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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
HD erkannt- was nun?
11. September 1999 20:24

:Kennst Du Caniviton?Ist ein Mittel mit hochkonzentrierten GAG s zum Aufbau des Knorpels.
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: : Liebe Grüße Jutta
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11. September 1999 21:50

Hallo ihr!

: Nachdem unser Santos (Golden Retriever Rüde, 1 Jahr alt)wieder seine Hinterbeine nicht richtig belastet hat, haben wir uns entschlossen ihn doch röntgen zu lassen (war gar nicht so schlimm und ohne Narkose).

Ich bin zwar kein Tierarzt, aber da ich mich wegen meines eigenen Hundes viel mit HD beschäftigt habe, glaube ich folgendes zu wissen:
- die Röntgenaufnahme eines einjährigen Hunde ist noch nicht 100%ig aussagekräftig, die Knochen sind noch gar nicht fertig ausgebildet
- auch Aufnahmen ohne Narkose sind sehr umstritten. Man kann die Hinterläufe dann nicht so strecken, wie es nötig wäre. Ich habe selber nur so eine Aufnahme von meinem Hund und die Zweifel an deren Aussage reißen nicht ab. Wenn ihr also tatsächlich in Erwägung zeiht, ihn irgendwie behandeln zu lassen lasst lieber noch mal eine "vernünftige" Aufnahme machen.
- Das Allerwichtigste meiner Meinung nach: Entscheidend ist gar nicht wie die Hüfte auf dem Röntgenbild aussieht, sondern wie der Hund damit klarkommt. Mein Jacky (7 1/2 Jahre)hat laut Röntgenbild schwerste HD. Das weiß ich aber zum Glück erst seit Dezember. Bevor ich jetzt angefangen habe mich wegen der Diagnose verrückt zu machen, ist er ein ganz normaler Hund gewesen. Hundesport, Bergwanderungen, Toben, Bällchen spielen, alles kein Thema.


: Wir wissen, daß hier schon oft darüber diskutiert wurde und sicherlich kennen wir auch schon den einen oder anderen Tip, aber trotzdem sind wir sehr verunsichert und traurig.

Kenne ich verdammt gut. Aber eine Patentlösung gibt es nicht. Beobachtet euern Hund und schaut, was ihm gut tut. Sorgt dafür, dass er Muskeln aufbauen kann, die halten alles zusammen und sind total wichtig. (Haben die Tierärzte beim Jacky alle gesagt. Hätte ich die Diagnose eher gehabt, hätte ich mit ihm nie Hundesport gemacht und es ginge ihm wahrscheinlich jetzt viel viel schlechter!)Am Besten sind gleichmäßige Bewegungen: Joggen, Fahrradfahren usw.. Und lasst ihn Hund sein, toben wenn er will. Ein Tierarzt gab mir den Tipp, das Gehen an der Leine sei für den Hund anstrengender und würde den Muskelaufbau beschleunigen. Ich glaube, dass mein Hund mit mir einer Meinung ist, wenn er lieber etwas eher Probleme bekommt, dafür aber die Zeit genießt!

: Der Tierarzt wird uns Informationadressen über mögliche Operationen besorgen, aber vieleicht könnt ihr uns noch zusätzliche Hinweise und Tips geben (möglichst auch positive).

Wenn euer Santos keine akuten Beschwerden hat, würde ich lieber noch etwas warten. Ihr könntet euch ja überlegen, was ihr am ehesten tun würdet, ihn weiter beobachten und mit 2 Jahren noch einmal röntgen und dann operieren lassen?

: Ist zum Beispiel eine Kastration sinnvoll? Denn als einjähriger Rüde ist Santos sehr temperamentvoll und aktiv.

Die Kastration hat ja nichts mit der Hüfte zu tun, oder? Ist doch schön wenn er tobt und aktiv ist. Ein Zeichen, dass es ihm gut geht. Ich kenne die Angst bei jedem Hopser den der Hund macht sehr gut. Aber das lässt auch wieder nach. In einiger Zeit werdet ihr euch wieder darauf verlassen können, dass dabei nicht gleich etwas passieren muss und dass der Hund schon weiss wie er schmerzfrei durch die Gegend düst(ging jedenfalls mir so).

Es gibt aber bestimmt Mittel, ihm auch jetzt zu helfen. Es gibt diverse Grünlippmuschel-Erzeugnisse (Canosan, Cartillago oder auch aus dem Reformhaus für Menschen), der Jacky bekommt zudem Rhus toxicodendron (oder so ähnlich). Das hat ihm total geholfen, wobei die Probleme bei eurem jungen Hund sicher anders liegen, da er ja vermutlich noch keine Arthrosen hat. Das müsste euch aber euer Tierarzt sagen können.

Ich hoffe, ich konnte euch etwas helfen. Ich weiß, HD ist die absolute Horror-Diagnose. Und dann gibt es ja noch so nette Tierärzte. Meiner hat gesagt "nach dem Röntgenbild dürfte der Hund eigentlich gar nicht mehr laufen können", toll. Aber all das weiß euer Hund nicht, ich denke, man tut gut daran, die erste Panik abflauem zu lassen und dann in Ruhe zu entscheiden.

