Hallo Tina,
Arko geht es dem Umständen entsprechend gut. Die 'Umstände' sind die
Jahreszeit, sprich Außentemperaturen.
Ich führe nun schon seit fast einem Jahr Aufzeichnungen über Arko's
'gute' und 'schlechte' Phasen. Und definitiv ist eine Häufung in der
warmen Jahreszeit erkennbar. Das war auch letztes Jahr so.
'Schlechte Phase' heißt, dass Nahrung liegenbleibt, dass Arko NICHT
aufstossen kann, dass er zähen Schleim hochwürgt. Und genau dieser
Schleim ist die Ursache des Übels. Bei Arko ist es abgeschluckter
Speichel, der ja zwangsläufig in der Speiseröhre liegenbleibt. Nun
trocknet der Speichel aber durch das wärmebedingte Hecheln leicht aus,
d.h. die Konsistenz wird zäher. Wenn so ein Pfropf dann im Hals liegen-
bleibt, dann geht nichts mehr vor und nichts mehr zurück. Futter (und
manchmal sogar Wasser) bleiben liegen, verbunden mit den uns bekannten
Geräuschen.
Ich habe diesem Phänomen lange nachgejagt, das hat mir nämlich keiner
gesagt. Auch andere Ereignisse, die mit Aufregung verbunden sind (auch
freudige Aufregung!!), führen zu den selben Beschwerden. Egal ob ein
Tierarztbesuch, überschwängliche Freude usw...., alles was mit Hecheln
einhergeht, produziert so einen Schleimpropf.
Bis er den dann wieder loswird, das kann manchmal bis zu zwei Tagen
dauern. D.h. zwei Tage mit dem Putzlappen im Anschlag hinter dem Hund
herlaufen... Wenn er dann diesen Propf endlich hochgewürgt hat, dann
ist es wieder gut, und: ER KANN WIEDER AUFSTOSSEN. Bei uns ist das ein
Zeichen dafür, dass der Ösophagus frei ist.
Wie ich füttere hab ich ja schon beschrieben. Auch das mit dem Trinken
ist bei Arko unheimlich wichtig. Ich füttere 6 Mahlzeiten am Tag, u.a.
auch aus dem Grund, dass der Speichel wieder mit abtransportiert wird.
Die letzte, etwas kleinere Mahlzeit bekommt er sehr spät, erst wenn wir
zu Bett gehen. Damit die Phase, in der sich der Speichel sammelt, nicht
so lang ist. Und, Arko kriegt nur ganz gut eingeweichtes Trockenfutter.
Das zermantsche ich dann, und forme Bissen daraus. Klar, es muss sich
ja aus der Hand füttern lassen. Er kriegt nur sehr weiche Nahrung, die
wenn sie wirklich liegenbleiben sollte, keine mechanische Reizung der
Speiseröhre verursachen kann. Also keine Hundekuchen o.ä.
Vor einer Aspirationspneumonie hatte ich auch immer Angst. Bis jetzt
sind wir gottseidank noch davon verschont geblieben. Ich warte nach
jeder Mahlzeit aber das Bäuerchen ab, bevor ich ihn wieder abliegen
lasse. Da scheint mir die Gefahr der Aspiration geringer zu sein, falls
doch was mit hochkommt.
Also in kurzen Zügen hier nochmal das Wesentliche:
- Hecheln möglichst verhindern
- Trinken immer VOR den Mahlzeiten
- möglichst viele Mahlzeiten einplanen
- jede Nahrung (auch Tabletten) nur im hochgesprungenen Zustand füttern
- nach jeder Mahlzeit Bäuerchen abwarten
- regurgitiertes Futter sofort wegräumen und nicht aufschlecken lassen!
Ich weiß, gerade das mit dem Hecheln ist nicht einfach zu handhaben.
Vor allem, wenn man noch einen recht jungen Hund hat. Arko ist 10 Jahre
alt, er ist auch mit einer kurzen Gassi-Runde zufrieden und ansonsten
sowieso ein ganz ruhiger, behäbiger Hund. Außerdem hat er auch noch
Herzprobleme, da ist sowieso Schonung angesagt.
Weißt Du eigentlich, was bei Euch die Ursache für den Megaösophagus ist?
Ist er angeboren?
Anfangs erging es mir oft so wie Dir. Bei jeder schlechten Phase habe
ich mich gefragt, wie lange das wohl noch geht. Heute weiß ich, dass
diese Phasen vorübergehend sind, und Arko sich damit auch nicht groß
quält. An seinem Verhalten kann ich nicht erkennen, ob er gerade einen
Kloß im Hals mit rumschleppt oder nicht. Ich höre es nur...
Also Kopf hoch... vielleicht gibt es ja noch was, was Du noch auspro-
bieren könntest??? Ich drück Euch jedenfalls feste die Daumen.
Falls Du noch Fragen hast, kein Problem!
Liebe Grüße
Martina mit Anhang