angeborene Lähmung
23. Mai 2002 19:56

Hallo,
weiß jemand etwas über eine angeborene Lähmung. Die Hunde sind ein bis einige Jahre gesund. Dann tritt von hinten eine Lähmung auf, die sich stets weiter nach vorne ausbreitet und schließlich zum tode führt - wenn man nicht vorher einschläfert. Mir erzählte jemand von dieser Krankheit - Kooikerlähme - und jetzt wüßte ich doch gern, was es damit so auf sich hat.
Viele Grüße
Kerstin

24. Mai 2002 09:03

Hallo Kerstin,

es handelt sich dabei wohl um eine auch bei Kooikerhunden auftretende neurogene Lähmung, die mutmaßlich rezessiv autosomal vererbt ist. Es ist eine seltene familiäre Hirn/Rückenmarkskrankheit (Leukoenzephalomyelopathie, Demyelinisierung), die progressive Bewegungsstörungen verursacht, jüngst auch Fälle neuroaxonaler Dystrophie, spinale Leukodystrophie.

Ausgangskriterium war eine zu schmale Zuchtbasis nach dem Krieg.

Grúß Andrea

24. Mai 2002 11:58

Hallo Andrea,
so eine Antwort hatte ich mir gewünscht.
Wenn Leukodystrophie rezessiv autosomal vererbt wird, sind Tests natürlich schwierig. Wie kann man dann Träger aus der Zucht ausschließen? Kennst du dich da auch aus?
Bei den Kooikern in Holland ist es fast gelungen, seit Jahren keine Fälle mehr und jetzt ist weder ein Fall aufgetreten. Natürlich bei einem der größten Züchter, der ausserhalb des Vereins züchtet und bei dem darum keine Kontrolle möglich ist. Die Leute mit dem Hund (13mon) tun mir so leid!
Viele Grüße
Kerstin mit Rakker


24. Mai 2002 14:04

: Hallo Andrea,
: so eine Antwort hatte ich mir gewünscht.
: Wenn Leukodystrophie rezessiv autosomal vererbt wird, sind Tests natürlich schwierig. Wie kann man dann Träger aus der Zucht ausschließen? Kennst du dich da auch aus?

Hallo Kerstin,

ich habe die Sache bei Wegner gefunden, weiterführende Literatur dazu wäre Slocombe R.F., R. Mitten, T.A. Mason: 1989, Leucoencephalomyelophaty in Australien Rottweilers dogs, Austra. vet. Journal, J. 66,147-150

Weiter bin ich noch bei Niemand fündig geworden:

Degenerative Myelophatien:
Ursache: vermutet und bei versch. Rassen nachgewiesen erbliche Disposition. Degeneration der weíßen als auch grauen Rückenmarksubstanz.
Symptome: Progressive Paresen bis Tretraplegie innerhalb der ersten Lebensmonate
Kontrollmaßnahmen:
Viel bedeutsamer als die Behandlung von Erbkrankheiten ist die Verhütung, d. h. eine weitere Verbreitung des mutierten Gens in einer Zuchtfamilie oder ganzen Rasse sollte verhindert werden. Die züchterischen Maßnahmen sind bei rezessiv (verdeckt) vererbten Krankheiten: bei rezessiv vererbten Krankheiten sollten im Rahmen eines Sanierungsprogrammes nicht nur kranke Tiere, sondern auch Trägertiere von der Zucht ausgeschlossen werden oder wenigstens nur gezielt eingesetzt werden mit einer Nachkommenskontrolle für Träger und erkrankte Hunde. Es ist deshalb ausserordentlich wichtig, phänotypisch normale Trägertiere (Heterozygoten) zu erkennen (s. diagnostischen Untersuchungen)
Untersuchungsmethoden: ausser den üblichen Routineuntersuchungen bietet sich hier der DNS-Test an.

Grüße Andrea


25. Mai 2002 17:38

Hallo Andrea,
Danke, damit ist mir schon geholfen.
Grüße
Kerstin