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Nachröntgen nach Goldimplantat

geschrieben von Sinje(YCH) 
Nachröntgen nach Goldimplantat
21. Februar 2002 04:13

Guten Morgen allerseits,
war lange nicht mehr im Forum und wundere mich ein bißchen, daß so wenig über die GI diskutiert wird - ist sie "out"?
Vor gut einem Jahr war fast jede zweite Frage (meine eingeschlossen) im Gesundheitsforum zum Thema Gold bei HD oder ED oder anderen Gelenkerkrankungen.
Lotta ist vor einem Jahr bei Herrn Schulze aus Kamen sowohl an der Hüfte als auch an beiden Ellenbogengelenken vergoldet worden. Es schien neben der Alternative einer dauerhaften Metacam-Gabe die nahezu letzte Chance für sie. Wir haben uns für Gold entschieden.
Sie ist seitdem zwar nicht über Nacht gesundet, doch mußten wir in diesem Jahr nur drei mal auf ein Schmerzmittel zurück greifen, da sie sich beim Spielen mit anderen Hunden wohl vertreten hat.
Ansonsten geht es ihr gut. Klar, sie ist trotz ihrer gerade einmal drei Jahre sicherlich nicht die wendigste und der geschulte Blick sieht ihr die etwas "verzogene" Statik an, doch hat sie seitdem gut Muskeln aufgebaut und ist sehr gut belastbar. Stundenspaziergänge sind für sie kein Problem, allein das ausgelassene Toben wirft sie manchmal wieder etwas zurück. Natürlich versuchen wir darauf zu achten, daß sie sich nicht ganz vergißt und ihre anatomischen Grenzen überschreitet, doch so ganz wollen wir ihr das nicht nehmen. Glücklicherweise ist sie mittlerweile nicht mehr ganz so verrückt aufs Spielen und Toben, das sah vor einem Jahr noch anders aus.
Jetzt waren wir beim Nachröntgen (Herr Schulze übernimmt die Kosten natürlich, da er an der Entwicklung interessiert ist) und siehe da: es ist alles unverändert. Keine weitere Arthrosebildung!
Natürlich haben wir ein bißchen auf Verbesserung der Gelenke gehofft, doch war die Wahrscheinlich bei "so vielen" Gelenken nicht sehr groß, es hätte sich ja sogar ein Ellenbogen verschlechtert haben können...
Nein, es ist einfach stehen geblieben. Ich möchte jetzt nicht uneingeschränkt das Gold anpreisen, doch habe ich anfangs nicht richtig daran geglaubt, sondern nur gehofft und gehofft und gehofft!
Sie ist wie gesagt, nicht eine andere geworden dadurch - sie hat immer noch einen Höppel-Rechts-Galopp, wenn sie langsam galoppiert und zeigt daher auch eine bessere Muskelbildung rechts - aber sie humpelt seit dem nicht mehr. Vorher hat sie täglich gelahmt.
Ich kann eigentlich jedem nur empfehlen, das Gold, wenn es denn in Betracht kommt, schleunigst einsetzen zu lassen, denn es ist doch auch schon ein Riesenerfolg, wenn die Arthrose bleibt wie sie ist.
Ist jetzt doch etwas länger geworden als beabsichtigt.
Allen einen schönen Tag,
Sinje


21. Februar 2002 06:50

Hallo Sinje!

Du darfst nicht dem Irrglauben verfallen, dass sich eine Arthrose gewaltig verbessern kann (hat mir vorgestern ein Arzt in der Tierklinik erklärt). Aber es ist doch ein riesengrosser Erfolg, wenn sich nix verschlechtert hat? Ich denke das sollte das Ziel sein und das hat doch anscheinend gut geklappt. Ich denke, dass Dein Erfolg mit der GI sehr positiv ist!

Liebe Grüssle, Claudia A.

21. Februar 2002 09:43

Hallo Sinje,

ich kann leider nur sagen, dass die GI bei meinem Hovi außer einer Menge Kosten (600 Euro) ÜBERHAUPT NIX gebracht hat. Die GI ist nun fast 4 Wochen her, und eine Besserung hätte sich einstellen müssen, wenn es was genutzt hätte. Man muß also vorsichtig sein mit der "uneingeschränkten Empfehlung". Die 1200 Mark hätte ich schon für die Operation verwenden können, die nun doch erforderlich ist. Ich weiß von einem weiteren Hund, bei dem die GI überhaupt keinen Erfolg gebracht hat...
Schön, dass es Deinem Hund so sehr geholfen hat :-)))
Liebe Grüße
Claudia

