Hallo Irene!
Klar kann man Kotproben selbst durchführen, man braucht dafür allerdings ein Mikroskop, da die Wurmeier, die man nachweisen will, mikroskopisch klein sind. Ausserdem sollte man wissen, wie sie aussehen, damit man weiss, wonach man zu suchen hat (Luftblasen und Pflanzenpollen können manchmal ähnlich aussehen). Es gibt schöne Bücher mit guten Bildern dazu.
Ganze Würmer wirst Du nur in den wenigsten Fällen obenauf schwimmen sehen.
Ansatz einer Kotprobe:
Gesättigte Kochsalzlösung herstellen (Soviel Salz im Wasser lösen , bis sich am Boden Salz absetzt und nicht mehr in Lösung geht).
3 Tage lang jeweils 1 Teelöffel Kot sammeln, kühl lagern, dann gut mischen, davon 1 TL in einen Mörser o.ä. geben, mit etwas Salzlösung versetzen und richtig gut zermatschen, bis es eine dickflüssige Konsistenz hat. Dann alles durch ein Teesieb schütten, die unten auslaufende Flüssigkeit auffangen und in ein Reagenzglas o.ä. geben.
Das Ganze lässt man ca. 30-90 Minuten stehen. Da die gängigen Wurmeier leichter sind als die Salzlösung, steigen sie an die Oberfläche. Wenn die Zeit um ist, kann man durch Auflegen eines Deckgläschens, oder durch abnehmen mittels Öse oder Kanülenkonus einen Tropfen abheben, auf einen Objektträger geben, Deckglas drauf, und unter dem Mikroskop komplett durchmustern. Zum Durchmustern reicht das 10er-Objektiv, zum genaueren bestimmen (insb. von Kokzidien-Oozysten) braucht man das 40er. (Bei einer Okular-Vergrösserung von 10x).
Das alles macht eigentlich jeder Tierarzt auch, wenn man die Schweinerei nicht in der Spüle haben will...
Sammelkotproben sind relativ sicher in ihrer Aussagekraft, 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Bei der Quarantäne von Zootieren gilt ein Tier als Parasitenfrei, wenn 3 Kotuntersuchungen im Abstand von 3 Wochen negativ (frei) sind. Die meisten Parasiten haben Entwicklungszyklen von 3-4 Wochen, so dass man auch Neuinfektionen vor Ausscheidung von Eiern somit ganz gut erkennen kann.
Viel Spass beim Matschen
Daniela S.