß er im Moment sehr steil steht und wir erst einmal abwarten sollen, bis das Knochengerüst mit 16 Monaten vollständig ausgebildet ist. Wir haben die Hüfte während der OP damals röntgen lassen und der Tierarzt meinte damals, daß sie nicht gerade toll aussieht, aber auch nicht schlecht und daß seiner Erfahrung nach, der Hund keine Probleme bekommen würde. Hoffen wir nun, daß sich alles noch verwächst. Er hat Spaß an allem und liebt es zu laufen; mir ist nur aufgefallen, daß er das linke Hinterbein im Moment nicht so sehr belastet.
Lieben Gruß und gute Besserung
Gudrun