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Rüdenkastration-welche Wirkung ?

geschrieben von Diana J&J(YCH) 
Rüdenkastration-welche Wirkung ?
03. April 2002 08:45

Hallo zusammen!

Ich habe vor meinen Rüden demnächst kastrieren zu lassen, weil mir sein Trieb -läufigen Hündinnen hinterher zu laufen- doch etwas zu stark wird.
Wenn er eine Hündin in die Nase bekommt, komme ich schon nur noch schwer an ihn ran. Wenn sie aber läufig ist, dann haut er entweder ab und stellt die Ohren komplett auf Durchzug oder aber (sofern an der Leine) er macht einen Liegestreik und läßt sich zur Not nach hause schleifen, obwohl ich die Hündin noch nicht mal gesehen habe :-)
Zudem ist er ja Rüden gegenüber auch ein ziemlicher Macho, der allerdings eigentlich mehr Sch... als Vaterlandsliebe hat.

Justin ist allerdings bereits 3 Jahre alt, deshalb bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Kastration üerhaupt noch etwas bringt. Wie sind Eure Erfahrungen so? Wann habt ihr Eure Rüden kastrieren lassen und hat sich ihr Verhalten (speziell in Bezug auf Hündinnen) noch geändert?

Bin über zahlreiche Antworten sehr dankbar, damit ich mir ein Bild machen kann, bevor ich ihn "ans Messer liefere".

Danke und Gruss,

Diana, Jackie und Justin


03. April 2002 08:53

Hallo Diana,

ich habe meinen 4 jährigen Setter damals auch aus diesen Gründen
kastrieren lassen. Es hat sich null geändert. Er war wenn möglich immer noch auf Wanderschaft und hat sogar 1x noch die läufige Hündin meiner Freundin gedeckt mit allem was dazu gehört, wie es halt auch die unkastrierten Rüden "machen".

Das Machogehabe wurde eher noch schlimmer, er hat die Rüden ständig nur angebellt, das hat er vorher nie gemacht.

Ich kenne 2 weitere Rüden, die ebenfalls sehr spät kastriert wurden, mit den gleichen Verhaltensweisen.

Mein Rat: Lass es sein und versuche die Verhaltensweisen anders in den Griff zu bekommen. Andere Wege gehen, Hund ablenken usw..

Grüße
Brigitte

03. April 2002 08:56

Hallo Diana,

ich habe meinen Leo mit 2,5 Jahren kastrieren lassen, weil er die Damenwelt auch zu sehr angebetet hat - wenn er eine läufige Hündin gerochen hat, war nichts mehr mit ihm anzufangen; und generell wurde jede Hündin von ihm indiskret beschnuppert (sehr aufdringlich); außerdem hatte er immer die Pinkel-Flecke von Hündinnen aufgeleckt; ich weiß nicht, ob es daher kam oder weil er beim Geruch von Hündinnen so aufgerget wurde, jedenfalls verging kaum eine Woche, in der er nicht mal Durchfall hatte.
Schon drei Wochen nach der Kastration waren läufige Hündinnen für ihn nur noch Spielgefährteninnen! Trifft er heute eine, so findet er sie zwar interessant, aber er hat keine sexuellen Absichten mehr (er schaut dann so, als wolte er - vermenschlicht - sagen: "da war doch was? Aber was?)!
Postive Nebeneffekte: kein Durchfall mehr (er leckt keine Spuren mehr auf, er regt sich nicht mehr auf, wenn er eine Hündin riecht), er ist deutlich verschmuster geworden - und das Wichtigste in seinem Leben bin jetzt ich (nicht mehr die Hündin von nebenan)!
Nachteil: er ist extrem verfressen geworden!
Ansonsten hat sich in seinem Verhalten nichts geändert - Rüden werden angestänkert, er ist nicht ruhiger als sonst geworden, fellveränderungen gab es auch keine.

Viele Grüße
Katrin und Kastrat Leo




03. April 2002 09:53

Hallo!

