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Mastzellentumor, brauche Hilfe

geschrieben von Antje und bonnie(YCH) 
Mastzellentumor, brauche Hilfe
18. Februar 2002 11:43

Hallo miteinander,

bei Bonnie wurde anlässlich einer Kreuzband-OP einen Knoten entfernt, den sie bereits seit vier Jahren hat und den ich regelmäßig verschiedenen Tierärzten gezeigt habe, zumal er immer größer wurde. Alle sagten nicht Schlimmes, kein Grund etwas zu unternehmen. Ich habe kürzlich die Tierärztin gewechselt. Diese reagierte ganz anders und riet mit dringend, den Knoten bei der anstehenden Kreuzband-OP zu entfernen. Die pathologische Untersuchung ergab, dass es sich um einen Mastzellentumor - ein Form des Hautkrebses - handelt. Im Internet habe ich nicht viel darüber gefunden.Falls ihr etwas darüber gehört habt oder Literaturtips habt wäre ich für eine Nachricht sehr dankbar.

Antje und Bonnie

18. Februar 2002 19:21

Hallo Antje,

Anfang letzten Jahres wurde meine Hündin operiert. Die Tierärztin vermutete eigentlich einen Bauchwandriss, aus dem sich der Darm hervordrückte. Leider musste mir die Ärztin nach der OP mitteilen, dass es sich hier nicht um einen Bauchwandriss sondern um einen malignen Tumor handelte. Nach dem Laborbefund war es ein Mastzellentumor Grad I-II in der Unterhaut der Bauchwand.

Die Tierärztin hat den Tumor wohl sehr gut entfernt, die Schnittränder sind wahrscheinlich im gesunden Gewebe gewesen, denn die OP ist jetzt fast ein Jahr her und es sind bislang keine Metastasen aufgetreten, obwohl man mir mitteilte, dass bei diesem Tumor die Gefahr von Metastasierung gross wäre.

Da Deiner Bonnie dieser eine Tumor nun nach vier Jahren entfernt wurde, vermute ich, dass sich in dieser Zeit auch keine Metastasen gebildet haben. Was hat denn Deine Tierärztin über die OP berichtet? Hattest Du das Gewebe zu einem Facharzt oder Labor für Pathologie geschickt? Wurde die Metastasierungsneigung bei dem Tumor Deines Hundes als "gross" eingestuft?

Viele liebe Grüsse sendet

Elke


19. Februar 2002 08:21

Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Antwort. Bisher habe ich im Internet nur schlimme Verläufe der Krankheit gefunden. Endlich einmal eine Hündin, bei der es gut aussieht!

Der Tumor wurde vom Chirurgen zu einem Pathologen nach München geschickt. Die Beurteilung ergab einen Mastzellentumor Grad I - II, also wie bei Euch. Der Pathologe sprach jedoch von einer geringen Neigung zur Mestastasierung. Die Gefahr für einen Rückfall soll jedoch sehr groß sein. Die Geweberänder konnten leider nicht beurteilt werden. Der Chirurg hat großzügig um den Tumor geschnitten und das entnommene Gewebe war zu groß, um es insgesamt zu verschicken. Ich soll regelmäßig zur Beobachtung.

Meine größte Sorge ist jetzt etwas zu versäumen, was entscheidend zu einem guten Verlauf führen könnte. Ich denke da z.B. an Bestrahlung. Ich weiss jedoch nicht so recht, an wen ich mich wenden kann und wo es Onkologen für Hunde gibt.

Ich wünsche Euch beiden alles Gute.

Danke

Antje



19. Februar 2002 18:03

Hallo Antje,

meinst Du mit Bestrahlung Chemotherpie? Ich habe da mal lange mit einem TA drüber gesprochen, als meine letzte Hündin Tumorverdacht hatte (vpr der Untersuchung - der Verdacht war berechtigt, da war aber alles zu spät, sie war voller Metastasen, die TAs vorher hatten das auch nicht richtig erkannt). Dieser TA meinte damals, dass es nicht nur sehr teuer ist sondern dass auch massive Nebenwirkungen wie schwere Herzprobleme auftreten können.

In Deinem Fall - ich beurteile das jetzt mal als Laie - hört sich der Befund doch gar nicht so schlecht an. Niedrige Neigung zu Metastasen, grosszügig geschnitten.

Das würde ich wirklich nur beobachten und eine gute TÄ scheinst Du ja jetzt auch zu haben.

Ich gebe Dir noch einen anderen Tip. Mache Dich damit jetzt nicht verrückt, denn das überträgt sich auf Deinen Hund. Glaube ganz fest daran, dass sie jetzt gesund ist und lebe jeden Tag mit ihr bewusst.Dieses positive Denken überträgt sich auf den Hund.

Wenn Du mal Lust hast, lese mal Sinas Geschichte. Sie hat zwar nur mit Mittelmeerkankheiten zu tun, aber durch das postive Denken hat sie ne Menge geschafft.