Ach ja, Kälte und Nässe sollte man möglichst vermeiden, weil sich dann die Muskulatur verkrampft. Bei Arthrosen kann es auch zu Entzündungen kommen.

Alles Gute,
Kirstin


13. September 1999 07:29

Hallo, Kirstin!
Ich kann mich Deiner Antwort nur voll und ganz anschließen: das sind genau die Tip's, die ich bei meinem vorherigen Schwerst-HD-Hund angewendet habe (auch dieses "Rhus t..."winking smiley. Er war übrigens auch kastriert und nicht fett (das ist nämlich, lt. Aussagen meiner Tierärzte - u.a. ein Tierarzt der Hochschule Hannover - ganz allein ftterungsbedingt, falls nicht noch andere Krankheiten eine Rolle spielen. Schließlich werden sterilisierte Männer ja auch nicht zwangsläufig Tönnchen auf zwei Beinen ;-) Egal, das ist ein anderes Thema. Als Ergänzung wollte ich noch sagen: den Hund Schwimmen zu lassen, ist auch supergesund und baut Muskulatur auf.
Liebe Grüße, Amelie

13. September 1999 19:36

Hallo Amelie

: Er war übrigens auch kastriert und nicht fett

Dem kann ich mich wiederum nur anschließen, meiner auch!

:Als Ergänzung wollte ich noch sagen: den Hund Schwimmen zu lassen, ist auch supergesund und baut Muskulatur auf.

Davon haben mir (außer bei superwarmem Wetter) mehrere Tierärzte ganz stark abgeraten. Wegen der Gefahr von Arthritis und der durch Kälte entstehenden Verkrampfung bei Abkühlung der Muskeln. Jacky geht auch von alleine kaum noch schwimmen. Daher denke ich, er wird schon wissen warum. Er stellt sich nur noch mit den Füßen ins Wasser. das aber dafür stundenlang.

Nochmal Rhus tox: Wie hast du das dosiert? Eine Freundin von mir hat ihrem Hund jeden Abend 10 Globuli gegeben. Ich mache im Moment nach dem Gespräch mit einer Tierheilpraktikerin 1x pro Woche 5 Globuli. Reicht das wohl?

Viele Grüße,
Kirstin
: Liebe Grüße, Amelie


13. September 1999 20:18

Hallo Kirstin

Erstmal danke für deine ausführliche Antwort, sie war sehr interessant.
Wir wollten gestern schon Antworten aber leider spielte unser Internetzugang nicht mit.

: - die Röntgenaufnahme eines einjährigen Hunde ist noch nicht 100%ig aussagekräftig, die Knochen sind noch gar nicht fertig ausgebildet
: - auch Aufnahmen ohne Narkose sind sehr umstritten.

Das hoffen wir natürlich auch und wir werden nichts wichtiges unternehmen ohne vorher weitere "Expertenmeinungen" einzuholen.

: - Das Allerwichtigste meiner Meinung nach: Entscheidend ist gar nicht wie die Hüfte auf dem Röntgenbild aussieht, sondern wie der Hund damit klarkommt. Mein Jacky (7 1/2 Jahre)hat laut Röntgenbild schwerste HD. Das weiß ich aber zum Glück erst seit Dezember. Bevor ich jetzt angefangen habe mich wegen der Diagnose verrückt zu machen, ist er ein ganz normaler Hund gewesen. Hundesport, Bergwanderungen, Toben, Bällchen spielen, alles kein Thema.
:
Natürlich wollen wir uns auch nicht verrückt machen, aber die Unsicherheit bleibt (vorerst).
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Aber eine Patentlösung gibt es nicht. Beobachtet euern Hund und schaut, was ihm gut tut. Sorgt dafür, dass er Muskeln aufbauen kann, die halten alles zusammen und sind total wichtig. (Haben die Tierärzte beim Jacky alle gesagt. Hätte ich die Diagnose eher gehabt, hätte ich mit ihm nie Hundesport gemacht und es ginge ihm wahrscheinlich jetzt viel viel schlechter!)Am Besten sind gleichmäßige Bewegungen: Joggen, Fahrradfahren usw.. Und lasst ihn Hund sein, toben wenn er will. Ein Tierarzt gab mir den Tipp, das Gehen an der Leine sei für den Hund anstrengender und würde den Muskelaufbau beschleunigen. Ich glaube, dass mein Hund mit mir einer Meinung ist, wenn er lieber etwas eher Probleme bekommt, dafür aber die Zeit genießt!

Gerade hier gehen die Meinungen sehr auseinander, wir haben uns jetzt dazu entschlossen auszupobieren womit Santos am besten klar kommt. Wichtig ist das es ihm Spaß macht und er nicht überfordert wird.Das heißt bei ihm: viel laufen und toben, reichlich schwimmen (anschließend sofort abtrocknen und ab ins warme) und Hundeschule wenn es ihm entsprechend gut geht.
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: Wenn euer Santos keine akuten Beschwerden hat, würde ich lieber noch etwas warten. Ihr könntet euch ja überlegen, was ihr am ehesten tun würdet, ihn weiter beobachten und mit 2 Jahren noch einmal röntgen und dann operieren lassen?