Es gibt auch die Möglichkeit der chemischen Kastration. Der Hund bekommt eine Spritze, die ca. 3 Wochen anhält. In dieser Zeit kannst Du beobachten, ob das Verhalten sich ändert. Wenn nicht, vergeht die Wirkung und Du hast Deinem Hund die Operation erspart. Beim Rüden unserer Nachbarn z. B. hatte sich das unerwünschte Verhalten (er ist hypersexuell und bespringt alles) sogar noch verstärkt.

Viele Grüße von Karin!

03. April 2002 21:11

Hallo Diana,
ich kann von der Kastrationen nur positives berichten. Das Machogehabe gegenüber anderen Rüden wird besser. Die Rüden, die ich kenne, haben sich hinterher deutlich besser mit ihren Geschlechtsgenossen vertragen. Allerdings bleiben alte Feindschaften bestehen. Wenn sich Dein Hund vor der Kastration mit einem Rüden angelegt hat, wird er sich wahrscheinlich auch hinterher nicht mit ihm vertragen. Läufige Hündinnen riechen zwar noch supergut, aber man kann problemlos weitergehen. Mein eigener Rüde (seit 8 Jahren kastriert) hat sich einmal zum Deckakt hinreißen lassen. Mit dieser Hündin gehen wir jeden Tag spazieren und irgendwann während der Läufigkeit war es dann soweit. Das lag aber daran, das durch die tägliche Begegnung die Nebennierenrinde verstärkt Androgene (männliche Geschlechtshormone) ausgeschüttet hat und so der Trieb dann doch wieder da war.
Der verstärkte Freßtrieb ist meiner Meinung nach "Menschgemacht". Nach der Kastration sagt/denkt der Mensch: "Ach du armer Hund, jetzt hast Du keine Eier mehr und du kannst nicht mehr ..., dann bekommst du wenigstens ein Leckerchen." Wenn man so mit einem unkastrierten Hund umgeht, wird er auch zu dick.
Ein weiterer positiver Effekt: mein Hund markiert nicht mehr: ich muß abends nicht mehr um den Häuserblock gehen, damit sich 3-tröpfchenweise die Blase leert; jetzt hebt er einmal das Bein und damit ist die Sache erledigt.
Gruß Uli

04. April 2002 07:56



: Es gibt auch die Möglichkeit der chemischen Kastration. Der Hund bekommt eine Spritze, die ca. 3 Wochen anhält. In dieser Zeit kannst Du beobachten, ob das Verhalten sich ändert.

* Hallo Karin,
da ich eigentlich gegen eine Kastration war, aber unser Jackie sogar menschliche, fremde Damen ansprang um zu rammeln, wurde es mir zuviel. Er ist ziemlich groß, zwar hat er ein weißes Fell aber manche Leute haben eben doch bammel vor Hunden. Ist völlig okay. (Was ich noch hinzufügen muss zum besseren Verständnis: Er ist aus dem Tierheim, war zu dem Zeitpunkt 1 1/2 - 2 Jahre alt und wir hatten ihn erst ein paar Wochen. )
Also gingen wir zum Tierarzt und wollten einen Termin zum Kastrieren vereinbaren. Dieser meinte wir sollten ihm doch eine chemische Kastration verabreichen.... also gut. Im nachhinein muss ich sagen dies war ein Fehler, es hatte garnichts genützt. Sein Verhalten wurde nicht ein bißchen besser. Da mir aber klar war dass es ein Unterschied geben muss zwischen chemischer und operativer Kastration, haben wir ihn kastrieren lassen. Und wir sind sehr zufrieden. Manchmal plagt mich zwar das Gewissen -gegen die Natur- aber dagegen hat sich sein ganzes Wesen verändert. Er kanns jetzt mit jedem Hund: entweder spielen oder ihm signalisieren er will nichts vom anderen, egal ob männlich oder weiblich. Sein Fell hat sich auch nicht verändert.
So viel zur chemischen Kastration.

Gruß
Eva