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Spondylose, Dobermann, w, 3 jährig

geschrieben von Martin, Ilse und Evita(YCH) 
Spondylose, Dobermann, w, 3 jährig
02. August 1999 21:09

Heute wurde bei unserer Hündin Spondylose diagnostiziert. Die vorderen und die hinteren Wirbelkörper sind an der Unterseite zusammengewachsen. Die Spondylose-Meldungen, über die in diesem Forum geschrieben wurde, haben wir bereits gelesen.
Wer kann uns eventuelle Tips geben, damit wir den Verlauf der Krankheit stoppen, oder zumindest lindern kann?
Zur Zeit wurde uns das Medikament Rimadyl 50mg verschrieben.
Kann mir jemand Auskunft darüber geben, ob Canosan einen poitiven Effekt auf unsere Hündin ausüben kann?

Wir sind für jeden Tip dankbar !!


03. August 1999 05:58

Hallo Martin u. Co.

Bei meiner Akita-Hündin würde auch sehr früh eine Spondylose diagnostoziert.
Sie bakam auch Rimadyl was aber nicht besonders gut gewirkt hat.
Eine Zeit lang habe ich ihr Traumeel gegeben mit gutem Erfolg. Leider ist die Krankheit soweit fortgeschritten (Funkei ist jezt 6 1/2) daß sie stärkere Mittel braucht um schmerzfrei zu sein.
Sie bekommt jetzt Metacam und zusätzlich Lupo San. Trotz völlig steifer Lendenwirbel geht es ihr gut und sie bewegt sich ohne Schmerzen. Wenn sich wieder mal 2 Wirbel fest verbinden (ca. alle 4 Mon.) ist sie inkontinent für ca. 3 Tage. Dagegen läßt sich leider nichts unternehmen da sie die Tabletten vom TA nicht verträgt. Ich gebe ihr seit einiger Zeit Reneel und das wirkt bis auf wenige Ausnahmen.
Damals sagte mir der TA daß die Hündin keine 5 Jahre alt wird. Nun ist sie 6 1/2 und es sieht so aus als ob sie noch einige Jahre schafft.
Mit einem guten Schmerzmittel können Hunde mit Spondylose noch viele beschwerdefreie Jahre leben.

Viele Grüße
Kathi

03. August 1999 09:00


Hi Martin, Ilse und Evita!

:Zur Zeit wurde uns das Medikament Rimadyl 50mg verschrieben.

Die Diskussionen um eine Therapie mit Rimadyl sind sehr kontrovers. Es sollen bereits Todesfälle in den USA (1997 in Twin Cities - 20 Hunde) gegeben haben, die durch Nebenwirkungen verursacht worden sind. Jetzt klärt Pfizer umfassender über mögliche Nebenwirkungen auf und gibt diese auf ihrer WebSite und auf dem Beipackzettel bekannt (war in dem Maße früher nicht der Fall).

Wichtig ist, daß Euer Tierarzt die bisherige Krankheitsgeschichte Eures Hundes eingehend und gründlich überprüft. Eine eventuelle Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Carprofen schließt eine Verwendung von Rimadyl aus. Ebenso scheiden trächtige/säugende Hündinnen, Zuchthunde und Hunde, die an gastrointestinalen Ulcerationen oder Blutungen leiden, z.B. vWD (von Willebrands disease - bei Dobies verbreitet) aus. Weiterhin ist es zwingend notwendig (!), daß der Tierarzt den Hund gründlich untersucht und ein Blutbild anfertigt, da eine möglicherweise bisher nichtdiagnostizierte Einschränkung der Leber-/ Nieren-Funktion in Verbindung mit der Gabe von Rimadyl Nebenwirkungen hervorrufen kann und deshalb nicht angewendet werden sollte. Dasselbe gilt auch für eine eingeschränkte Herzfunktion. Weiterhin wird ein Blutbild vor Beginn der Therapie benötigt, um Basisdaten zu sammeln. Während der Therapie sollte in regelmäßigen Abständen weitere Blutbilder angefertigt werden, um eventuelle krankhafte Änderungen festzustellen. Pfizer hat bisher keine Studien über die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten mit Rimadyl vorgelegt also liegen keine Informationen diesbezüglich vor. Sollte Euer Hund andere Medikamente einnehmen müssen, dann am Besten genau beobachten. Allgemeine Warnsignale in Zusammenhang mit Rimadyl sind unter anderem z.B. blutiger, dunkler Kot, Appetitverlust, Durchfall, Apathie, u.ä. Es scheint, daß die Mehrzahl der betroffenen Hunde (Nebenwirkungen) alle über 25 kg waren - darunter viele Labradors und Goldens.

Wichtig ist es, wie gesagt, den Hund auf mögliche Symptone genau zu beobachten und ihn während der Rimadyl-Therapie regelmäßig vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Eine Liste der Nebenwirkungen findet Ihr auf dem Beipackzettel. Wenn ich sie hier aufführe, wird meine Message doch zu lang. Es ist bestimmt auch ratsam, in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt die niedrigste Dosis herauszufinden, die Eurem Hund ein schmerzfreies Leben erlaubt. Es würde mich interessieren, wie hoch die Dosis für Euer Dobermann ist. In den USA z.B. beträgt die empfohlene Dosis 2.2 mg/kg 2x/Tag und in Großbritannien steht auf dem Beipackzettel (auf den amerikanischen Beipackzetteln jedoch nicht), daß man diese Dosis nach 7 Tagen auf 1x täglich reduzieren soll. Die Konzentration ist die Gleiche. Die Dosis in der Schweiz beträgt 4 mg/kg 1x täglich. Die Fälle der Nebenwirkungsgeschädigten in Großbritannien ist auch wesentlich niedriger als in den USA.

