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Schlaganfall!

geschrieben von Marianne(YCH) 
Schlaganfall!
06. Mai 2002 08:54

Liebe yorkies,

Diane, meine 14-jährige Gröni-Dame erholt sich langsam von einem Schlaganfall. Sie hält den Kopf noch ziemlich schief, hat auch stark Schlagseite, fällt aber nicht mehr hin, kann sich auch hinhocken um beide Geschäfte zu erledigen.
Wir hatten enorm Glück, dass wir ca 3/4 Std. nach dem Anfall schon in Behandlung waren.(Ist am Freitag Abend geschehen)
Wer hat ähnliches erlebt? Besteht die Hoffnung, dass es wieder ganz gut wird? Wie lange kann das dauern? Wie ist die Rückfälligkeit?
Wie kann ich ihr das Leben erleichtern? Ihre Motorik verbessern? Ihre grauen Hirnzellen anregen? Könnte ich sie überfordern? Im Moment gehen wir 3 Mal täglich Futter suchen im hohen Gras.
Gibt es vorbeugende Medikamente?
Vor dem Schlaganfall kriegte sie folgende Medikamente:
2 X 400 mg L-Thyroxicum natricum
1 x 1/2 Tablette Caniphedrin 50mg
Metacam nach Bedarf
Hat vielleicht eines der Medis oder eine Kombination den Anfall begünstigt?
Vielen Dank für Eure Meldungen
Liebe Grüsse
Marianne + Diane + Lianka


06. Mai 2002 13:34

Hallo,
Du schriebst in Deinem Thread u.A.:...Sie hält den Kopf noch ziemlich schief, hat auch stark Schlagseite etc. . Auch unser Hund hatte vor 2 Jahren einen Schlaganfall, mit 15 Jahren, ein Alter, dass für einen Hund wirklich stolz ist...und stolz ist das Wort, worauf ich mit dieser Antwort ein wenig eingehen möchte, auch wenn es Dir schwerfällt, diese Meinung zu akzeptieren...
Unsere Leica war immer stolz, hat immer versucht, ihren Menschen zu gefallen, hat sich in allerlei Angriffen verteidigt, mal glimpflich, mal mit ein paar Blessuren und war ein überaus lieber und toller Hund. Vor dem Schlaganfall wussten wir, dass wir uns mit dem Thema "sterben" auseinandersetzen müssen, nicht nur der Tod eines Menschen gehört verarbeitet, auch der eines treuen Freundes in Form eines Hundes (Tieres). Dann kam einer der schlimmsten Tage in unserer Familie...Leica hatte es erwischt, Schlaganfall, halbseitige Lähmung, andere altersbedingte "Zipperlein" kamen hinzu, die, die vorher schon bestanden waren doppeltes Problem für den Hund. Unser TA, der Leica ihr Leben lang begleitet hat, hat ein wirklich langes und eindringliches Gespräch mit uns kurz nach dem SA geführt. Er sagte in genauem Wortlaut: "Ich als TA kann Ihnen garantieren, dass ich den Hund noch ein oder 2 Jahre am Leben erhalten kann, mit diversen Medikamenten etc., allerdings sollten SIE darüber nahdenken, ob SIE dem Hund Zeit schenken oder nehmen..." und das haben wir, eindringlich nachgedacht, ich habe meinen Hund genau beobachtet zu der Zeit und bin in einem Moment zu dem Entschluss gekommen: Nein, ich werde meinem Hund den Stolz, den er all die Jahre hervorgebracht hat, nicht nehmen, indem ich ihm ein unwürdiges Leben zumute. Ein Hund hat ein Recht auf Begnadigung, wenn der Körper nicht mehr das hergibt, was ein Hund ausmacht...nämlich gerades Laufen, ohne beim pillern umkippen zu müssen und -ganz wichtig- den Kopf oben zu tragen!!!
Der Entschluss war nicht einfach, die Spritze setzen hat meinem TA die Tränen in die Augen getrieben, Leica ist in Ihrer gewohnten Umgebung mit allen Familienmitgliedern, die sie einst wirklich geliebt hat, gestorben und heute kann ich sagen: es war die schwerste, dennoch aber die menschlichste und vernünftigste Entscheidung meines Lebens! Wir haben uns danach nie wieder einen Hund angeschafft, denn es gibt Dinge, die sollte man nicht versuchen zu ersetzen....
Dies ist meine Meinung, auch wenn es Dir schwerfällt: Verantwortung zu tragen ist nicht immer einfach! Dein Hund wird Dir nicht sagen, dass er gehen will, auch nicht wenn er es könnte...das ist halt der Überlebensdrang eines jeden Lebewesens und hier beginnt Deine Verantwortmúng als Hundehalter.

