Hallo Anne,
richtig: vielen Hunden geht es auf dem Tierarzt-Tisch wie uns im Wartezimmer des Zahnarztes: auf einmal spürt man kaum mehr was...
Zeichen, die man manchmal trotzdem noch erkennen kann, sind das plötzlich vermehrte Zeigen von Calming Signals beim Abtasten der am meisten schmerzenden Stelle (z.B. Wegschauen, Schlecken, Blinzeln). Warnzeichen sind auch Hecheln, eine Schluckbewegung oder eine Muskelanspannung, oder ein schwaches Weglehnen. Wenn sich das bei einer bestimmten Berührung, einem Druck auf eine ganz bestimmte Stelle, wiederholen lässt: Bingo!
Druck auf bestimmte - für die betreffende verletzte Stelle zuständige - Akupunkturpunkte an völlig anderer Stelle liegend, als das bettroffene Gelenk, löst oft auch eine für die Diagnose hilfreiche Schmerzreaktion aus.
Auch andere mir bekannte Hunde zeigen in Tisch-Situationen oft kaum etwas - insbesondere 'gefährdet' sind da für den Tierarzt die eigenen Hunde: mit der Einstellung 'was Frauchen macht, wird schon in Ordnung sein' wird so manches Unangenehme vom Hund toleriert! Tut ja auch beim Bürsten manchmal weh - irgendwann hat es bei langhaarigen Hunden da sicher schon mal geziept - haben sie protestiert? Also meine kaum!
Jagdhunde gehören auch generell nur in den seltensten Fällen zu den 'Jammerlappen'...
Ich sehe es genau wie Du: irgendwas tut ihr weh, sonst würde sie das Bein belasten!
'Simulieren' können manche Hunde in bestimmten Situationen vielleicht lernen - das dauert allerdings zumeist wesentlich länger und die vergessen im Spiel dann auch wirklich darauf - ganz ohne Schmerzschrei! Hier sieht man dann Humpeln z.B. nur in bestimmten, 'bettelträchtigen' Situationen.
Wenn man in anderen Fällen zeitweise bei Ablenkung 'vergessener Lahmheit' glauben möchte, der Hund 'Lüge', macht man sich leider nur selbst etwas vor und quält sein Tier ganz unnötig!
toitoitoi für baldige Besserung
Wiebke
www.hunde-erziehung.at