Kur im Vierbeiner-Reha-Zentrum - Bericht
von K. Keck(YCH) am 11. Mai 2002 10:26
Hallo,
hier der von einigen gewünschte Bericht zur Trudi-Kur:
Am Montag um die Mittagszeit war zunächst ein ca. einstündiges ausführliches Gespräch mit dem Leiter des Zentrums, Dr. Zohmann. Er notierte alles zur Krankengeschichte. Aufgrund der CT-, Röntgenaufnahmen und der Beschwerden ging er davon aus, daß die Hauptprobleme nicht nur die Spondylosen/Arthrosen im Rücken, sondern vor allem durch das Cauda-Equina-Syndorm (eingequetschter Nerv im Bereich des 7. Lendenwirbels) verursacht werden. Nach Rücksprache mit meiner Tierärztin wurde zunächst die Kortisongabe halbiert (25 mg pro Tag). Abends wurde Trudi erst mal durch den Cavaletti-Parcour geschickt (verschiedene Geräte, die zur Bewegungstherapie verwendet werden). So konnte Dr. Zohmann sehen, wo Defizite bei Trudis Bewegungsabläufen zu sehen waren. An den nächsten Tagen gab es jeweils vormittags und nachmittags eine halbe Stunde "Anwendungen". Es wurde massiert, Bewegungstherapie (manuell wurden Muskelgruppen an den Hinterbeinen stimuliert) durchgeführt und auch einige Male Magnetfeldtherapie. Dies alles war aber nur begleitend, um mir auch zu zeigen, was ich Zuhause wie machen kann, um die Muskulatur zu Erhalten und Verspannungen zu lösen. Am Dienstagabend bekam Trudi die erste Neuraltherapie. Hier wird an verschiedenen Punkten im Rücken (bei Trudi im hinteren Lendenwirbelbereich) eine Medikament gespritzt (nennt man Quaddeln). Am Donnerstag abend wurde Trudi im Seminar vorgestellt (Dr. Zohmann bildet neben Tierärzten TA-Helferinnen zu Physiatherapeuten aus). Sabrina, die TA-Helferin, die Trudi seit einigen Wochen regelmäßig durchknetet, ist auch in diesem Kurs. Es wurde nun besprochen, was alles mit Trudi gemacht wurde, was man in Zukunft machen kann usw. Anschließend bekam Trudi die 2. Neuraltherapie verpaßt. Da wurde mir ganz anders. In den Beckenboden (jeweils einmal rechts und links unterhalb vom After) wurde über eine lange Spritze wieder ein Medikament gespritzt. Am nächsten Tag kam früh eine ausführliche Erklärung der Bewegungstherapie, so daß ich Zuhause selbst einiges machen kann. Gegen Mittag endlich konnte Trudi ins Unterwasserlaufband. Eigentlich sollte sie dort öfter rein, aber erst am Abend zuvor schafften es die Techniker, das neue Laufband in Betrieb zu nehmen. Es ist seit 2 Wochen aufgebaut, aber war immer irgendwie nicht funktionstüchtig. So "weihte" Trudi als erste Patientin das Laufband ein. Anschließend war sie fertig (dieses Training darf nur mit Hunden gemacht werden, deren Herzen in Ordnung ist). Ich hatte den Eindruck, daß dies die effektivste "Anwedung" von allen war, da man durch die Glaswände so richtig sehen konnte, wie das Wasser den Hund "schwerelos" werden läßt und die Beine völlig anders bewegt, als normal. Echt schade, daß das erst am letzten Tag möglich war.
Nun darf man nicht denken, daß Trudi die Tage super gelaufen ist. Ganz im Gegenteil. Durch die Reduzierung der Kortisongabe und den anstrengenden Übungen lief sie teilweise schlechter als vorher. Die Neuraltherapie ist nicht abgeschlossen. Es müssen noch drei weitere Sitzungen erfolgen. Eine davon kann meine hiesige TA machen, da das nicht so schwierig ist. Die Injektionen in den Beckenboden allerdings muß unbedingt ein erfahrener TA wie Dr. Zohmann machen. Somit werde ich am Mo und Fr nächste Woche wieder hochfahren, um die Neuraltherapie abzuschließen und Trudi nochmal ins Unterwasserlaufband zu schicken. Ziel der ganzen Aktion ist es, Kortisongabe reduzieren zu können, Muskulatur zu erhalten und durch die Neuraltherapie eventuell eine leichte Verbesserung zu erreichen. Ein abschließende Beurteilung, ob die Kur wirklich erfolgreich war, kann ich zum jetztigen Zeitpunkt nicht abgeben. Ich hoffe natürlich schon, daß der ganze Aufwand sich gelohnt hat.
Auf jeden Fall haben wir die Stunden zwischen den Anwendungen sinnvoll mit langen Spaziergängen verbracht. Natürlich durfte Trudi fast die ganze Zeit in ihrem Wuff-Car (Kinderfahrradanhänger zum Schiebwagen umgebaut) mit dabei sein. Dadurch hat auf jeden Fall das Frauchen einige sportliche Trainingseinheiten zusätzlich erhalten, denn es ist anstrengend 65 kg den Berg rauf und runter zu schieben (täglicher Muskelkater war die Folge). Wilma, die Kollegen dachte nicht im Traum daran, mich zu unterstützen, sondern schlappte beleidigt hinterher, wäre sie doch selbst lieber geschoben worden, als die eigenen Gebeine zu bewegen...
Viele Grüße
K. Keck
