von Antje(YCH) am 21. September 1999 10:57
Hallo Bianca,
: So wie ich das verstanden habe, ist der Labrador-Wurf nur einmalig gewesen. Es ist also kein Züchter, sondern eine Privatperson.
ich bin sowohl "Züchter" als auch "Privatperson". Da zumindest den VDH-Züchtern das vollerwerbsmäßige Züchten per Zuchtverordnungen der einzelnen Verbände unteragt ist, ist wohl fast jeder "Züchter" eine "Privatperson", egal, ob er bisher 100 Würfe in seinem Leben gezogen hat oder nur einen.
Ich würde hier lieber vom "organisierten Züchter" und "nicht organisierten Züchter" sprechen. Der erstere hat zumindestens die vom Zuchtverband vorgeschriebene Zuchtbuchordnung einzuhalten, die, wie schon gesagt, u.a. vorschreibt, daß die Welpen vor dem Tätowieren zumindest einmal gegen Parvo/Staupe geimpft werden müssen und auch regelt, wie lange die Welpen beim Muttertier verbleiben müssen.
Der VDH kämpft schon lange darum, daß die "nichtorganisierten Züchter" von Seiten des Vetreinäramtes genauso überwacht werden wie seine organisierten Züchter innerhalb des VDH's. Warscheinlich bekommen wir in der BRD in den nächsten Jahren ein Heimtierzuchtgesetz. Im optimalen Fall müßten dann "wilde Würfe" (d.h. Mischlingswürfe und Würfe von Rassehunden außerhalb des VDH's) beim örtlichen Veterinäramt gemeldet werden. Ich hoffe, es wird dann, ähnlich wie bei den Würfen innerhalb der Zuchtverbände, eine Wurfabnahme von Seiten des Veterinäramtes erfolgen, damit eine Mindestbetreuung des Wurfes gewährleistet wird.
Die sogenannten "wilden Würfe" stellen ja unter Umständen auch einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar, wenn z.B. Elterntiere mit schwerer HD oder mit beidseitigem Merlefaktor verpaart werden, was ja innerhalb der Zuchtverbände durch die Zuchtordnung verboten ist.
: Ich denke, daß sie dagegen angehen werden. Zumindest wird der Hund obduziert, damit sie etwas "in der Hand haben".
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: In den Fachbüchern steht tatsächlich, daß Parvo eine Ermessensfrage ist und nicht bedeutet, daß nur Parvo-geimpfte Hunde abgegeben werden dürfen. Das hat mich umgehauen.
Impfungen sind immer eine Ermessensfrage. Werden Welpen z.B. mit Stagloban geimpft, haben sie innerhalb von 48 Stunden einen Impfschutz, der aber nur wenige Wochen anhält.
Puppy-Vac hingegen kann ich erst viel später impfen lassen, frühstens ab der 6. Woche, und es kann bis zu 10 Tagen dauern, bis ein Impfschutz aufgebaut ist. Dieser ist auch nicht hundertprozentig, ggf. schlägt eine Impfung auch mal gar nicht an, z.B. wenn das Muttertier einen sehr hohen Antikörperspiegel hat. Manche Züchter impfen deshalb lieber etwas später, so daß man da keinem hineinreden sollte.
Es kann also auch mit geimpften Welpen etwas passieren, man sollte erst einige Wochen ab der 2. Impfung sicher sein!
Größtes Risiko für eine Infektion sind übrigens immer die Welpenkäufer, welche die Welpen besuchen kommen (aus diesem Grund bei mir erst ab der 7. Woche!)
Viele Grüße
Antje