Leider hat er ja akute Beschwerden, sonst hätten wir es ja gar nicht gemerkt. Er belastet seine linke Hinterpfote zeitweise überhaupt nicht. Nach einer Spritze und Rimaldyl geht es dann wieder für eine Weile.
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: Die Kastration hat ja nichts mit der Hüfte zu tun, oder?

Ist schon klar, aber was ist wenn er eine läufige Hündin deckt?

Ist doch schön wenn er tobt und aktiv ist. Ein Zeichen, dass es ihm gut geht. Ich kenne die Angst bei jedem Hopser den der Hund macht sehr gut. Aber das lässt auch wieder nach. In einiger Zeit werdet ihr euch wieder darauf verlassen können, dass dabei nicht gleich etwas passieren muss und dass der Hund schon weiss wie er schmerzfrei durch die Gegend düst(ging jedenfalls mir so).

Wir arbeiten daran!

: Es gibt aber bestimmt Mittel, ihm auch jetzt zu helfen. Es gibt diverse Grünlippmuschel-Erzeugnisse (Canosan, Cartillago oder auch aus dem Reformhaus für Menschen),

Gleich von Beginn an bekam er auf anraten der Züchterin "Ultra Spur", nach Auftreten der ersten Probleme (mit 6 Monaten) bekam er "Canosan" und zur Zeit bekommt er "Dogosan forte" (wobei wir den Eindruck haben, daß Canosan besser geholfen hat).

:der Jacky bekommt zudem Rhus toxicodendron (oder so ähnlich). Das hat ihm total geholfen

Was ist das für ein Mittel?

: Ich hoffe, ich konnte euch etwas helfen. Ich weiß, HD ist die absolute Horror-Diagnose. Und dann gibt es ja noch so nette Tierärzte. Meiner hat gesagt "nach dem Röntgenbild dürfte der Hund eigentlich gar nicht mehr laufen können", toll. Aber all das weiß euer Hund nicht, ich denke, man tut gut daran, die erste Panik abflauem zu lassen und dann in Ruhe zu entscheiden.

Du hast uns sehr geholfen und so langsam flaut die Panik auch etwas ab. Je mehr Informationen wir haben, um so besser können wir uns auf die Situation einstellen.
:
: Ach ja, Kälte und Nässe sollte man möglichst vermeiden, weil sich dann die Muskulatur verkrampft. Bei Arthrosen kann es auch zu Entzündungen kommen.

Leider ist er ein echter Retriever und kann an keiner Pfütze oder gar an einen See vorbei (zur Not auch der Gartenteich der Nachbarn) ohne hineinzuspringen. So lassen wir ihn regelmäßig schwimmen (für den Muskelaufbau) trocknen ihn sofort ab und dann ab ins warme.
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Santos und Familie
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14. September 1999 05:39

: Nochmal Rhus tox: Wie hast du das dosiert? Eine Freundin von mir hat ihrem Hund jeden Abend 10 Globuli gegeben. Ich mache im Moment nach dem Gespräch mit einer Tierheilpraktikerin 1x pro Woche 5 Globuli. Reicht das wohl?

Hallo, Kristin!

Das ist natürlich klar, daß schwimmen nur gut für den Hund ist, wenn es nicht zu kalt ist. Hatte ich nicht erwähnt, weil's eh logisch ist. Alles andere löst leicht wieder einen neuen Schub aus. Ich bin mit Jerry aber sowieso nicht in kaltem Wasser baden gegangen, weil er extrem empfindlich an der Blase war. Das mit dem Schwimmen meinte mein Tierarzt mehr so in Richtung Krankengymnastik/Wassertreten, da die Gelenke im Wasser entlastet werden, die Muskeln aber dennoch arbeiten.
Das Rhus tox. habe ich bei akuten Schüben mit 3 x 3 Kügelchen pro Tag dosiert (so ca.2-3 Wochen lang), in den Zwischenphasen 2 Kügelchen am Tag, damit ein bestimmter Wirkstoffspiegel gehalten wird. Zusätzlich gab's bei schlimmen HD-Schüben noch Medikamente vom Arzt.
Man kann auch noch eine ganz leichte Massage machen, natürlich nicht direkt auf dem kranken Gelenk, aber mit Streck- und Beugeübungen .Muß man einfach im Gefühl haben, was dem Hund guttut. Ich habe immer so eine
Massage vom Brust- Schulterbereich entlang der Wirbelsäule gemacht, weil der Hund bei HD ja verkrampft läuft und dadurch auch der Rücken verspannt sein kann. Wenn man eine große, tiefe Wanne hat, kann man auch Wassertreten (Beine einzeln langsam auf- und abbewegen) in lauwarmen Wasser machen. Aber es gibt da sowieso kein Patentrezept, ich finde, jeder muß sich in die Tagesform seines Hundes hineinfühlen und selber sehen, was ihm guttut. Hauptsache, die Muskulatur bleibt stabil.
Liebe Grüße, Amelie