Mein 5 ½ jähriger Dobermann leidet an beginnender Arthrose in den Ellenbogengelenken und nach eigenen Recherchen bin ich auf Adequan Canine, Cosequin und Rimadyl gestoßen. Aufgrund der Nebenwirkungen und der kontroversen Presse habe ich Abstand von Rimadyl genommen. Mein Dobermann erhält jetzt Adequan Canine mit Zustimmung des Tierarztes und erzielt damit sehr gute Erfolge.(Ganz allgemein möchte ich hierzu sagen: Es ist bestimmt auch nicht anmaßend, wenn man sein Tierarzt über andere Medikamente anspricht, die er vielleicht noch gar nicht kennt. Der Pharma-Markt wächst und wächst und es ist unmöglich vom Tierarzt zu verlangen, daß er jedes Medikament für jedes Krankheitsbild kennt. Ein guter Tierarzt wird es verstehen und begrüßen, wenn man sich Gedanken und große Sorgen um sein Hund macht und auch selber Nachforschungen anstellt. Ich war zuerst ein wenig nervös als ich den Tierarzt wegen Adequan Canine und Cosequin angesprochen habe, weil ich mir dachte, er würde mich fragen, wer denn hier der Tierarzt sei aber er hat ganz anders reagiert.)

Abschließend möchte ich sagen, daß manche Menschen wie manche Hunde für bestimmte Nebenwirkungen anfällig sind und andere wiederum nicht. Der eine verträgt z.B. Aspirin - der andere nicht, wie ich zum Beispiel. Die Wirkung ist auch von Hund zu Hund verschieden. Für manche ist Rimadyl genau die richtige Therapie und bei manch anderen Hunden tritt die Wirkung in dem Maße wie gewünscht nicht ein.

Mit Canosan habe ich leider keine Erfahrungen.

Ich wünsche Euch und Eurem Hund auf jeden Fall alles, alles Gute! Ich hoffe, daß das Rimadyl Eurem Dobie hilft und laß´ Euch hier nicht abschrecken. Es ist nur wichtig, daß man über die Nebenwirkungen aufgeklärt wird, denn manche haben ihre Hunde verloren, weil sie nicht aufgeklärt wurden und das hätte nicht sein müssen.

Liebe Grüße

Porcha & Dino

































































Wechselwirkungen

Nicht gleichzeitig mit anderen NSAID's, nephrotoxischen oder stark proteingebundenen Medikamenten verabreichen.






03. August 1999 19:07

Es würde mich interessieren, wie hoch die Dosis für Euer Dobermann ist.


Hallo Porcha
Vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen betreffend Rimadyl.
Unsere Hündin ist eher kleinwüchsig, weshalb sie mit ihren 3 Jahren erst ca. 25 Kg auf die Waage bringt. Der TA hat uns im Falle von Schmerzen eine höchstens 7 tägige Kur von 2 Tabletten ( Tt. 100mg ) pro Tag empfohlen. Auf die angeblichen Nebenwirkungen wurden wir nicht aufmerksam gemacht. Ganz im Gegenteil. Da auf dem Beipackzettel steht:
Unerwünschte Wirkungen: KEINE !!
Die Dosierung kommt so auf ca. 4 mg/Kg Körpergewicht, 1 Mal täglich!
Wir haben heute das erste Mal mit dieser Kur begonnen. Evita hat vor allem am Morgen schwierigkeiten aufzustehen. Wenn sie sich erst mal in Gang gesetzt hat, kommt sie in Schwung und spielt eine halbe Stunde später auf der Wiese, als ob sie gesund wäre. Ich werde dich über Neuigkeiten informieren. Ich kläre zur Zeit die Wirkungen von Canosan ab. Ein Wundermittel gibt es ja nicht, aber nach bisherigen Meldungen, auch vom Unispital Zürich, könnte es sich positiv auf eine Verlangsamung der Verlaufes der Krankheit auswirken. HOFFENTLICH !!!!!

Viele Grüsse an Euch, und nochmals vielen vielen Dank !




03. August 1999 20:08


Hallo ihr Vier!

Wenn Ihr mehr über Rimadyl in Erfahrung bringen wollt, schaut Euch den untenstehenden Link an. Es ist die WebSite für Pfizer (in englischer Sprache), der Hersteller von Rimadyl. Dort findet Ihr ausführliche Informationen über eventuelle Nebenwirkungen, vor allem unter den nachfolgenden Überschriften:

-Precautions
-Information for dog owners
-Adverse reactions
-Post-Approval experience

Den Großteil der Informationen, die ich Euch gegeben habe, stammen vom Hersteller selbst.

Den Fall von den 20 verstorbenen Hunden hat ein früherer Mitarbeiter von Pfizer ins Internet gesetzt und damit erstmals für Unruhe und eine Sensibilisierung unter der Hundehalterbevölkerung hinsichtlich der Verwendung von Rimadyl gesorgt.

Unter der URL [www.vetpharm.unizh.ch] (Tierarznei Kompendium der Schweiz) findet Ihr weitere Informationen (in deutscher Sprache) über Rimadyl sowie über den Wirkstoff Carprofen. Kontraindikationen werden aufgeführt, jedoch keine Nebenwirkungen (!). Klickt einfach unter der Tabelle Antiphlogistika und Antirheumatika das Medikament Rimadyl 50 mg ad us. vet., Tabletten an und schon seid Ihr da.

Weiterhin gute Besserung für Euren Dobie - ich drücke Euch die Daumen!

Liebe Grüsse

Porcha & Dino