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: Wie hoch ist die gefahr auf HD, wenn die Eltern HD-frei sind? Wie muß ich den Hund schonen, sodas geringere Gefahr auf HD besteht?
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Hallo´Martina,
ein Tierarzt hat mir gegenüber mal behauptet 60 Prozent -- wie fundiert das war, weiß ich allerdings nicht. Mein Hund hat einen Stammbaum, der über vier Generationen HD-frei ist oder höchstens Verdacht auf leichte HD aufweist (A oder
und hat selbst schwerste HD, wie auch einige Geschwister, von denen ich in inzwischen weiß. HD-freie Vorfahren sind keine Garantie!
Wichtig ist auf jeden Fall die Fütterung während der Wachstumsphase: Besonders große Hunde sollten nicht zu schnell wachsen, und die richtige Menge Ca/Ph erhalten (nicht zu wenig und nicht zu viel!)
Ebenso gilt zu große Belastung während der Wachstumsphase als schädlich, hier eine Empfehlung der Universität Zürich:
Weisungen der Abteilung Kleintierchirurgie des Tierspitals Zürich bezüglich Aktivität von Welpen und Junghunden (Dr. Daniel Koch, Kleintierchirurgie)
Welpen (bis 4 Monate ):
- Kontakt mit anderen Hunden soll regelmässig stattfinden (sofern geimpft)
- Bevorzugt mit Hunden gleicher Grösse und gleichen Alters (Ermüdung) spielen lassen
- Spielzeit begrenzen auf ca. 15 Minuten
- Spaziergänge mit dem Hund sind besser als wildes Toben. Allerdings muss aufgepasst werden, da sich Hunde leicht überschätzen, denn sie laufen dem Alpha-Tier (Besitzer) bis zur völligen Erschöpfung hinterher
- an der Leine soll maximal 15 Minuten gegangen werden
- Springen (v.a. abwärts) ist verboten
- Treppen laufen: nur wenige, flache Stufen
Junghunde (4 bis ca. 8 Monate):
- Spaziergänge können langsam gesteigert werden bis maximal 1 Stunde
- Wildes Toben mit anderen Hunden soll nicht gefördert werden, da durch die unregelmässige und unkontrollierte Bewegung Schäden am Muskel- und Gelenkapparat entstehen können
- Spielen ist mit gleich grossen Hunde zu bevorzugen
- Zügiges Laufen bis zu 30 Minuten Dauer ist erlaubt
- Treppen laufen ist erlaubt, sollte aber kontrolliert werden (an der Leine, Sprünge vermeiden)
- Schwimmen ist zu unterstützen (fördert den Muskelaufbau und schont die Gelenke)
Allgemein:
- Das Training soll stetig und langsam gesteigert werden
- Es sollte auf griffige Bodenbeläge geachtet werden (Springen und Spielen auf rutschigem Untergrund ist gefährlich)
- bis 18 Monate ist darauf zu achten, dass das Gewicht an der unteren Grenze bleibt. Dabei ist zu bemerken, dass eine Gewichtsreduktion zu 90% über reduziertes Futter und nur zu 10 % über gesteigerte Aktivität stattfindet.
- Auf eine ausgewogene Ernährung ist zu achten (keine Calcium-Zusätze)
- Joggen und Fahrradfahren sollte man erst mit ausgewachsenen Hunden, zur Angewöhnung kann man kurze Uebeungsstrecken auch mit jüngeren Hunden angehen
- Grundsätzlich sollen Spazierrouten gewählt werden, die abgebrochen werden können (kleine Runden)
- Auf Müdigkeitserscheinungen wie Absitzen oder Hinterhertrotten achten
- Mehrmalige kurze Spaziergänge sind besser als wenige lange
- Niemals den Hund zum Weiterspielen motivieren, wenn der Hund von selbst mit Spielen aufgehört hat (Kinder !)
- Gleichmässige Bewegung ist besser als abrupte