21. Februar 2002 18:21

Hallo Claudia,
habe ich mich uneingeschränkt für die GI ausgesprochen? Wenn es so rüber gekommen sein sollte, möchte ich klar stellen, daß ich anfangs auch sehr skeptisch war und mich versucht habe, an jeden noch so kleinen Strohhalm, der sich mir bot, zu klammern. Auch ich habe nach vier Wochen gesagt: Scheiße, hat nix gebracht! Man hat mir ja gesagt, ich sollte nach etwa einem Monat mal anrufen, ob es irgend etwas zu berichten gäbe. Dieses Telefonat hat damals sehr lange gedauert und zu guter letzt mußte ich zugeben, daß ich einfach zu sehr gewartet und gehofft habe auf einen "Über-Nacht-gesundeten-Hund". Es waren anfangs aber eher die ganz kleinen Schritte, die ich einfach übersehen habe: Lotta hat plötzlich regelmäßig gefressen, hat "Widerworte" gegeben (ein Phänomen, das ich von ihr nicht kannte!) und überhaupt hat sie länger am normalen Leben teilgenommen, d.h. sie hat nicht mehr ab 17 Uhr die Schotten dicht gemacht und Feierabend gemacht.
Heute, nach einem Jahr, kann ich mit Recht behaupten, daß es ihr gut geht. Wir kommen gerade von einem sehr langen und ausgedehnten Spaziergang wieder und sie fällt nicht direkt vor Erschöpfung in einen komaähnlichen Schlaf wie es vorher war.
Wenn Du doch erst vier Wochen nach der GI stehst, dann kann ich Dir wirklich nur empfehlen, die Hoffnung noch nicht aufzugeben! Natürlich gibt es keine Garantie für einen Erfolg, bei einer OP hast Du ihn übrigens auch nicht!!!
Was ist denn gemacht worden bei Deinem Hovi? 600 Euro? Dann wohl für "vorne und hinten", oder?!
Ich denke, aber auch, daß der Erfolg nicht zuletzt vom Arzt abhängt. Schulze ist wohl mittlerweile der Guru unter den GIlern. Zumindest kommen die Leute von weit, weit her. Ich habe Glück und wohne in der Nähe, so daß er mittlerweile mein "normaler" Tierarzt ist für jedes Wehwehchen.
Euch viel Glück und gute Besserung,
Sinje
PS.: Ich weiß leider auch um einen Hund, dem die GI nicht die das gebracht hat, was erwartet wurde. Ich kenne aber auch einen der 80 von Herrn Schulze behandelten und nachgeröntgen Hunde persönlich, bei dem eine deutliche Verbesserung der Arthrose diagnostiziert wurde!!!
Ich habe damit nicht wirklich gerechnet, insgeheim gehofft. Doch heute bin ich glücklich, daß es zumindest "stehen geblieben" ist!!!

21. Februar 2002 18:34

Hallo Claudia,
Du hast schon Recht! Ich kenne eine Menge TÄ, die die GI absolut belächeln. Es ist halt nichts "Handfestes". Ein TA, der offizieller HD-Auswerter für den Deutschen Bouvierclub ist, hat mir platt ins Gesicht gesagt: Das ist einfach Sand im Getriebe, da hilft kein Gold, das Gelenk muß geöffnet werden!
Glücklicherweise habe ich mich davon nicht beeinflussen lassen!
Ich kenne nämlich ebenso eine Handvoll Hunde, die nach einer Ellenbogen-OP steif sind, aber Hauptsache der Keim allen Übels ist zumindest entfernt. Da habe ich lieber einen Hund, der vielleicht alle drei Monate mal lahmt, weil er die Hürde doch zu steil genommen hat.
Das mit der Verbesserung ist wirklich möglich. Durch die Optimalbelastung wegen Schmerzfreiheit hat das Gelenk zumindest die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Natürlich mache ich aus einem kranken Hund keinen gesunden, doch wenn die Arthrose richtig schlimm vorangeschritten ist und sich nach der GI eine deutliche Reduzierung der Arthroseschatten auf dem Röntgenbild feststellen lassen, dann finde ich das phänomenal. Leider gibt es davon noch nicht all zu viele Fälle, einen kenne ich zufällig (gleicher Hundeplatz).
Ich war anfangs wirklich sehr skeptisch und war zumindest die ersten Wochen bitter enttäuscht, weil ich die Besserung einfach nicht gemerkt habe. Doch ich habe einfach versucht, dem Hund Zeit zu geben zum Muskelaufbau usw. Diese weise Entscheidung kam dann aber letztlich von der Praxis Schulze, ich hatte nämlich schon in Erwägung gezogen, Anabolika zu spritzen, damit sie endlich "stärker" wird. Glücklicherweise konnte mich Herr Schulze davon abbringen, so dass es heute und im nachhinein auch ohne gut geht.
Ist denn mittlerweile die GI-Welle vorüber? Vor einem Jahr war das Forum damit wirklich gespickt voll.
Ich wünsche noch einen schönen Abend,
Sinje mit Lotta, die sich mittlerweile auf die Couch verzogen hat, um bloß nichts zu verpassen...



21. Februar 2002 18:51

Hallo Sinje,

die GI wurde bei meinem Hovi nur an der Wirbelsäule gemacht. Sie soll keine Arthrose bekämpfen (dafür scheint sie eher geeignet zu sein), sondern Bandit leidet unter dem Cauda-Equina-Syndrom. Um den Druck vom Rückenmark zu nehmen, wurde letztes Jahr die Wirbelsäule auf ca, 15 cm Länge geöffnet, nach dieser OP ging´s ihm dann tatsächlich besser - bis nach einem halben Jahr die Symptome wieder anfingen und eine erneute Untersuchung ergab, dass nun übermässige Narbenbildung erfolgt sei. Nun drückt das Narbengewebe aufs Rückenmark. Ich wollte dieses eingentlich wieder operativ entfernen lassen, doch der TA (Dr. Walla in Wiesloch) riet mir zur GI. Allerdings sagte er auch, dass sich ein Erfolg nach spätestens einer Woche einstellen müsse. Tja, nun ist ein Monat vorbei, ich muß den Hund trotzdem operieren lassen und bin um 600 Euro leichter... Wie gesagt, mag sein, dass die GI bei Arthrose hilfreich ist, bei Cauda Equina scheint sie´s nicht zu sein! (Eine Sprechstundenhilfe klärte mich NACH dem Eingriff darüber auf, dass bei ihrem Goldie dasselbe gemacht worden wäre - auch wegen Cauda - und es ebenfalls nix gebracht hat).
Frustrierte Grüße
Claudia