Hallo,
Du schriebst in Deinem Thread u.A.:...Sie hält den Kopf noch ziemlich schief, hat auch stark Schlagseite etc. . Auch unser Hund hatte vor 2 Jahren einen Schlaganfall, mit 15 Jahren, ein Alter, dass für einen Hund wirklich stolz ist...und stolz ist das Wort, worauf ich mit dieser Antwort ein wenig eingehen möchte, auch wenn es Dir schwerfällt, diese Meinung zu akzeptieren...
Unsere Leica war immer stolz, hat immer versucht, ihren Menschen zu gefallen, hat sich in allerlei Angriffen verteidigt, mal glimpflich, mal mit ein paar Blessuren und war ein überaus lieber und toller Hund. Vor dem Schlaganfall wussten wir, dass wir uns mit dem Thema "sterben" auseinandersetzen müssen, nicht nur der Tod eines Menschen gehört verarbeitet, auch der eines treuen Freundes in Form eines Hundes (Tieres). Dann kam einer der schlimmsten Tage in unserer Familie...Leica hatte es erwischt, Schlaganfall, halbseitige Lähmung, andere altersbedingte "Zipperlein" kamen hinzu, die, die vorher schon bestanden waren doppeltes Problem für den Hund. Unser TA, der Leica ihr Leben lang begleitet hat, hat ein wirklich langes und eindringliches Gespräch mit uns kurz nach dem SA geführt. Er sagte in genauem Wortlaut: "Ich als TA kann Ihnen garantieren, dass ich den Hund noch ein oder 2 Jahre am Leben erhalten kann, mit diversen Medikamenten etc., allerdings sollten SIE darüber nahdenken, ob SIE dem Hund Zeit schenken oder nehmen..." und das haben wir, eindringlich nachgedacht, ich habe meinen Hund genau beobachtet zu der Zeit und bin in einem Moment zu dem Entschluss gekommen: Nein, ich werde meinem Hund den Stolz, den er all die Jahre hervorgebracht hat, nicht nehmen, indem ich ihm ein unwürdiges Leben zumute. Ein Hund hat ein Recht auf Begnadigung, wenn der Körper nicht mehr das hergibt, was ein Hund ausmacht...nämlich gerades Laufen, ohne beim pillern umkippen zu müssen und -ganz wichtig- den Kopf oben zu tragen!!!
Der Entschluss war nicht einfach, die Spritze setzen hat meinem TA die Tränen in die Augen getrieben, Leica ist in Ihrer gewohnten Umgebung mit allen Familienmitgliedern, die sie einst wirklich geliebt hat, gestorben und heute kann ich sagen: es war die schwerste, dennoch aber die menschlichste und vernünftigste Entscheidung meines Lebens! Wir haben uns danach nie wieder einen Hund angeschafft, denn es gibt Dinge, die sollte man nicht versuchen zu ersetzen....
Dies ist meine Meinung, auch wenn es Dir schwerfällt: Verantwortung zu tragen ist nicht immer einfach! Dein Hund wird Dir nicht sagen, dass er gehen will, auch nicht wenn er es könnte...das ist halt der Überlebensdrang eines jeden Lebewesens und hier beginnt Deine Verantwortmúng als Hundehalter.
Liebe Grüße,
Astrid