Hallo Sybille,
so, ich nochmal. Erst mal zu Deinen Fragen: Arko bekam zusätzlich
Kortison, bzw. danach Rimadyl, weil der Sympathikus-Nerv ja durch den
Kopf verläuft und mein TA ein evtl. Überspringen der Entzündung auf
die Gehirnhaut vermeiden wollte.
Die Frage nach den Nebenwirkungen des Doxycyclins habe ich mir nie
wirklich gestellt. So wie Arko dalag, nur noch Haut und Knochen trotz
normaler Futteraufnahme, hoch fiebernd, die Nase blutend und mit an-
scheinend rasenden Kopfschmerzen, da er bei jedem Heben und Senken des
Kopfes geschrien (!!) hat, da konnte es nicht schlimmer kommen. Ich
habe auch nichts bemerkt, was man in dieser Richtung vermuten könnte.
In welchem Labor der Titer ermittelt wurde, weiß ich leider nicht mehr,
ich nehme mal an Laboklin. Da schickt unser TA viel hin. Aber da bei
uns ständig was anderes ist, und so viele Sachen weggeschickt werden,
krieg ich das auch alles nicht mehr zusammen. Da hätte ich schon Tage-
buch führen müssen....
Wegen Syrie sind mir noch folgende Gedanken gekommen:
Ich hätte zuerst auch an eine Blutvergiftung gedacht (unseren u.a.
Berner haben wir dadurch verloren). Da wäre aber Fieber dabei, kann
man also vergessen.
Habt ihr mal eine Blutkultur anlegen lassen? Arko hatte letztes Jahr
eine starke Anämie. Er produzierte zwar jede Menge Erythrozyten, aber
genausoschnell verschwanden die auch wieder. Ursache waren Coryne-
Bakterien im Blut. Da war übrigens KEIN Fieber dabei, er zeigte aller-
dings auch keine Krankheitssymptome. Das Ganze war ein Zufallsbefund
im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung.
Falls Syrie aber z.B. ein toxinbildendes Bakterium im Blut hätte?
Sind mal die Calcium und Kaliumwerte bestimmt worden?
Haben die TÄ auch mal an eine FSME gedacht?
Habt ihr auch mal die Schilddrüsenhormone überprüft?
Ich habe es nicht nur einmal erlebt, daß sich die TÄ gedanklich auf
einer ganz bestimmten Schiene befinden, und deshalb etwas ganz wesent-
liches übersehen. Unseren Berner haben wir so verloren. Da wurde so
lange an den Symptomen rumgedoktert, bis durch die vielen Folgekompli-
kationen die Grundkrankheit gar nicht mehr erkennbar war. Woran er
wirklich gestorben ist, habe ich nur erfahren, weil ich pathologisches
Gutachten habe anfertigen lassen.
Weil ich dieser Titerbestimmung auch etwas skeptisch gegenüberstehe,
habe ich mich damals noch nach der Hautbiopsie erkundigt. Da bin ich
auf die Fr. Dr. Liebisch gestoßen, sie betreibt ein Labor 'Zeck-Lab' in
Burgwedel(?). Sie weisen die Borrelien mittels Erregeranzucht aus dem
Biopsiematerial nach. Soll angeblich sicherer sein. Bei uns hat es dann
aber erübrigt, nachdem das Doxycyclin so gut angeschlagen hat.
Wir hatten bisher dreimal mit Borreliose zu tun. Das erste Mal hatte ich
sie selber, das ist aber schon 20 Jahre her. Gottseidank war das noch
das 1. Stadium, eine zweiwöchige Antibiotikagabe genügte, und die Sache
war ausgestanden.
Dann hatte unser Berner Sennenhund Borreliose. Das ist inzwischen auch
schon 12 Jahre her. Die damalige TÄ diagnostizierte Rheuma, hätte nicht
ICH damals auf einen Borreliosetest bestanden. Auch bei diesem Hund war
die Angelegenheit schnell vergessen, nachdem er Antibiotika bekam.
Zuletzt dann Arko's Fall letztes Jahr. Und er hatte die Borreliose trotz
(oder gerade wegen?) der Impfung bekommen. Deshalb war bei ihm die erste
Titerbestimmung ja eigentlich nicht sehr aussagekräftig. Erst der zweite
Test war beweisend. Daß der Titeranstieg durch die Impfung iduziert war,
wurde ausgeschlossen, die lag viel zu lange zurück.
Daß nun auch noch die Borreliose beim Hund in Frage gestellt wird,
wundert mich nicht. Es gibt doch kaum ein Thema, über das sich die
Wissenschaftler einig sind. Laß Dich mal nicht kirre machen.
Laß es uns wissen, wenn Du Neuigkeiten hast. Wir denken an Euch!
Liebe Grüße
Martina mit Anhang