Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Goldimplantate Placeob-Effekt?

geschrieben von Birgit(YCH) 
Goldimplantate Placeob-Effekt?
19. März 2002 08:02

Hier ist die Zusammenfassung einer interessanten finnischen Forschungsarbeit zur Wirkung von Goldimplantaten bei HD: 38 Hunde mit HD bekamen Akkunktur, aber bei der einen Hälfte wurden keine Implantate eingesetzt -- ohne dass die Besizter oder behandelnden Tierärzte wussten, zu welcher Gruppe sie gehörten. (Doppelblindstudie).
In beiden Gruppen dokumentierten sowohl Besitzer als auch TÄ eine Verbesserung in punkto Schmerz und Beweglichkeit -- es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen mit/ohne Goldimplantat.


Vet Rec 2001 Oct 13;149(15):452-6

Double-blind evaluation of implants of gold wire at acupuncture points in the dog as a treatment for osteoarthritis induced by hip dysplasia.

Hielm-Bjorkman A, Raekallio M, Kuusela E, Saarto E, Markkola A, Tulamo RM.

Faculty of Veterinary Medicine, Department of Clinical Sciences, University of Helsinki, Finland.

Thirty-eight dogs with hip dysplasia were studied to evaluate the use of gold wire implants at acupuncture points around the hip joints. They were assigned at random into two groups of 19. In the treated group, gold wire was inserted through hypodermic needles at electrically found acupuncture points around both hips. In the control group, the areas were prepared in the same way but had only the skin pierced at sites which were not acupuncture points, with a needle of the same size as that used in the treated group. Over a period of six months the dogs were studied repeatedly by two veterinarians and by the dogs' owners who were unaware of the treatments the dogs had received; they assessed the dogs' locomotion, hip function and signs of pain. Radiographs were taken at the beginning and end of the study. Although the data collected from both groups by the veterinarians and the owners showed a significant improvement of locomotion and reduction in signs of pain (P=0.036 for the veterinary evaluation and locomotion and P=0.0001 and P=0.0034 for the owners' evaluation of locomotion and pain, respectively), there were no statistically significant differences between the treated and control groups (P=0.19 and P=0.41, P=0.24, respectively).


19. März 2002 11:26

Schoen, dass Du die Arbeit zitierst. Es handelte sich dabei um einen Vortrag, der auf dem IVAS (International Veterinary Acupunctur Society)-Kongress im August 2000 in Wien gehalten wurde. Da ich die Ehre hatte, an diesem Tage der Diskussionsleiter zu sein, kann ich Dir sagen, dass die Arbeit von Anna Hielm-Bjorkman auf das Heftigste diskutiert wurde. Ergebnis: sie hat ganz entscheidende Fehler begangen, die mit Veterinaer-Akupunktur nichts zu tun haben. So suchte sie z.B. die zu behandelnden Punkte mit einem Punktsuchgeraet und hat nur die Punkte behandelt, die das Geraet auch anzeigte, hat aber ueberhaupt nicht beruecksichtigt, dass ein solches Geraet beim Tier nicht funktioniert. Desweiteren hat sie in einen scheinbar reagierenden Punkt nur ein Stueck Golddraht verbracht usw.
Der Kongress - und auch Anna Hjelm-Bjorkman - kamen zu dem Ergebnis, dass ihr Vorgehen so gut wie nichts mit der Methode zu tun hat, wie sie von Terry Durkes und z.B. Jens Klitsgaard entwickelt wurde.

Man sollte auch nur vergleichen, was auch vergleichbar ist. Meines Wissens gibt es immer noch keine "schulmedizinische" Studie, die sich mit der Goldakupunktur auseinandersetzt. Warum wohl nicht??

So wie alle anderen Methoden kann auch die Goldakupunktur keinen 100%-igen Erfolg versprechen, aber sie ist die Methode mit den nachweislich besten Ergebnissen und der geringsten Belastung fuer den Hund, die zudem - bei Misserfolg - kein anderes Vorgehen blockiert.

Viele Gruesse

19. März 2002 11:44

Hallo,

es hört sich so an, als ob Du Dich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt hast. Wieso kennst Du Dich da so gut aus?? Bist Du TA??

Mich quälen zur Zeit massiv Gedanken, ob ich mit der Goldakkupunktur bei meiner alten Hündin nicht einen großen Fehler begannen habe.

Anfang November ließ ich sie durchführen (von einem bekannten TA auf dem Gebiet). Da ging es der alten Hündin noch sehr gut. Ich wußte aber, dass sie massive Spondylosen hatte (seit Anfang an, wir holten sie vor 4 Jahren aus einem TH). Nur einmal hatte sie ein kleines Problem beim Laufen. In der Hoffnung, mit der GA eine Verschlimmerung verhindern zu können, ließ ich die GA machen. 1,5 Monate später bekam sie große Probleme. Statt wie vor der Op 1 Stunde am Stück Gassi, kann ich jetzt nur noch max. 5 - 15 Minuten (je nach Tag) gehen. Es wird immer schlimmer. Hinterhandschwäche, Schwanken, Einknicken etc. Es wurde schon einiges an Behandlungsversuchen erfolglos durchgeführt. Das jetzt wieder zu geben, wäre zu viel (stand auch in alten Postings). Sie wurde auch mit CT genau untersucht. Darauf sah man, wie beängstigend nahe die Goldkügelchen am Ruckgrad sitzen.... Der TA, der das CT machte, äußerte sich dazu nicht.

Ich habe wirklich die Befürchtung, daß die massiven Probleme durch die GA ausgelöst wurden. Von der überflüssigen Narkose mal abgesehen, habe ich Angst, alles erst durch die OP ausgelöst zu haben und schuld am Leid meiner Hündin zu sein.

Was sagst Du zu der Vermutung??

Viele Grüße

K. Keck

19. März 2002 12:26

Vielen Dank für die Antwort,
so etwas in der Art hatte ich schon fast befürchtet.

Wirklich schade, dass es kaum anerkannte und kontrollierte Vergleichsstudien zur Behandlung von HD gibt. Natürlich sagt jeder Verfechter einer bestimmten Methode, sie wäre die beste - und einige hören sich ähnlich kompetent an wie Du. Aber wem kann man glauben? Das ist schier unmöglich herauszufinden.

Herzliche Grüße
Birgit



19. März 2002 13:36

Hallo,

ich habe gerade an der E-Mail gemerkt, wer hier geantwortet hat. Sorry!!

Ich wollte Ihnen sowieso Bericht erstatten, nun sind Sie über diesen Wege informiert.

Ich bin zur Zeit wirklich verzweifelt. Vielleicht können wir mal telefonieren. Meine Telefonnr. und E-Mail haben Sie ja.

Viele Grüße

K. Keck