Liebe Grüße,
Astrid


06. Mai 2002 18:44

Hallo, Marianne.
Ich würde nicht so pauschal wie meine "Vorrednerin" argumentieren. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Hund nicht nur ein, so weit es geht, artgerechtes Leben zu ermöglichen, sondern ihm auch sein Recht auf ein würdiges Ableben zu ermöglichen. Dennoch könnte ich kein Urteil per Internet über so eine Sache abgeben.
Der Hund meines Vaters hatte ebenfalls einen Schlaganfall mit ähnlichen Anzeichen. Sie war auch ca. 14 Jahre und dennoch hatte sie ihre Lebensfreude nie verloren, auch nach dem Anfall nicht. Er hatte sie noch weit über 1 Jahr, ohne daß sie sich (oder er sie)gequält hat.
Die Symptome gingen zwar nie ganz weg, sie wurden aber im Laufe der Zeit besser.
Viele Grüße und alles Gute
Uwe


06. Mai 2002 20:07

Hallo Marianne,
ist zwar schon eine Zeit her, aber unsere Spanielhündin hatte auch einen Schlaganfall mit knapp 9 Jahren - ihre Symptomatik (Schiefhaltung des Kopfes, Schlagseite, Probleme beim fressen - hat sich alles in der betroffenen Wange angesammelt, starker Speichelfluß..) hat sich nach und nach gegeben - zurückbehalten hatte sie ein leichtes "Schiefmaul".
Ich habe immer darauf geachtet (wie in der Humanmedizin auch) alles von der kranken Seite her zu machen - damit ihr diese Seite wieder bewußt wird (da die kranke Seite für den Patienten ja nicht mehr existent ist).
Viele Grüße und alles Gute
elke+sammy


07. Mai 2002 07:12

Liebe yorkies,

Das Regenerationsvermögen eines Tieres ist unglaublich! Diane ist ein wenig älter geworden, das ist alles! Sie läuft gerade, macht vielleicht alle 20 Meter einen unsicheren Tritt, will wieder ihren normalen Auslauf(am Sonntag schafften wir grad mal so 200 Meter in einer halben Stunde!)
Wenn sie sich konzentriert (schauen/horchen) hält sie den Kopf ein ganz wenig schief (tun ganz gesunde Hunde ja auch manchmal, nicht wahr?). Beim Fressen fällt nichts mehr aus dem Maul.
Es geht nicht an, ein Tier einzuschläfern, weil es UNSEREM ästhetischen Empfinden nicht mehr entspricht, oder weil wir eventuell Hilfe und Pflege aufwenden "müssen" und das unbequem oder eventuell widerlich ist(Hygiene). Diane's Lebenswille war in keiner Zeit beeinträchtigt.
Ich bin froh und dankbar, dass unser Rudel wieder in Form ist.
Ich bin absolut einverstanden, bei Krebs oder Leukämie, mit eindeutigem Ausgang, ist es nicht schön, ja unwürdig, den endgültigen Zerfall abzuwarten.
Na ja, man kann nicht verallgemeinern und jedermann/frau muss vor seinem Gewissen verantworten, wie (vor-)schnell er zur Spritze greift.
Danke für Eure Zuschriften und geniesst jede Minute mit Euren Wuffs, es kann ganz unerwartet ein Ende haben.
Liebe Grüsse
Marianne, Diane, welche von weit her kommt + Lianka


07. Mai 2002 08:13

: Es geht nicht an, ein Tier einzuschläfern, weil es UNSEREM ästhetischen Empfinden nicht mehr entspricht, oder weil wir eventuell Hilfe und Pflege aufwenden "müssen" und das unbequem oder eventuell widerlich ist(Hygiene). Diane's Lebenswille war in keiner Zeit beeinträchtigt.

Ich bin völlig Deiner meinung.
Meine Hündin war vor mehr als 2 Jahren so krank, daß niemand glaubte (auch die TÄ), daß sie überleben würde.
Sie hat gekämpft und ich ließ die teilweise unangenehmen Behandlungen (Tropf, Zwangsernährung) durchführen.
Es hat sich gelohnt, sie ist wieder fit und genießt ihr Leben.
Ich bin froh, daß ich nicht aufgegeben habe.
Dir und deiner Hündin alles gute, ich weiß von einem Hund, der 2 Schlaganfälle überlebt hat und weiterhin ein hundewürdiges Leben führte.
Grüße
Sylle