Hallo!
Unglücklicher Weise bin ich so etwas wie ein Spezialist, was das Cauda Equina Syndrom angeht.
Meine Hündin wurde bereits vor 4 Jahren mit sehr guten Resultaten operiert.
Dein Tierarzt hat Dich sicherlich Darüber aufgeklärt, daß es verschieden Formen des Cauda Equina - Syndroms gibt.
Als CES wird lediglich eine Reihe verschiedener Symptome mit großen Variationsmöglichkeiten in ihrer Erscheinung, Häufung und Heftigkeit bezeichnet.
Zu meiner Hündin:
Schrägstellung des Wirbels im Lendenwirbelbereich, d. h. bei Überstreckung kompression des Rückenmarks, was eine endzündliche Schwellung zur Folge hatte.
Hyperreflexie und Schonhaltung, zum Teil hing die Rute wie gebrochen herunter, Druckschmerz, Schmerz bei Streckung der hinterläufe, eiernder Gang, das ganze Programm halt.
Man hatte also die betroffene Stelle "gefenstert", d. h. man hat genau die Stelle des Wirbeldachs entfernt, die ins Rückenmark gedrückt hat und dort zum Schutz des Rückenmarks körpereigenes Fett eingelagert.
Nach ca. 6 - 8 Wochen konnte Sie dann schon wieder eine größere Runde laufen, d. h. ca. 30 - 45 Minuten.
Im Bereich des Kreuzbeines kann es, wenn es wirklich extrem schiefgeht eigentlich zu keiner Lähmung kommen, es gibt eine Faustregel beim Hund:
Je weiter hinten das Rückenmark des Hundes geschädigt ist, desto weniger besteht die Gefahr einer größeren Beeinträchtigung bzw. Lähmung.
Im Bereich Lendenwirbel / Kreuzbein könnten passieren: Koordinationschwierigkeiten in den hinterextremitäten, am wahrscheinlichsten Hyperreflexie oder mangelnde Reflexe, oder Probleme beim Harn- und Kotabsatz.
Aber da muß es dann schon ganz blöd gelaufen sein.
Es kommt auch ganz darauf an, wo und bei wem Du Deinen Hund operieren lässt.
Solltest Du aus dem Raum Baden - Württemberg kommen, empfehle ich Dir die Tierklinik Dres. Walla in Wiesloch / Rauneberg, daß ist Richtung Heidelberg. Die Vorwahl ist 06222/ ( da waren wir ) oder im Raum Hannover die tierärztliche Hochschule Hannover ( nur hörensagen ).
Es gibt nie eine 100 % - ige garantie für den Erfolg einer OP, aber glaub mir, wenn der Tierarzt sich mit dem CES - Syndrom auskennt, weis er, was er zu tun hat.
Ratsam wäre, wenn kein Computertomograph zur Verfügung steht eine Myelographie zu machen, d. h. eine Kontrastflüssigkeit wird unter Vollnarkose ins Rückenmark injiziert und dann per Röntgenaufnahme die genaue Stelle der Kompression und der zu operierende Bereich ermittelt.
Außerdem wird auch nicht das ganze Wirbeldach abgetragen, sondern nur die Stelle die halt drückt, was sich manchmal im Milimeterbereich ansiedeln lässt ( Minimalinvasive OP - Technik )
Über eines solltest Du Dir jedoch im klaren sein:
Deine süße hat eine Cauda Equina und eine Spondylopathie, also trotz erfolgreicher OP sollte sie nicht mehr rumtoben wie verrückt, sondern eher einen anderen ausgleich für ihre Energie finden, da Sprünge und extreme ruckartige Bewegungen für beides nicht ideal sind, wobei es sogar aktive Polizeidiensthunde gibt, die an der Cauda Equina leiden und trotzdem regulär an den Diensttauglichkeitsprüfungen teilnehmen.
Also lass den Kopf nicht hängen!
Mein hund war 4 jahre alt zum Zeitpunkt der OP und wir habens gut gemeistert.
Ab und zu zwackts mal leicht, aber das ist normal.
Also Kopf hoch und wenn Du willst, mail mir und wir können telefonieren!
Du hast halt wie ich einen Fußgänger und keinen leistungssportler, aber das wird schon!
jensson