Ich wünsche Euch beiden alles Gute und noch viele schöne Jahre zusammen

Viele Grüsse

Ingrid und Sina

19. Februar 2002 18:01

Hallo Antje,

Kopf hoch! Du darfst nicht gleich wegen des Tumors in Panik ausbrechen. (Ich weiss, das ist leichter gesagt als getan. Ich war damals auch fix und fertig mit den Nerven.) Meine Ärztin hatte mir erklärt, dass es immer noch die Möglichkeit gibt, neu entstehende Metastasen wegzuoperieren. Und wenn Du bedenkst, dass diese Art von Tumor bei Deinem Hund vier Jahre zum Wachsen benötigt hat, dann werden eventuelle Metastasen nicht von heute auf morgen anfangen zu wuchern. Es haben sich doch bislang keine anderen Stellen gefunden, an denen Du Metastasen vermutest, oder?

Du solltest nicht vergessen, dass die Tumore unserer Hunde (auch meine Hündin hatte diesen Knoten mehrere Jahre) innerhalb eines sehr grossen Zeitraumes gewachsen sind. So ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass bei einer grosszügigen Entfernung noch malignes Gewebe vorhanden ist, welches sich in rasender Geschwindigkeit ausbreiten könnte. Eine Beobachtung ist natürlich auf jeden Fall angezeigt, doch das Abtasten und Absuchen von verdächtigen Hautstellen bei unseren Hunden werden wir beide doch sowieso täglich machen. Das ist doch selbstverständlich, nicht wahr? Da würden wir Veränderungen sicherlich rechtzeitig bemerken.

Zur Unterstützung der Heilung nach der OP hatte meine TÄ mir ein homöopathisches Gewebemittel mitgegeben. Es heisst "Flenin" und soll das durch krankhafte Prozesse geschädigte Gewebe positiv beeinflussen und die Durchblutung verbessern. Es kann aber leider auch in Einzelfällen Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Vielleicht fragst Du mal Deinen Tierarzt, ob diese Flüssigkeit für Bonnie geeignet wäre?

Von Bestrahlungen oder einer Chemotherapie hatte meine Tierärztin damals abgeraten, da sie meinte, dass die Nebenwirkungen für den Hund sehr belastend wären. Ich hätte mir damals einen Termin in einer Tiermedizinischen Hochschule geben lassen können, allerdings habe ich aufgrund der Schilderungen meiner TÄ davon abgesehen. Solltest Du in dieser Richtung noch Erfahrungen sammeln, würde ich mich über Infos sehr freuen. Du kannst mich auch selbstverständlich privat anmailen.

Alles Gute und viel Glück sowie eine schnelle Genesung für Bonnie
wünscht

Elke

19. Februar 2002 18:27

Hallo Ingrid,

ich hoffe auch, daß für Bonnie eine Chemotherapie nicht notwendig sein
wird.

Falls das allerdings eine Chance sein sollte, dann sollte Antje keine
Panik davor haben. Ich habe es damals bei Anka auch energisch und ve-
hement abgelehnt, bis ich mich besser informiert habe. Und wir haben es
gewagt. Anka bekam zwei verschiedene Chemotherapeutika im Wechsel. Davon
war eines Doxorubicin, das sollte nur bei herzgesunden Hunden angewendet
werden. Deshalb wurde vor der ersten Sitzung eine gründliche Herzunter-
suchung vorgenommen (EKG, Herzultraschall). Da keine Auffälligkeiten
festgestellt wurden, konnte sie also Doxorubicin bekommen. Dazu muß ich
aber auch anmerken, daß jede Chemotherapie mit äußerster Sorgfalt ver-
abreicht wurde. Die ganze Zeit, während der Tropf lief, war ständig ein
Arzt dabei, hat die Vitalfunktionen überwacht. Wenn da nur die geringste
Auffälligkeit gewesen wäre, dann wäre sofort der Hahn zugedreht worden.

Die einzigen Nebenwirkungen, die ich feststellen konnte, war einmalig
dünner Stuhl nach jeder Sitzung (jedoch kein Durchfall) und das Loch
in meinem Geldbeutel. Anka fühlte sich nie unwohl, sie war wie immer.
Ansonsten hätte ich das Ganze sofort abgeblasen.
An Anka's Blutbild konnten allerdings die Nebenwirkungen festgestellt
werden: die Leukozyten waren ein paar Tage danach erheblich verringert,
sie erholten sich jedoch auch genauso schnell wieder.

Eine Chemotherapie beim Hund ist nicht vergleichbar mit der in der
Humanmedizin. Es wird mit ganz anderen Dosierungen gearbeitet.

Anka hatte allerdings Knochenkrebs, einer der bösartigsten überhaupt.
Sie hatte nichts mehr zu verlieren...

Viele Grüße
Martina mit Anhang